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8.0
Selbst Jungspunde sollten wissen, dass man bei Pentagram mitsamt, und trotz ihrer Vorreiterstellung im Doom Metal, keineswegs populäre Power Doom Namen wie Candlemas oder Solitude Aeturnus in die Waagschale der Vergleiche legen darf. Wenn man vom Bobby Liebling und seinen Dinosauriern spricht, dann redet man von Schlaghosen, offenen Hemden und vielleicht sogar von Schnauzbärten. Von 70er Jahre Hard Rock, der sich mit tief gestimmten Gitarrenwänden zum ultimativen Retro-Doom Gebräu vermengt. Von einer Band die Vorreiter, Mitbegründer und Ideengeber eines Genres war. Aber auch von einer Band, die Zeitlebens einen Underground- und Kultstatus innehat, über den sie nie hinaus kam. 40 Jahre sind Pentagram nun im Geschäft und während ich nun – nüchtern, weil zeitlebens dem zu rauchenden Grasgewächs abgetan – die Zeilen zu "Last Rites" aus meinen Fingerkuppen wälze, erfasst sie mich aufs Neue, die Magie dieser so staubig zu Werke gehenden Retro-Doom Legende.
Wer Perfektion, musikalische Ausnahmetaten, oder epischen Tiefgang sucht, der wird hier nicht fündig werden. Pentagram haben mit "Last Rites" einmal mehr ein Album übern großen Teich gesandt, bei dem es um Herzblut, authentische Stimmung und verrauchten Sound geht, der hypnotisch unter die Haut fährt. Es geht um kernigen Hard Rock, der sich mit fett wälzenden Doomriffs und traditionellen Metal Gebärden im 70er Jahre Look gepaart aus den Boxen quält, und mit beschwörenden Vocals seine ureigene Aura verbreitet. Neueinsteiger können sich amerikanisch und psychedelisch gefärbte Black Sabbath Gemälde der Ozzy Phase vorm geistigen Auge erschaffen, um sich den kultigen Doom Metal der US-Veteranen grob vorzustellen. Eingeweihte wissen sowieso wovon ich bei diesem staubtrocken produzierten, und in ein superbes Artwork gepackten Stück Musik spreche. Pentagram sind eine Legende, deren Wirken göttliche Bands wie Trouble, Cathedral oder Kyuss mindestens gleich beeinflusst hat, wie die Großtaten von Iommi und Co. Mit dementsprechender Ehrfurcht sollte man ihnen auch begegnen, wenn man sich Songs wie das betörende "Call The Man", den Hippie Groover "8", das großartige "Windmills And Chimes", oder das satte "Nothing Left" zu Gemüte führt, um mit ihren Klängen dem tagtäglichen Wahnsinn für einige Minuten zu entfliehen. Pentagram klingen im Jahre 2011 genau so authentisch und ehrlich wie in den frühen 70er Jahren und haben mit "Last Rites" ein bärenstarkes Album am Start, das sich locker mit ihren Großtaten messen kann. Ein saucooles Stück Gitarrenmusik, das beim nächsten Tarantino-Soundtrack eine superbe Figur abgehen würde und alle ihre Jünger, und hoffentlich auch jüngere Semester von Doom Maniacs und Metal Fans begeistern wird! Trackliste
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