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7.5
Schon als das erste Mal die grandiose Anvil-Doku (zum Review) über meinen Fernsehschirm flimmerte, hatte ich ständig das Gefühl, dass es da ja noch so eine kanadische Band gibt, die es an konsequenter kommerzieller Dauererfolglosigkeit mit Lips & Co locker aufnehmen kann. John Ricci macht seit Mitte der 70er Musik und ist sicherlich mit seinem ureigenem, brutalen Gitarrenspiel einer der einflussreichsten Gitarristen überhaupt. Seine Band Exciter hat das Genre des Speed/Thrash Metal mitbegründet, mit "Heavy Metal Maniac" die erste richtige Platte dieses damals jungen und aufregenden Genres veröffentlicht, unzählige Bands beeinflusst und Hunderttausende Platten verkauft. Die erste Abrechnung über verkaufte Tonträger – so hat mir der Gute erst kürzlich einmal gestanden – hat er erst 1995 (!) in Form eines Schecks von seiner damaligen Plattenfirma Osmose unter Tränen aus dem Briefkasten gezogen. 500 Dollar! Bis zum heutigen Tage jobbt er zwischen diversen Tourneen in einem Musikgeschäft um seine Miete bezahlen zu können. So sehen die wahren Helden des Metal aus!
Als die Band in den 90ern mit einem gewissen Jacques Belanger zurückkam, war die Freude groß, die Alben großartig und bis zu dessen endgültigen Ausstieg galten Exciter als die Blaupause eines gelungenen Comebacks. Mit dem letzten Album "Thrash, Speed, Burn" konnte man nicht mehr an die Glanztaten der Vorjahre anschließen. Vor allem die neue Heulboje Kenny Winter spaltete die Gemeinde. Obwohl stimmlich näher an Originalvokalist Dan Beehler, werden doch viele mit den Gesangslinien des quirligen New Yorkers nicht richtig warm. Gegenüber dem Vorgänger hat sich diesbezüglich auf "Death Machine" auch nicht viel geändert. Kenny schreit und kreischt sich räudig durch das wie immer hammerharte, überwiegend schnelle und doch sehr eingängige Material. Obwohl sich gnadenlose Abrissbirnen wie "Skullbreaker" oder finster-doomige Vorschlaghämmer wie "Power And Domination" mit den Hits der Band durchaus messen können, so kommt das Gros der Songs leider nicht über guten Exciter-Durchschnitt hinaus. Das ist zwar immer noch besser als das meiste Zeugs, das uns heute als Thrash oder Speed Metal verkauft wird, aber von den Godfathers des Speed Metal darf man getrost etwas mehr verlangen. Auch etwas mehr als gute 40 Minuten Spielzeit. Exciter fügen mit "Death Machine" ihrer Diskografie sicherlich kein Highlight hinzu, aber von einer Enttäuschung oder gar einem schlechten Album möchte ich hier nicht sprechen. Denn die Band liefert immer noch das, für was sie immer stand: beinharten, schnellen, kompromisslosen Speed Metal. No Trends, no bullshit, no fucking wimpy shit. Und das ist anno 2010 nicht hoch genug einzuschätzen. Trackliste
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Reviews
26.06.2009: Long Live The Loud (Classic)23.02.2008: Thrash Speed Burn (Review) News
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