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Nach dem Debutalbum "Mindloss" (1991) stand das holländische Todesbleiekommando im Ruf eine der mächtigsten und besten europäischen Death Metal Bands vom Festland (neben Morgoth oder Asphyx etc.) zu werden. Dieses Ansinnen sollte mit dem Gorefest - Referenzwerk "False" mit mächtigen Lettern in den tiefschwarzen Death Metal – Gedächtnisstein eingraviert werden.
"False" ist ein wahres Old School-DM-Brett wie es im Buche steht. Das Album ist aber auch ein lebendiger Beweis dafür, dass Gorefest trotz dem mächtigen und furiosen DeathMetal-Gebretter (das Midtempo wurde erst einige Zeit später flächendeckender in den Sound integriert) immer mit ausgeprägtem Sinn für Melodien, einprägsamen Variantenreichtum und tolle Rhythmuswechsel agierten. Geiles Gehacke wie der Opener "The Glorious Dead" wird von Traum – Death Metal Brechern wie "State Of Mind" oder "Second Face" ideal ergänzt. Der endgeile Stampfer "Reality - When You Die", der in einem fulminanten, rasenden Mittelteil kulminiert, nur um mit dem Anfangsthema zu enden oder der mit Hitpotential versehene Videoclip-Track "Get-A-Life" runden den songwritingtechnisch von Anfang bis Ende toll gelungenen Silberling ab. Das furiose Zusammenspiel der beteiligten Musiker (neben Frank Harthoorn v.a. die Bandneulinge Boudewijn Bonebakker und Drummer Ed Warby), die allesamt auf hohem technischen Niveau agieren, wird in einer klaren und druckvollen Produktion von Colin Richardson verpackt. Diese transparente, professionelle Produktion lässt den grollenden und donnernden Bass (gut zu hören beim Titeltrack oder "Reality") von Frontgrunzer Jan Chris de Koeyer richtiggehend songaufwertend eingesetzt sein, was dem Sound von Gorefest eine gewisse Unverkennbarkeit angedeihen lässt. Die perfekte Ergänzung zu dieser erstklassigen musikalischen und produktionstechnischen Leistung findet sich im damals schon unverkennbaren, guttural-kommandierenden Organ des Fronters, der auch nicht davor zurückschreckt, neue Gesangsfacetten einzubauen (wie mit den Napalm Death-artigen Schreien in "Second Life"). Mit großem Gespür für Variantenreichtum dehnen die "Käseköppe" das doch enge, klassische Old School - Death Metal – Korsett so weit als möglich und nützen sämtliche Spielräume (siehe z.B. den industrial-godfleshesken Anfang von "Get-A-Life"), das Tempo wird aus den Songs genommen und tolle, rollende DM Walzen bzw. Songteile, die an die Großmeister Bolt Thrower erinnern, geschaffen. Dass er eine der coolsten DM-Frontsäue auf Gottes verdammter Erde war, bewies de Koeyer beim Auftritt seiner Band beim Dynamo Open Air 1993, wo er breitbeinig mit knielanger Armycargo, langem Spaghetti-Haar, seinen coolen Tattoos, Nasenpiercing und geilem Bass auf dicke Death Metal Hose machte und mit seiner Extremröhre das anwesende DM–Fanvolk dirigierte (nachzuhören auf der Mini-CD "The Eindhoven Insanity"). Retrospektiv betrachtet sind die Holländer mit Entombed die §Mitbegründer des sogenannten „Death n´ Rolls“. Wenngleich "Erase" das eigentliche Midtempo-DM-Groovemonster ist, so ist "False" insgesamt doch die wichtigere (europäische) Death Metal Platte, eine durchgehend musikalische und songwriterische Perle und ein Meilenstein des festland-europäischen Death Metals!§ Trackliste
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Reviews
21.03.2006: La Muerte (Review)News
16.06.2009: Streichen wieder mal die Segel!02.02.2005: Coverversion online 21.10.2004: ... haben sich wieder zusammen gerauft |
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