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7.0
Alles deutete schon auf eine Sepultura Reunion hin, und wir waren uns nach gegenseitigen, fernen Anspielungen der Herren Andreas K. & Max C. schon so sicher. Aber genau das, womit wohl die wenigsten rechneten, trat schließlich ein: die ("ledigliche") Fusion der beiden Cavalera Brüder. Vielleicht jene Verschwörung, dass es Sepultura in der klassischen Besetzung nie wieder geben wird? Wir wissen es (noch) nicht.
Während Andreas Kisser in Rio de Janeiro fleißig für ein neues Sepultura Konzeptalbum (basierend auf den britischen Kultstreifen "Clockwork Orange") Songs schreibt, hauen die Brüder Max und Igor, unterstützt von Gojira Klampfer Joe Duplantier am Bass und Soulfly Gitarrist Mark Rizzo dieser Tage den Hassbrocken raus, der nicht wenige Fans auf einen turning point hoffen ließ. Geworden ist es schließlich ein astrein produziertes Silberscheibchen, das unverkennbar aus allen Poren Cavalera Schweißperlen zur Schau stellt, die ganz exzellenten Taten, welche man sich insgeheim erhoffte, allerdings außen vor lässt. Zumindest großteils. What’s up? Nun, die erfrischenden Tribalelemente Marke Soulfly sind genauso wenig präsent wie etwa die fantastisch ausgefeilten Arrangements aus der "Beneath The Remains"/"Arise" Hochphase. Ach ja, vielleicht wurde das Projekt deshalb anders getauft? So sind es zumeist simpel strukturierte „Cava-Attacken“ mit vertraut- homogenen Hardcore/Thrash Zügen, die zwar in Sachen Brachialität sicher im grünen Bereich einher rotzen, den letzten, entscheidenden Kick auf Songwritingebene aber nicht um's Verrecken an den Banger bringen. Zu jener Umschreibung passt schon mal das eröffnende Titelstück: ein gefälliger Midtempotrack ausgestattet mit eingängigem Refrain, der hinten raus in Punkto Tempo noch anzieht – exakt jenes Charakteristikum, dem der Hörer auf "Inflikted" noch einige Male begegnet. Das heftige "Terrorize" (Max' würdige Huldigung für den zu früh gegangenen Jesse Pintado (Terrorizer/Napalm Death) beschwört hingegen Max’ Nailbomb Vergangenheit herauf und kommt dem Kill-It Faktor wie das kurze und extrem schnelle "Hex" schon ziemlich nahe, was via "Sanctuary" dann wirklich gelingt, denn das energische Riffing und Max’ Shouts verkörperm da auf sehr dynamische Weise den Schlüssel zum durchschlagenden Erfolg. Mehr von dieser Sorte ... das wär's halt gewesen! "Ultra- Violence" zieht sich zunächst zäh wie Lava durch die Speaker, ein Lied, das gewiss nicht schlecht, trotz Speed- Alibi im Endspurt dennoch für keinerlei A-ha Effekte bürgen kann. Das straighte "The Doom Of All Fires" gehört im Weiteren dem klassischen 7-Punkte Club genauso an (wo ganz am Schluss – erraten! – erneut gebolzt wird) wie das ähnlich gestylte "Bloodbrawl". Überhaupt klingt der zweite Teil von "Inflikted" zu gleichförmig, auch wenn’s bei "Nevertrust" ein paar coole Rhythmuswechsel zu erhaschen gibt. So findet das Album infolge "Heart Of Darkness" und "Must Kill" schließlich und endlich ihr beileibe nicht übles Finale, tiefen Eindruck vermag es – wie bereits x-mal erläutert – kaum zu hinterlassen. Resümee: "Inflikted" offenbart akzebtable Kost aus dem Hause Cavalera. Weder bahnbrechend noch enttäuschend und stilistisch übrigens am ehesten noch an das '93 Langeisen "Chaos A.D." erinnernd. Hm ... es ist zwar eine These, die ich hier in den Raum stelle, aber ob der Knalleffekt im Falle einer allseits begehrten Sepultura Wiedervereinigung tatsächlich eintreten würde, sei jetzt mal in Frage gestellt. Anbei: im direkten Vergleich zur letzten Soulfly Scheibe "Dark Ages" ... zur Review zieht "Inflikted" deutlich den kürzeren! Trackliste
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Reviews
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