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Nach dem ersten bandeigenen Paukenschlag "Ill-natured Spiritual Invasion", dem ersten wirklich großartigen Old Mans Child Album, folgte im Jahr 2000 das bisherige Meisterstück der Band um Mastermind Galder. Spätestens jetzt war klar, das aus einer 1993 gegründeten, schnöden Death Metal Coverband namens Requiem ein prächtiger Black Metal Falter geworden war.
"Revelation 666 – Curse Of Damnation" zeigte sich weniger thrashig und rücksichtslos als der von Gene Hoglan eingetrümmerte Vorgänger, dafür schwärzer, epischer und atmosphärischer. Singende Gitarren, sägende Riffs, fies keifende Gesänge und perfekt, jedoch nie überladen eingesetzter Bombast hievten Old Mans Child in die erste Liga. Klassische Metal Zitate, rasende Black Metal Abfahrten, gekonnt inszenierte Progressivität, diabolisch dunkel und dämonische Aura und wohldosierte Melodien, machten die Norweger spätestens hier auch für den Ottonormalmetaller interessant, ohne die mitdenkende Basis vor den Kopf zu stoßen. Viel zu geschickt und durchdacht wurde der Black Metal verpackt, als dass man hier hätte weghören können. Das beweist alleine der perfekt treibende Doppelpack "Phantoms Of Mortem Tales"/ "Homini Nocturna" mit seinen geilen Riffs, seinen immer wieder herrlichen Gitarrensoli und der kratzig bösartigen Aura fernab allen Kitsches, die das gesamte Werk durchziehen sollten wie ein pechwarzer Faden. Ein großartiger Einstieg in ein großartiges Album, das völlig zu unrecht immer wieder den Stempel eines Dimmu Borgir Klons aufgedrückt bekam. Old Mans Child komponierten für ihr viertes full-length Werk zehn prachtvolle Miniepen. Ende der 90er Jahre gab es sehr viel vorhersehbaren Black Metal von der Stange. Das mussten sich Old Mans Child mit "Revelation 666" definitiv nicht vorwerfen lassen. Zu unvorhersehbar, verschachtelt und überraschend breiten sich die Epen ihres stilvoll verpackten 2000er Meisterstücks über den Hörer aus. Egal ob das tiefschwarz keifende "In Black Endless Void" mit seinen treibend harten Grooves, das mit Thyrfing-artigen Keyboards und eingängigen Gesängen veredelte Schwarzmetall Prachtstück "Unholy Vivid Innocence", oder das rasend bizarre "Passage To Pandemonium" und sein kongenialer Nachfolger "Obscure Divine Manifestation". Hier stimmt alles. Die Balance aus Prunk und roher Brutalität hält sich wohlwollend die Waage, ohne die Band je klinisch klingen zu lassen. Natürlich war solch ein Sound drei Jahre nach "Enthrone Darkness Triumphant" (zum Classic Review) keineswegs mehr originell oder revolutionär. Aber in diesem Fall war er einfach perfekt inszeniert, verdammt intelligent und gut gemacht und genau deshalb ist diese Scheibe auch heute noch genau so wertvoll wie vor über zehn Jahren. Diabolisch und bösartig kriechen die fetzgeilen Gitarrensounds aus den Boxen, zu eindrucksvoll tänzeln die Keyboards über den herrlich zweistimmigen Gitarrenleads und viel zu brutal klopfen die Grooves über die atmosphärischen Momente. Selbst gegen Ende der b-side, beim rabiaten "World Expiration" und beim majestätisch intonierten Finale "Into Silence Embrace" beeindrucken die Norweger mit bombastisch, düsterer Atmosphäre und ausgeklügeltem Breitwandsound von der schwarz verwurzelten Basis den Eindruck, den man einst gewann auch zwölf Jahre danach noch nachhaltig zu bestätigen: Dieses von Peter Tägtgren produzierte Album machte aus einem rabiaten Geheimtipp, eine Black Metal Band der ersten Klasse! Puristen werden jetzt wieder schimpfen und sagen, dass "Revelation 666 – Curse Of Damnation" viel zu kommerziell war und den Ausverkauf der Band verkörperte. Sie werden motzen, dass die ersten Werke, die schäbig belanglosen Frühtaten viel ehrlicher und "truer" waren. Ich sage, "Revelation 666 – Curse Of Damnation" war das zweite großartige Old Mans Child Album in Folge, eine Spur glatter und bombastischer als sein kratzig geiler Vorgänger, aber genau deshalb der perfekte Gegenpart. Ohne Zweifel jedoch war es der Höhepunkt der Evolution dieser Band, die fortan nicht mehr an die Klasse dieses Meisterstücks heranreichen konnte, und die seit Galders Engagement bei Dimmu Borgir bei weitem nicht mehr so effizient ist wie einst. Man kann es drehen und wenden wie man will "Ill-natured Spiritual Invasion" und "Revelation 666 – Curse Of Damnation " sind die beiden perfekten Old Mans Child Alben. Black Metal Fan oder nicht. Diese beiden Scheiben der Norweger muss man als Metalhead kennen und haben. Idealerweise natürlich beide in der wunderbaren Picture Disc Edition, von denen eine sogar im feschen Hardcover drin steckt… Trackliste
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Reviews
14.05.2009: Slaves Of The World (Review)19.01.2003: In Defiance Of Existence (Review) News
15.05.2009: Albumtrailer zum neuen Machwerk.28.01.2003: Chartstürmer in der Heimat |
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