Das Kanadische Dampfwalzentrio von Exciter fand sich im Jahre 1979 in Ottawa zusammen um den Bergriff Heavy Metal zu prägen wie nur wenige andere. Kaum eine Band hat in ihrer Karriere so wenig Abstriche gemacht und nahezu völlig auf kommerzielles Gedankengut geschissen wie das Kleeblatt, das sich ursprünglich Hell Razor nannte um dann – ob inspiriert vom Judas Priest Klassiker der im gleichen Jahr veröffentlicht wurde hat man nie herausgefunden – ab 1980 als „Erreger“ in die Welt zu rasen und seine Botschaft des Stahls zu verbreiten.
Es lag an niemand geringerem als Shrapnel Record Boss Mike Varney das erste Exciter Demo zu entdecken und der Band Platz auf der "US Metal Volume II" Compilation zu bieten. Der Deal war unter Dach und Fach, das kanadische Extreme Metal Debüt "Heavy Metal Maniac" folgte 1983 auf den Fuß und definierte bereits in Zeiten, in denen Bands wie Metallica oder Slayer nicht annähernd an ein Studio herankamen, den Begriff Speed Metal. Exciter waren eine der heftigsten und schnellsten Bands ihrer Zeit. Nach dem nicht minder aggressiven 84er Krachmacher "Violence & Force" und US Tourneen mit Anthrax und Mercyful Fate stand der Wechsel zu Music For Nations an und die Band begab sich nach London um ihr vielleicht kultigstes Album überhaupt aufzunehmen:
"Long Live The Loud" ist das letzte Full-Length Album, das Exciter im Original Line Up John Ricci, Dan Beehler, Allan Johnson einzimmern (John Ricci verlässt die Band nach der "Feel The Knife" EP um erst Anfang der 90er wieder an Bord zu kommen) und wohl bis heute eines der legendärsten Heavy Metal Alben überhaupt

Eingepackt in eine verdammt dreckige aber ebenso kultig und laute Produktion knatterte "Long Live The Loud" trotz typischer Note mit etwas weniger Speed und Thrash Anleihen über die Plattenteller der Banger. Sowohl die „Side Heavy“, wie auch die „Side Metal“ wird von bissig fetzigen Songs mit ratternden Drums und kratzig sägenden Gitarren, rasenden von Solis und Dan Beehlers bis zum Stimmbandbruch beanspruchtem Organ dominiert.
Exciter waren zwar nicht mehr ganz so brutal und rücksichtslos, klopften aber immer noch voll auf die Zwölf und waren mit ihrem dritten Werk definitiv einer der Inbegriffe des Heavy Metal. Auf ein instrumentales Intro folgen hemmungslose Brecher wie der höchst legendäre Titelsong, das dreckig und verdammt harte "I Am The Beast", ein wachsendes "Victims Of Warfare", das fett rockende Mitsingmonster "Born To Die" oder das ausufernde Finale "Wake Up Screaming". Die Songs zeigten die neue, etwas reifere Ausrichtung von Exctier. Ohne die Trademarks der ersten beiden Rüpelscheiben zu verleugnen - "Beyond The Gates Of Doom" und "Sudden Impact" gehen gewohnt voll auf die Nüsse - fügten die Kanadier interessante und abwechslungsreiche Parts in ihre Songs ein. Das Resultat war immer noch 100% Metal, mehr Heavy als Thrash aber immer noch ehrlich und vor allem beständiger und unterhaltsamer.
Unterm Strich regierte bei Exciter auch im Jahr 1985 die 100 % ige „Auf die Fresse Attitüde“ ohne Schnörkel und ohne Rücksicht und wer wirklich musikalische Feinheiten erleben wollte, der ist bei den Kanadiern immer schon fehl am Platz gewesen.
Bei Exciter herrscht rohe Energie, gebündeltes Adrenalin und um wirkliche filigrane Töne bemühte sich der Dreier ja auch gar nicht.
Wirklich genial war bis heute zwar relativ wenig im Hause Exciter. Kult jedoch ist nahezu alles was die Kanadischen Krawallbrüder die dem Underground einfach nie entkamen in ihrer mittlerweile 30 jährigen Karriere verbrochen haben und genau deswegen muss man als Heavy Metal Fan ein Album wie "Long Live The Loud" einfach kennen und mögen!