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6.5
Einherjer haben ihren Namen. Sie haben ihren Status und all das wahrscheinlich auch zurecht! Sie haben wohl auch die Macht, um in der Neuzeit gegen all die Pappschwertwickinger unsrer Tage anzutreten. Dafür müssten sie aber in Bestform agieren, alle Kräfte bündeln und monströs auf den Punkt Todeshiebe vom Boot schmettern. Genau daran scheitern sie aber.
Mir persönlich sind die Klänge von Einherjer ohnehin seit jeher etwas zu trocken und unspektakulär gewesen. Natürlich waren die Bathory-Jünger eine der Mitbegründer des Viking Genres, ihre Klangkreationen machte das aber nicht wirklich besser. Auch die ersten Töne von "Norrøn" geben meiner bisherigen Meinung recht. Langeweile macht sich breit, wenn ein plattes Riff in Zeitlupe vor sich hin dümpelt, keifende Vocals eine Geschichte erzählen, und Emotionsausbrüche so wirksam scheinen, wie die Sturmlinie der österreichischen Nationalelf. Nicht dass ich Einherjer schlecht rede will, aber rudernde Immortal im Wikingerkostüm brauch ich persönlich einfach nicht. Dass die Produktion der fünften Scheibe der Norweger dann auch noch knochig wie vor 20 Jahren klingt, bringt das Fass zum Überlaufen. "Norrøn" ist offenbar nur für die absoluten Traditionalisten des Viking Genres zu gebrauchen. Allein knapp 13 Minuten langweilen sich die Nordmänner durch den, im Grunde interessanten, aber viel zu lang geratenen Opener. Da helfen keine mehrstimmigen Chöre aus der Misere! Spartanische Gitarrensoli, unspektakuläre Songstrukturen und das Fehlen jeglicher Dynamik machen bereits den Beginn des Albums zum kollektiven Schlafmittel. Majestätisches Handwerk, Epik und Schwere klingen im Jahre 2011 anders meine Herren. "Naglfar" nimmt dann etwas Tempo auf und rudert kraftvoll. Hier funktioniert die Mischung aus Black Metal, hymnischem Viking Metal und klassischen Zutaten weit besser. Daran kann man zumindest halbwegs Gefallen finden, auch das elektronisch poppige "Alu alu laukar" kann mit seiner martialischen Aura gefallen, "Malmting" besticht durch Flair, und das finale "Balladen Om Bifrost" entpuppt sich gar als kleines Highlight einer mitunter sehr beschwerlichen Reise. Wirklich groß und erhaben klingt auf "Norrøn" aber dennoch deutlich zu wenig. Viel zu massiv drückt der Schatten des überlangen und lahmen Openers und der knochentrockenen Kalksteinproduktion die Stimmung. Viel zu sehr ist man immer versucht zu glauben, die Songgerüste hätten noch besser ausgearbeitet und noch massiver umgesetzt werden können. Ich wage an dieser Stelle die überspitzte Provokation: Für mich bleiben Einherjer weiterhin eines der Mysterien der Viking Historie. Wie man sich mit zeitlebens unspektakulärem Sound solchen Kultstatus erarbeiten konnte, bleibt mir weiterhin ein Rätsel. Vielleicht hab ich mich zu spät um das Schaffen der Norweger gekümmert. Vielleicht fehlt mir auch einfach der richtige Zugang zu ihrer Kunst. Ich für meinen Teil kann ein Album wie "Norrøn" jedenfalls in keinster Weise so frenetisch abfeiern, wie es anderenorts passieren wird, und ich für meinen Teil kann leider nur von einem verstaubt klingenden und im Grunde relativ langweilig und primitiv dahinplätschernden Viking Machwerk erzählen, das der Epik, der Schwere und der klirrenden Erhabenheit der jüngeren Alben von Bands wie Thyrfing oder Moonsorrow nicht ansatzweise das Wasser reichen kann. Ich beanspruche hier aber keineswegs den "Stein der Weisheit". Vielleicht ist "Norrøn" im Grunde ja gar nicht so schlecht, wie ich es hier mache. Mir persönlich hat diese völlig unspektakuläre und keineswegs zeitgemäß klingende Scheibe jedenfalls einen kompletten Nachmittag versaut, und dafür hab ich einfach kein Verständnis. Ich bin allerdings keinem böse, der mir hier und jetzt sagt, dass ich völlig falsch liege, und Einherjer nicht nur ein gutes, aber eben bei Weiten nicht so heroisch wie gedachtes Album, sondern ein kleines Meisterwerk gelungen ist. Schlagkräftig Argumente sollten für diese These aber auch breit stehen… Trackliste
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25.07.2022: Erstes Livealbum und Videos27.01.2021: Starke Videoclips und Albumnews 22.10.2018: Zeigen 'Mine Våpen Mine Ord'-Video 26.08.2014: Artwork und Infos zu "Av Oss, For Oss". 05.08.2014: Video zum neuen Song "Nidstong". 13.07.2014: Kredenzen schmucke Vinyl-Single. 01.09.2013: Bringen demnächst Compilation auf Vinyl 19.08.2011: Streamen neuen Track "Varden Brenne". 16.07.2011: Erste Infos zur Comeback-CD "Nørrøn" 31.12.2009: Comeback und neuer Longplayer 19.02.2004: r.i.p. 22.06.2003: Im Studio |
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