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Cover  
Van Canto - Tribe Of Force (CD)
Label: Napalm Records
VÖ: 26.02.2010
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
Keine Wertung
Verdammt lange hab ich mich nun erfolgreich davor gewehrt mir diese Band anzuhören. Nix gegen neu Ideen und auch nix gegen die Musiker von Van Canto. Vorhaben und Umsetzung sind ja auch astrein und die Protagonisten große Könner ihres Faches, aber A-Capella-Metal ist meiner Meinung nach in Etwa so notwendig wie nackige Knabengruppen in Bischofsheimen und Van Canto mir persönlich genau deshalb so egal, wie die allerorts gehypten und mindestens genauso verzichtbaren Apocalyptica.
Nun muss ich aber dennoch mit dieser Rock N Roll Rohkost befassen und aller Unkenrufe zum Trotz muss ich mir nach einigen anfänglichen Berührungsschwierigkeiten eingestehen, dass Van Canto denn gar nicht so übel sind.
Um in der Sprache der Winter-Olympioniken zu sprechen: Wenn Eishockey "echter" Metal ist, dann ist A-Capella-Metal ohne Frage Curling. Ohne Strom und ohne Gitarren gibt es einfach keinen Metal! Daran halte ich fest, und auch wenn die Drums (die mit Ausnahme einer kleinen Gitarrenmelodie bei "One To Ten" immer noch das einzige Instrument neben den Stimmen der sechs „Metaltenöre“ darstellen) ordentlich Druck machen, will ich mich einfach davor weigern ein Album dieser Band hier zu benoten. All jene jedoch, die sich mal wieder auf neue Wiesen der ohralen Lüste begeben wollen, denen das Fehlen des Instruments und des Rockspirits genauso egal ist, wie der klassische Deckmantel und die meiner Ansicht nach völlig lächerliche Duftmarke, können sich durchaus mal an "Tribe Of Force" ranwagen. Ich persönlich brauch’s in etwas so wie besagtes Curling, muss den Deutschen zu ihrer enorm unkonventionell und auch mutigen Kunst aber dennoch gratulieren.
Van Canto sind monoton, anders und gewöhnungsbedürftig. Aber sie sind irgendwie gut. Die Charlie Bauernfeind Produktion macht einen gehörigen Wums und die Truppe zieht ihre Sache konsequent durch. Diesmal sind mit Metallica’s "Master Of Puppets" und Grave Digger’s "Rebellion" nur zwei Coversongs vertreten. Diese reihen sich aber geschmeidig in die guten Eigenkompositionen ein, von denen vor allem das Duett von Ausnahmesängerin Inga mit Tony Kakko (Sonata Arctica), das behutsame "Last Night Of The Kings" oder Melodic Power Momente wie "Lost Forever", "To Sing A Metal Song" und "Magic Taboreaü" herausstechen.

Ohne Fleiß kein Preis scheint die Attitüde der Band aus dem Rhein-Main Gebiet zu lauten. Anders ist es kaum zu erklären, dass man nun mit "Tribe Of Force" bereits das dritte Album innerhalb von vier Jahren vorlegt. Natürlich gehört die Kuh auch gemolken solange sie Saft hat und da Van Canto mit ihrer eigenwilligen Kunst offenbar den Geschmack vieler Käufer treffen, macht das durchgetretene VÖ-Gaspedal ja auch durchaus Sinn und spricht für Professionalität.
Nennen wir es bitte nicht Metal. Dann kann man den dritten Akt von Van Canto nämlich auch wirklich gut heißen…wenn man will.

P.S.: Über die Frage wie man bitte auf die Idee kommt ein Gitarrenriff zu singen bzw. eine Gitarre oder ein Bass sein zu wollen und ständig Zeugs wie ratanatanatatata zu singen, werden wir hier bitte nicht diskutieren. Eigentlich ist das völlig kaputt oder nicht…?

Trackliste
  1. Lost Forever
  2. To Sing A Metal Song
  3. One To Ten
  4. I Am Human
  5. My Voice
  6. Rebellion (Grave Digger-Cover, feat. Chris Boltendahl)
  7. Last Night Of The Kings
  1. Tribe Of Force
  2. Water.Fire.Heaven.Earth
  3. Master Of Puppets (Metallica-Cover)
  4. Magic Taborea
  5. Hearted
  6. Frodo's Dream
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