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6.0
Die schonungslose Wahrheit ist: Anvil sind zwar seit geraumer Zeit die Lieblinge der Herzen, eine wirklich sehr gute Band waren die Kanadier aber nie. Natürlich waren Lips und Robb in ihren Anfangstagen wegweisend unterwegs. Keine Frage, die ersten drei Anvil Alben haben in den frühen 80ern amtlich Wind gemacht und einiges bewegt. Ab "Strength of Steel" (1987) jedoch regierte das musikalische Mittelmaß. Dass Anvil fortan, trotz vieler Karrieretiefschläge und ausbleibenden Erfolg weiter gemacht haben ist aller Ehren wert, die Schonungslosigkeit und die traurige Wahrheit von "This Is Anvil - The Story Of Anvi" hat ihnen dafür auch endlich einige Lorbeeren und Dollar beschert. Am musikalischen Stellenwert, den Anvil nun bereits seit drei Dekaden innehaben, soll diese aber nichts ändern.
Man muss trotz Sympathien einfach objektiv bleiben: Anvil haben in ihrer Karriere einfach mehr Schlechtes als Rechtes zu Wege gebracht. Die Highlights der Kanadier muss man in den frühen 80ern suchen. Sie hören auf "Metal On Metal" und "Forged In Fire". Danach hat ein Album nach dem anderen mit purem Durchschnitt geglänzt, das Songwritingschema hat sich keineswegs weiterentwickelt, und wirklich zwingende Scheiben sind weit und breit nicht zu entdecken gewesen. In genau jenes Muster reiht sich nun auch "Juggernaut Of Justice" ein. Typisch Anvil, traditioneller Metal Marke Mittelmaß. Mal besser, mal schlechter. Manchmal richtig einfallslos und plump, dann wieder packender und gelungen. Das vierzehnte Anvil Album ist wie eine Zeitreise durch die Diskografie der Band. Unglaublich fett produziert klingen die traditionellen Ahornblatt-Banger mit leicht thrashigem Anstrich diesmal zumindest in ihrer Klanggewalt so, dass keine Wünsch offen bleiben. Das macht das simple Songwriting zwar nicht besser, wumst aber ordentlich. Den wirklichen Hit des Albums hab ich hingegen noch nicht entdeckt, Nummern wie der Titeltrack, "On Fire", "When Hell Breaks Loose" oder "Not Afraid" können aber (auch ohne die wenig zu erwartenden kreativen Geistesblitze) livehaftig sicherlich punkten, und die sagenhaft großen Lücken zwischen den Bandhighlights namens "Metal On Metal", "Mothra", "Jackhammer", "Forged In Fire" oder "Winged Assassins" füllen. Anvil Maniacs müssen zugreifen, der Rest kann sein Geld gern in eine andere, bessere Metal Scheibe traditioneller Ausrichtung investieren. Das muss, gerade in Zeiten wo scheinbar jeder erkennen will wie großartig Anvil waren, einfach wieder mal gesagt werden. Genial waren die Kanadier nie und das werden sich auch nie mehr werden. Bei aller Sympathie, bei aller Euphorie über "The Story Of Anvil" und bei allem Mitleid: "Juggernaut Of Justice" ist eines der bessern Anvil Alben, aber auch nicht mehr als gehobenes Mittelmaß. Aus reinem Erbarmen kann man seine Kohle durchaus auch an "Greenpeace", "Nachbar in Not" oder dem "WWF" überweisen… Trackliste
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Reviews
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