Das Konzept stimmt und der Sound, den mir dieses Album um Ohren rockt ist auch aller Ehren wert. Wüsste ich es nicht besser, und würde ich
"Free Falling Angels" nach einigen Bierchen in einer Kneipe hören, würde ich glatt über eines der besten
Alice Cooper Alben der letzten Jahre philosophieren.
Maryann Cotton ist aber ein Newcomer, jedoch einer, der durchaus seine Berechtigung hat. Benannt nach einer Serienmörderin des viktorianischen Englands, beladen mit theatralischem Pathos, wie ihn Altmeister Alice auch auf seinem jüngsten Album
"Welcome 2 My Nightmare" wieder so zelebrierte, wie einst in den 70er Jahren, weiß dieses Album wirklich zu überzeugen. Der Hauptprotagonist dieser dänischen Combo ist der Frontmann, seines Zeichens Jackie Patino vulgo
Maryann Cotton und Sohn von ex-
King Diamond Mitstreiter Hal Patino
(der Rest der Band hat übrigens auch mal vollständig dem König von Dänemark gedient). Dieser junge Mann hat eine sehr ausdrucksstarke und raue Rockstimme und schafft es, der sehr starken Atmosphäre von
"Free Falling Angels" immer die richtigen Vocals zur Seite zu stellen. Kurzum, ich wiederhole mich, wäre er einfach die perfekte Besetzung für eine
Alice Cooper Coverband und genau das weiß und will der Mann auch.
"Free Falling Angels" ist zu 100% darauf gepolt, die Fans von Vincent Damon Furnier anszusprechen und wird es auch schaffen.
"Heaven Sent For Me" ist der melancholische Einstieg, danach folgt eine
Mischung aus klassischem Hard Rock mit saftiger 70er und 80er Jahre Glam Note und einer immer präsenten Alice Cooper Schlagseite. Abwechslungsreich und vom Songwriting bis zur Instrumentalisierung absolut gelungen. Dabei ist zwar nicht jeder Song ein totaler Volltreffer, durchhören kann man die Scheibe aber ohne Probleme und es ist egal, ob
Maryann Cotton ruhiger und sentimentaler zu Werke gehen wie bei den starken bombastischen Balladen
"Crazy",
"Maryann" oder
"Night Train To Paris", ob sie dezent progressiv die 70er Jahre beglittern (
"Free Fallin Angels"), modern poppig die Brücke zu alten Zeiten des Glamrock schlagen (
"Die In Britain"), oder einfach nur klassisch rocken und rollen wie bei
"Get It On" und
"Never Waste Land".
Maryann Cotton haben ein
verdammt gutes und absolut zeitloses Album am Start.
"Free Falling Angels" bietet
Glam Rock von der Basis, Horrorrock, klassischen Hard Rock und knackingen Rock N Roll mit nostalgischer Prägung, klingt dennoch keineswegs altbacken, und weiß vor allem wegen der tollen Stimme und der wirklich dichten und abwechslungsreichen Atmosphäre zu überzeugen!
"Free Falling Angels" klingt ebenso souverän wie frisch und unverbraucht und ich kann mich nur wiederholen:
Maryann Cotton sind Pflichtprogramm für alle
Alice Cooper Fans und Anhänger bombastischer Classic Rock Klänge zwischen Hard Rock und Glam, und das hier vorliegende Debüt kann sich problemlos in die Diskografie der Herrn Vincent Damon Furnier stellen, ohne auch nur ansatzweise Qualitätsbussen hinzunehmen!
Diese Band hat alle Ansätze, um groß rauszukommen. Optisch wie musikalisch...