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Cover  
Tankard - A Girl Called Cerveza (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 27.07.2012
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3171 Reviews)
8.0
Wer von Tankard was großartig Neues oder irgendwelche akrobatischen Soundexpeditionen erwartet, der hat diese Band eh nie verstanden. Die Frankfurter waren immer am Besten, wenn sie das gemacht haben, was sie können: Deutschen Thrash mit Partyfaktor, mitunter auch durchaus kritisch und ernstzunehmend, aber vor allem musikalisch keineswegs genial oder gar allzu kopflastig. Das will auch keiner und das will auch ich seit damals nicht, seit ich mir als junger Fratz "The Meaning Of Life" (zum Classic) aus einer Wühlkiste im Hartlauer Markt der Innsbrucker Altstadt gezupft habe.

Drei Jahrzehnte Tankard sind es nun also bereits, und die Kerls die eigentlich nie ein wirklich schlechtes Album gemacht haben sind immer noch nicht müde. Vielmehr sind sie eine Institution und vor allem eine jener Bands, die ihren Roots immer treu waren und ihrem old school Thrash auch blindlings durch jene Zeiten gefolgt sind, in denen der Sound unpopulär as fuck war. Allein dafür muss man Tankard respektieren, und wenn dann das 15. Album der Saufköpfe auch noch ein solch geiles Artwork und einen so kultverdächtigen Titel wie "A Girl Called Cerveza" hat, dann kann doch nur alles gut werden oder?

Natürlich! Hirn aus, Bier auf und bangen was die Mütze hält. Tankard tun was sie am Besten können und pfeifen uns zehn hemmungslose Thrash Granaten um die Ohren. Nicht immer genial, auch nicht immer total treffsicher aber immer erdig, ehrlich, sympathisch und vor allem einmal mehr mit superb geilem Gitarrensound versehen. Die Highlights und Farbtupfer von "A Girl Called Cerveza" sind ohne Zweifel der hitverdächtige Titeltrack (dem auch ein stilvoller Clip gewidmet wurde), das wirklich amtlich gelungene Vieh eines Openers namens "Rapid Fire" (ohne Frage einer der besten Tankard Songs überhaupt, der obendrein mit stark kritischen Lyrics überzeugt) und die mit massivem Augenzwinkern und niemand geringerem als Madam Doro Pesch eingelümmelte Spaßnummer "Metal Lady Boy". Aber auch das ultrafette Headbangmonster "Witch Hunt", das kantige "Masters Of Farces" oder "Metal Mangolia" sind ebenso astreine German Thrash Aushängeschilder, wie die Alibi-Halbballade "Son Of The Fridge" und werden aber schon gar keinen enttäuschen, der auch nur jemals in seinem Leben Kutte, Stretch und Bierdosen am Körper getragen hat und seinen Musikgenuss nicht ausschließlich durch intellektuelle Taktwechseln definiert.

Somit können wir den Bierdeckel aber auch schon wieder umdrehen. Tankard verrenken sich weiterhin keinen Millimeter, zeigen Bierbauch und Eier wie eh und je, und haben ein weiteres sehr cooles und unterhaltsames German Thrash Manifest am Start. Ein farbenfrohes Album, das sowohl musikalisch, wie partytechnisch bestens unterhält und neben bewährt beliebtem Kram auch die ein oder andere kleine Überraschung bietet, ohne die Belegschaft zu irritieren.

Dass dabei nicht jeder Song von "A Girl Called Cerveza" ein restloser Volltreffer ist, sei der unkaputtbaren und immer noch gehörig frisch und hungrig musizierenden Truppe einmal mehr verziehen. Dafür, dass Tankard immer noch voll im Saft stehen, ist "A Girl Called Cerveza" in jedem Fall der beste Beweis.
Fans der Frankfurter Eintracht jubilieren und das völlig zu Recht!

Trackliste
  1. Rapid Fire (A Tyrant’s Elegy)
  2. A Girl Called Cerveza
  3. Witch Hunt
  4. Masters Of Farces
  5. The Metal Lady Boy (feat. Doro)
  1. Not One Day Dead (But One Day Mad)
  2. Son Of A Fridge
  3. Fandom At Random
  4. Metal Magnolia
  5. Running On Fumes
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