GAMMA RAY sind eine Konstante, haben schon mehrere absolute Perlen des German Metal im Peto, "Land Of The Free" jedoch war, ist und bleibt das Meisterwerk des Schaffens der Kai Hansen Band und stellt eines der absolut genialsten deutschen Metal Alben ever dar.
Nach einem eher durchwachsenen "Majestic" ist nun also Rehabilitation angesagt und ähnlich wie die ex- Kumpels vom Kürbisfeld oder auch QUEENSRYCHE versucht sich Meister Kai an einer Fortsetzung seines eigenen, nie mehr erreichten, Geniestreiches. So was ist zwar gut gemeint, jedoch immer zwiespältig und wohl nur selten wirklich so toll, wie man es sich aufgrund des großen Titels erwarten dürfte. So geschehen auch an dieser Stelle und die Hoffnung ein wirklich würdiges "Land Of The Free Pt. II" zu erhaschen erledigt sich gleich beim ersten Durchlauf.
Solch stimmig opulente Megahymnen schreibt man wohl nur einmal im Leben, schlecht muss das Ergebnis deswegen aber noch lange nicht sein, denn was bleibt ist ein ohne Frage hochkarätiges Stück germanischen Speed Metals. Sicher kein Meisterwerk, kein Album mit den erhofften Gänsehautmomenten, kein Werk mit solch grandiosen Songs und spannenden Arrangements wie erträumt, besser als sein Vorgänger ist der Silberling aber allemal und die GAMMA RAY Fanschar wird wohl auch gut damit leben können, dass die Hanseaten wieder etwas vom auf "No World Order!" eingeschlagenen Weg der Priets’schen Geradlinigkeit abgekommen sind und ihrem typisch hymnischen Speed Metal frönen. Voll von eingängigen Refrains, geilen Metal Riffs und starken Melodien stellt sich die Truppe endlich wieder so dar, wie sie es am besten kann. GAMMA RAY zeigen sich filigraner und verspielter als zuletzt, bleiben dennoch immer höchst einprägsam und metallisch. Bietet der Beginn des Werkes mit fetten Krachern al a "Into The Storm" oder dem episch angehauchten "From The Ashes" noch vorhersehbar gute Hausmannskost, darf man ab dem düster groovend und absolut genialen "Empress" sogar wieder mal mit richtiger Haubenküche versorgt werden. Übersongs wie "Real World", "Opportunity" oder das finale Epos "Insurrection" sind der verdiente Lohn für die wohlwollene Rückbesinnung zu alter Stärke, die Entschädigung für zuletzt leicht enttäuschte Fans alter Tage.

Auch wenn ohne Frage der ein oder andere Lückenbüßer seinen Weg auf dieses Werk gefunden hat und auch wenn man nicht ganz den erhofften Überknaller am Start hat, den der große Name verspricht, von Enttäuschung kann hier sicher nicht gesprochen werden. Vielmehr ist "Land Of The Free Pt.II" das beste und typischste GAMMA RAY Album seit "Powerplant", ein Werk das alle bisherigen Phasen der Band in sich vereint und – bis auf eine nicht ganz perfekte Produktion - eigentlich fast keine Wünsche offen lässt.
Und das hat doch auch was…