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9.0
Mit ihrer Mischung aus gesundem Selbstbewusstsein und sympathischer Bescheidenheit vermochte es Equilibrium in der Vergangenheit zu gelingen, sich die Sympathie der Fans zu erarbeiten und sich in die Herzen der Paganfans zu spielen. Mit dem neuen Album "Rekreatur" schaffen es Equilibrium wiederum (trotz der kürzlich vollzogenen Besetzungswechsel bei Gesang und Schlagzeug), an die bislang schon hervorragenden Alben anzuknüpfen.
Es ist schier unglaublich, mit welcher Leichtigkeit die Münchner um die Völkl-Geschwister und René Berthiaume ihre Hymnen aus dem Musikerärmel schütteln. Mit unglaublichem Gespür für Tempiwechsel, atmosphärische Dichte, Eingängigkeit und einprägsame Melodien brettern, holzen und galoppieren die Münchner flott und zumeist hektisch durch "Rekreatur". Jeder Song ist für sich ein kleines Meisterwerk akustischer Dramaturgie, das sich in trauter Einigkeit zu einem homogenen Gesamtkunstwerk zusammenfügt. Hier ein bisschen Finntroll/Humppa Einflüsse, da ein wenig monumental-epische Heldensagen und pathetisches Geschwurbel, eine Prise fremdartige Klänge, immer verpackt in schwülstig-ausladende Theatralik und flottes Tempo, hervorragend geschrieben und arrangiert. "Rekreatur" ist ganz großes Pomp/Fanfaren/Epic/Bombast/Pagan/Folk/Viking/Party/Metal-Kino im Breitwandformat, ein Album das einen fesselt und irrsinnigen Spaß bereitet. Equilibrium schreiten karrieretechnisch mit Riesenschritten voran und machen ihrem herausragenden Ruf mit dem neuen Album alle Ehre. Wenn die Deutschen so weiter machen, sollte ihnen der Sprung an die Spitze dieser Bewegung nicht weiter verwehrt bleiben. Trotz aller Lobhudeleien rund um "Rekreatur" sei noch eine Warnung an alle, die mit diesem Stil prinzipiell nichts anfangen können, ausgesprochen: Bitte einen weiten Bogen um dieses Album machen. Alle anderen: Unbedingt Reinhören! Was wird das für ein Freudenfest, wenn Equilibrium im Herbst mit den Viking-Kings Ensiferum und dem Bathory-All-Star Ensemble mit der Paganfest – Tour unterwegs sein werden. Indiskutabel schlecht das primitive, grottig übel umgesetzte Albumcover, das sich an den bayrischen Mythos des „Wolpertingers“ anlehnt. Das schreit schon vor Veröffentlichung der CD nach einem gepimpten Re-Release mit modifiziertem Artwork. Trackliste
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Reviews
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