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Cover  
Crimson Cult - Tales Of Doom (CD)
Label: Pure Legends Records
VÖ: 23.03.2012
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3177 Reviews)
9.5
Mein Gott, was für ein Album!
Höher kann man die Österreich Flaggen vor Stolz gar nicht in die Luft strecken, als genau zu jenem Zeitpunkt, in dem man sich das zweite Album von Crimson Cult anhört. Ausnahmegitarrist, Songwriter und Big Heat/Stigmata/Stygma IV Chefdenker Günter Maier hat mit seinen Mitstreitern, allen voran Ausnahmestimme Walter Stüfer, ein Album kreiert, das nicht nur das starke Debüt in den Schatten stellt, sondern auch locker ein Gros der internationalen Konkurrenz wie halbfeuchte Waschlappen im Windschatten liegen lässt.

So viel vorweg: "Tales Of Doom" ist ein Weltklassealbum! Ein von vorne bis hinten perfektes Stück erdigen Heavy Metals mit Power Metal Schlagseite, voll von durchwegs unkommerziellen, aber dennoch unfassbar eindringlich und hitverdächtigen Songs quer durch alle metallischen Traditionen!

Hier ist jeder verdammte Ton ein Volltreffer. Das beginnt beim mitreisenden, brutal kantig riffenden und ohrenschmeichelnden Opener "State Of Fear", das gipfelt gleich zu Beginn in einem beinahe unfassbar guten "Behind The Curtain", einem atmosphärisch unter die Haut gehenden und ungeheuer monumentalen 9-minütigen Megahit wie "The Long Way Home" (mit seinem Pink Floyd'schen Spannungsbogenfinale und all seinen textlichen Querverweisen an die Prog Rock Könige) oder dem fabelhaften "Institution Christ".
Allesamt unwiderstehliche Ohrwürmer zwischen traditionellem Metal und Power Metal. Durch die Bank absolute Hits und so unendlich zwingend, dass es nur so eine Freude ist. Crimson Cult überrumpeln uns mit musikalischen Zungenschnalzern in der Tradition der Bruce Dickinson Solohighlights "Accident Of Birth" oder "Chemical Weeding", gepaart mit epischen Gesangslinien, wie man sie von Savatage Mitte der 90er Jahre erleben durfte, wie sie Iron Maiden oder auch ein Jorn Lande in ihren hellen Momenten der letzten eineinhalb Dekaden mitunter erschufen, und wie sie auch eine Band wie Black Sabbath in den 80er Jahren in Zeiten von Dio und Tony Martin durchaus zitierte.

Solche Songs und solch große Refrains schreiben heutzutage nur sehr wenige Bands, und ich bin immer noch hin- und her gerissen, dass ausgerechnet eine österreichische Band solche Großtaten vollbringt.

Das Erbe von Stigmata, der meiner Ansicht nach besten Metal Band, die je aus unsrer Republik auszog um die Welt (einmal mehr leider nicht) zu erobern, ist gesichert. Das schwere "Choshinja" setzt theatralische Akzente, das doomige "Warrior Son" verleiht "Tales Of Doom" die nötige Schwere und düstere Note. Einmal mehr umschlingt mich ein schier unfassbarer Refrain voller majestätischer Epik und Schönheit. Besser kann man eine, auf harten Gitarren gegründete Metal Hymne mit rockiger Note nicht zelebrieren.



Mein Gott wie unglaublich abwechslungsreich ist dieses Album!
Die wunderschöne, epische Halbballade "On The Edge", das knackig drauflos riffende "Second Life" oder ein erhabenes Chorusmonster wie "Crimson Empire", bei dem ein absolut großartiger Walter Stüfer einmal mehr der rauchigen Seite eines unantastbaren Meat Loaf nahe kommt, sind beinahe zu viel des Guten. Nie im Traum hätte ich mir so ein geniales Album erhofft. Es ist ein absoluter Genuss wie viele Ausnahmeriffs von Rock- bis Power- und Doom Metal in unkomplizierter, aber umso treffsichererer Weise in die Songs eingeflochten werden. Sagenhaft wie perfekt Crimson Cult trendfreie Keyboards einzusetzen vermögen, ohne ihren Songs Härte, Dichte oder bodenständige Note zu nehmen. Ganz im Gegenteil sind gerade die Tastenteppiche mitunter die perfekte Basis für einige der packendsten Atmosphären, die der gut geerdete Metalhead seit langer Zeit erleben durfte! Es ist ein unfassbares Ereignis, wie variabel, wie rau, und wie herausragend die holden Vocals diese knackig auf den Punkt produzierte Scheibe veredeln, die ohne Frage einige größten und unaufdringlichsten Metal Hits seit langer Zeit offenbart.

"Tales Of doom" ist eine Wundertüte voll sensationellen Refrains, großartigen Melodien und packenden Rhythmen fernab jeglichen Kitsches. Ein Megachorus jagt den nächsten, die Gitarrenarbeit von Günter Maier ist trotz aller Finessen nachvollziehbar und songdienlich und nach so viel Genialität, nach acht Volltreffern, acht absoluten Hits Marke "zeitlos" in Folge, kann man Crimson Cult dann auch verzeihen, dass "The Inquisition" am Ende der Reise "nur" ein superbes, von lateinamerikanischem Flair veredeltes Instrumental aus der Feder von Günter Maiers Idol Gary Morre (R.I.P.) ist.

Die Scheibe ist zu Ende und es gibt nur eine Reaktion. Man muss das Album neuerlich hören und genau deshalb schließen wir nun die Akte mit dem einfachen Fazit:

"Tales Of Doom" ist nicht nur mitreisend, episch und opulent, sondern ohne Frage eines des besten internationalen Heavy Metal Alben der letzten Jahre und genau darauf sollte auch verdammt noch mal jeder rot-weiß-rote Banger richtig stolz sein!

Absolute Weltklasse!
Trackliste
  1. State of fear
  2. Behind the curtain
  3. Institution Christ
  4. Choshinja
  5. The long way home
  1. Warrior Son
  2. On the edge
  3. Second Life
  4. Crimson Empire
  5. The inquisition
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