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Wenn man von den sagenumwobensten 80er Metal Releases spricht, wenn man von den Alben philosophiert, die immer so etwas wie eine magische Aura besaßen, sei’s wegen ihrer Schönheit, ihrer Geschichte oder nur wegen ihres Sammlerwertes, kann, nein muß das unumgängliche Jag Panzer Debüt einfach genannt werden.
Einst als Tyrant gegründet und im Jahre 1983 zu einem ersten Deal bei Azra Records gekommen, benannten sich die US Power Metaller, aufgrund im Underground herrschender Häufigkeit des Bandnamens, bereits zu Jag Panzer um, während sich Ssänger Harry Conklin fortan The Tyrant nannte um mit diesen Namen, ebenso wie seine Band, zur Legende zu werden. Jag Panzer arbeiten an einer sehr rau und heftigen EP (die in ihrer damals angedachten Form, mit Originalcover und unter dem Originaltitel "Tyrants" erst im Jahre 1992 in Form des Mausoleum Re-releases erscheinen sollte und von der einige super rare Vinyl Releases gibt, auf die ich hier ebenso wenig eingehen will, wie auf die unüberschaubaren Vinyl Editions der zugehörigen Single "Deathrow", die für Plattensammler ebenso wie das folgende Debüt einige der wertvollsten Metal Tonträger überhaupt darstellen), schlagen gleich fett im Underground ein und setzen zu großen Wums an. 1984 stand es für Jag Panzer geschrieben, ihr mystisches Debüt zu veröffentlichen, der Welt eine Platte zu schenken, die auf Ewig in die Analen eingehen und ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicher haben sollte. Ursprünglich über Iron Works/Azra erscheint "Ample Destruction" (logischerweise wieder in verschiedensten Vinyl- und Coverversionen, sowie auch als zurückgerufene Testpressung unter dem Titel "License To Kill" - aber das ist, ebenso wie sämtliche CD Re-releases der folgenden Jahre wie gesagt eine andere Geschichte) erstmals in voller Pracht, das kanadische Label Banzai Records veröffentlicht das Album einige Monate später abermals und logischerweise mit anderem Artwork. Nun aber endgültig genug der Vinyl-Sammler Verschwörungstheorien: Was also war und ist das Besondere an "Ample Destruction", was macht die Magie dieses Albums aus, das manch einem beim ersten Hinhören so ganz und gar nicht magisch vorkommt. Es ist eben jene typische Jag Panzer Aura, das Übermaß unaufdringlichen US-Charmes, der ein Metal Album mit fetter Power Note so besonders macht. Es ist die großartige Gitarrenarbeit, das saftig kernige Gerüst der Rhythmusmaschine, letztendlich natürlich das nicht immer gleich schlüssige, aber unverkennbare Organ des Harry „The Tyrant“ Conklin und absolut großartiges Songwriting. Songwriting das Power und Energie, ebenso beinhaltet, wie Epik, Schönheit und überragende Melodien. Kunstfertigkeit, die hart nach vorn gehende Power Kracher wie den Opener "Licensed To Kill", das saftige "Reign Of The Tyrant" oder "Cariac Arrest" ebenso unwiderstehlich macht, wie miteisende Hymnen der Marke "Symphony Of Terror", "Harder Than Steel" oder klassische US Banger wie "Generally Hostile". Dem nicht genug setzt das finale, in sieben Stücke geteilte, halbballadesk und höchst bombastisch aufgebaute, Epos und Meisterstück der Scheibe, "The Crucifix", dem Ganzen noch die Krone auf und vereint alle Stärken, die sich Fans von zeitlosem US Power Metal mit Drang zur Dramatik wünschen. Trotz geringem Budget mit einer erdig und kräftigen Produktion gesegnet ist "Ample Destruction" bis heute und in alle Ewigkeit einer der Inbegriffe des US Power Metal, ein Album das noch heute dermaßen heavy, schön und mächtig klingt, wie nur wenige andere und das ein absolutes Pflichtalbum für jeden einzelnen darstellt, der sich Heavy Metal Fan schimpft. Will man die Geschichte weiterspinnen, muß man leider feststellen, dass sie nie so ruhmreich wurde, wie diese Band es sich verdient hätte. Vielmehr war die Jag Panzer Story trotz dieses Überalbums durchwachsen wie wenige andere. Harry Conklin verläßt die Band noch bevor ein weiteres Album eingespielt wird, um fortan sein Glück mit Satan’s Host und den ebenfalls genialen Tyran Pace zu suchen. Jag Panzer wursteln indes mit wechselndem Line-Up und Stiländerungen weiter, bringen ein verzichtbares " Dissident Alliance" an den Start, bis im Jahre 1996 endlich die Erlösung naht und der Tyrant endlich wieder zurückkehrt. Die Fans jubeln zurecht: Mit "The Fourth Judgement", "Age Of Mastery", dem Konzeptalbum "Thane To The Throne" und auch "Mechanized Warfare" (Review) kommen zumindest vier weitere Klassealben auf den Markt, ein etwas schwächeres "Casting The Stones" kann auch gefallen und für all jene, die nie das Glück hatten "Ample Destruction" erleben zu dürfen, gibt’s obendrein mit "Decade of the Nail Spiked Bat" eine superbe Zusammenstellung alter Songs (zum Review), die der Magie des kultigen Erstlings, wie der Rest der Disco, zwar nie mehr ganz gerecht werden kann, den Ausnahmestatus der Jag Panzer Kunst jedoch bis heute deutlich bestätigt. Trackliste
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Reviews
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