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Als meine Wenigkeit 1998 das erste mal Notiz von dieser Prog-Kapelle nahm, hatte die Truppe um Gründer und Ex- Marillion Drummer Mick Pointer bereits eine E.P., ein Live- und zwei Studio- Alben veröffentlicht. Dank des damaligen Mai Rockhard Samplers, der den grandiosen Opener "A Crack In The Ice" zur Lauschattacke frei gab, wurde gewissermaßen ein loderndes Feuer, eine Begeisterung entfacht, was noch lange anhalten sollte. Denn auch heute, zehn Jahre später, kann man guten Gewissens behaupten, dass zumindest vorliegendes Edelstück und das Nachfolgewerk "Immortal?" nichts an Glanz einbüßten, darüber hinaus für lupenreinen Klassikerstatus bürgen und das Quintett auch bei den letzten Outputs Contagion & Pepper's Ghost seiner Linie weitgehend treu geblieben ist.
Dabei ist "The Visitor" jenes Album, welches das Thema Tod beleuchtet und gleichzeitig die offizielle Abschiedsvorstellung von Sänger Paul Wrightson markiert. Anhand seiner würdevollen Performance beweist dieser Mann eindrucksvoll, wie galant sich ein Vokalist aus dem verregneten Königreich im Regelfall abzuheben weiß. Allerdings erwies sich die Sorge um einen weniger kompetenten Nachfolger - zum Glück - umsonst. Zur Sache: "The Visitor" wirkt trotz seiner 'zig Facetten und Gesichter wie aus einem Guss, wobei konzeptionell dem zentralen Thema untergeordnet zumeist eine sehr nachdenklich oder gar dramatische Stimmung über die Hörerschaft herein bricht. Startend mit besagtem, immens kraftvollen Opener, der – von einem sensationellen Initialreigen gesegnet – in der Tat das Eis zum Bersten bringt über das nahtlos adaptierte, blumig beginnende "Pins And Needles" bis zum finalen Titeltrack erlebt der Hörer eine verführerische und nicht weniger sphärische Hörwerkschau der besonderen Art. Sozusagen exzellentes Breitwandkino, das niemals Langeweile aufkommen lässt, im Gegenteil: berührend - ergreifend, ja fesselnd zeigt sich "The Visitor", um sich im nächsten Atemzug von unbequemer, bedrohlicher Seite zu zeigen. Kenner dürften in etwa wissen, was hier gemeint ist, nämlich dieser gewisse, schwer greifbare Schleier, der darüber schwebt. Im gemeinsamen Songwritingakt schürfte sich das top eingespielte Quintett eine ganze Armada superbe Arrangements aus den goldenen Handgelenken, weil, wie sonst wären derart geniale Phonperlen wie das Pathoserfüllte "The Hanging Tree", "In The Blink Of An Eye" oder "Tears In The Rain" zustande gekommen? Auch das stark an Pink Floyd erinnernde Instrumental "Serenity" und das betörende "Running From Damaskus" sollten hier Erwähnung finden. Nun gut, generell müssen besagte Altlegende und die ob erwähnten Marillion als Standardreferenz für den Arena Sound herhalten ... Abgerundet in Form einer transparenten Sahneproduktion (für die Keyboarder Clive Nolan in Kooperation mit Simon Hanhart verantwortlich) und einem ästhetischen Hugh Syme Coverartwork (u.a. Rush, Megadeth, Fates Warning) obendrauf, gebührt dieser relativ jungen Brit-Prog-Scheibe neben den Highlights wie etwa IQ’s "Subterranea", Marillion's "A Script For A Jester's Tear" und Pendragon's "The Masquerade's Ouverture" - um nur ein paar davon zu nennen - ein stetes Ehrenplätzchen in der wertvollen (Prog-) Sammlung. Ach ja, meine Gentlemen von Arena: ein neuer Longplayer wäre überfällig! Trackliste
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Reviews
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