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7.0
"Iron Will" war eigentlich eine DER Überraschungen des Jahres 2008 und zündete wie eine Bombe. Entsprechende Publicity und Kritiken verhalfen dem damaligen Insidertipp Grand Magus zu breiterem Erfolg, der auch durch entsprechende Live-Auftritte unterstrichen wurde.
Ganze 2 Jahre hieß es zu warten, dass endlich der Nachfolger "Hammer Of The North" in den allgemein immer dünner bestückten CD-Regalen steht. Wem Grand Magus bislang nicht so geläufig waren, der sei - zumindest hinsichtlich der Beschreibung des Sounds der Schweden - auf das Review zu "Iron Will" (das meiner Meinung nach zumindest eine 9,0 verdient hätte!) verwiesen. Dieses Review soll sich auf die wesentlichen Unterschiede bzw. die Eigenheiten des neuen Albums beschränken. Eines gleich vorweg: Nach vielen Überraschungen (sprich: Küren) und Pflichtübungen im harten (AILD, HSB etc.) und weicheren (Ratt, Treat etc.) Sektor ist "HOTN" DIE Enttäuschung des bisherigen Metaljahres, quasi das Sonisphere CH des CD-Bereichs. Schon der erste Vorgeschmack (die Videosingle zum Titelsong) des Albums ließ Schlimmstes befürchten, aber dennoch wagte man zu hoffen…. Doch nun kommt es ganz dick: die gähnende Langeweile des Songs wird gleichsam einem zähen Teig auf Albumlänge ausgewalkt. Regierte auf "IW" noch eine dreckige, schmierige Gesamtattitüde, rockte man mit dicken Eiern, & Kanten durch die 9 Songs, besaß die Band noch Profil, waren die Songs noch aufregend und voller Pathos und Theatralik, so ist das neue Album insgesamt einfach zu glattpoliert, zu clean und energielos. Es ist nicht so, dass die Schweden Ihre Identiät aufgeben würden oder schlecht wären, nein, GM hören sich weiter unverkennbar und originiell an. Sie sind weiter bodenständig, cool, ehrlich und rockig. Allerdings sind die Frische, der Charme und die Ecken, welche die Vorgängerwerke (v.a. "Iron Will") auszeichneten, irgendwo auf der (Tour-)Strecke geblieben. Vor allem das cleane Organ von Sänger JB ist glatt poliert und schmeichelweich, was in Kombination mit den zu beobachtenden stilistische Erinnerungen an die grandiosen Mustasch fast einem partiellen Identitätsverlust nahe kommt. Exemplarisch für die neue Scheibe sei "Black Sails" genannt, das zwar verheißungsvoll beginnt, dann allerdings in die typische, unaufregende Riff-Rock-Masche abgleitet, zahnlos und uninspiriert-eingängig dahinplätschert sowie „schön" gesungen wird. Symptomatisch auch Songs wie Mountains.., Northern.., The Lord… – normal, vorhersehbar, belanglos. Für mich hat "HOTN" nichts mit Weiterentwicklung oder dem Konsolidieren oder Verfeinern der Trademarks zu tun, nein, diese Scheibe ist einfach langweilig. "HOTN" ist einfach nur normal, hebt den Schleier der verklärten Bewunderung, entzaubert GM und verleiht der Band ein ordinäres, irdisches Antlitz. Das kitschige, grottige Necrolord – Artwork passt irgendwie wie die Faust auf´s Auge bzw. zu dieser Platte. Eines muss aber auch klar sein: Keine Band kann durchgehend hochwertiges Songmaterial veröffentlichen. Aus diesem Blickwinkel reihe ich "HOTN" persönlich in die 2. Reihe der GM-Veröffentlichungen. Diese Wertung soll jedoch meinen Respekt vor dem großen Schaffen dieser tollen und wichtigen Band in keinster Weise schmälern. Trackliste
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