Diese Finnen sind für mich persönlich so was wie der ewige Dauerbrenner, der nie so richtig zünden will. Before The Dawn hatten in all den Jahren irgendwie immer wieder vieles davon, was Größen wie Sentenced, Amorphis oder Dark Tranquillity so populär gemacht hat. Irgendwie konnten sie all ihre großen Akzente aber nie so effizient bündeln, um einen wirklichen Killer rauszuhauen. Genau diese Krankheitssymptome treffen nun auch auf das siebte Album der Dark Metaller aus Suomiland zu. Dass Lars Eikind vor den Aufnahmen zu "Rise Of The Phoenix" die Band verlassen hat, lässt den Schritt zur massiv gearteten Melodic Death Metal Ausrichtung des neuen Werks einfach erklären. So knallen Before The Dawn nun also ziemlich kratzig um die Kurve. Die klaren Vocals sind außen vor und Tuomas Saukkonen growlt sich durch neun neue Songs. Soundtechnisch geht man dabei trotz bewährt guter Melodien natürlich auch vehementer zur Sache, und wir jammern ohne Frage auf allerhöchstem Niveau, wenn wir perfekt produzierte Nummern wie "Pitch-Black Universe", das treibende "Fallen World" oder den knackigen Titetrack als "durchschnittliche" Beiträge skandinavischer Kunst beklagen. Before The Dawn haben mit "Rise Of The Phoenix" ein durch und durch gelungenes, saftig hartes und dennoch harmonisches Melodic Death Metal Album am Start, das all die skandinavischen Attribute wie gute Melodien, fette Rhythmen, geile Hooks und Gespür für knackige Genre-Songs nahezu perfekt vereint. Dass ein Album wie dieses im Jahre 2012 jedoch alles andere als eine Revolution ist, kann man aber leider dennoch nicht totschweigen.

Genau deshalb tut es Not, dass ich mich hier wiederhole: Es kann gut sein, dass Before The Dawn in ihrer Heimat wieder die Hitparaden hochklettern und ihre Fans auch mit diesem Album bezirzen. Für mich persönlich verlängert "Rise Of The Phoenix", trotz seiner perfekten Balance aus Härte und Melodie, kommentarlos das 7--Punkte Abonnement, das diese Band für gute, aber eben nur dezent überdurchschnittliche Alben inne hat.

Before The Dawn sind weiterhin eine überdurchschnittlich gute Band, aber es fehlt ihnen einfach zeitlebens an Charisma und dem letzten Funken Klasse, der mich persönlich dazu bewegen würde, ihre Kreationen in meine Sammlung zu karren…