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8.0
Theodore Anthony „Ted“ Nugent, auch bekannt als „The Nuge“, „Motor City Madman“ oder liebevoll „Uncle Ted“, ist Rockstar, Großmaul, Waffensammler, Moralapostel, Hardcore-Republikaner, Jäger, Patriot und Buchautor von Werken mit klingenden Titeln wie „Kill It & Grill It“ oder „God, Guns & Rock´N´Roll“. Seine extremen, manchmal sogar radikalen Weltanschauungen und seine für den Durchschnittseuropäer doch recht fragwürdigen politischen Ansichten haben die ansonsten hochintelligente und wohlartikulierte Rocklegende beliebtheitstechnisch doch ziemlich ins Aus manövriert. Eines sollte man dabei jedoch nicht vergessen – Nugent geht nicht nur virtuos mit seinem Mundwerk und mit Pfeil und Bogen um, auch musikalisch kann der Mann seit nun gut 40 Jahren immer wieder überzeugen – in den späten 60ern als Mitglied der AMBOY DUKES, ab Mitte der 70er als Solokünstler, Ende der 80er/Anfang der 90er mit den unvergesslichen DAMN YANKEES und danach wieder solo.
5 Jahre nach dem letzten Studiowerk „Craveman“ ist die selbsternannte „hi-energy Motor City Madhouse All American rhythm and blues-rock-n-roll authority“ also wieder da und tritt auch 2007 mächtig und überzeugend Arsch. „Love Grenade“ verkörpert alles, was dreckiger, bluesiger aber trotzdem kraftvoller und erdiger Hardrock haben muss. Schon der Title-Track ist wahrscheinlich Uncle Ted´s bester Song seit „Cat Scratch Fever“. Ein simpler, roher aber explosiver Killerriff gepaart mit tollem Gesang und einem grandiosen Chorus – und schon ist ein neuer Klassiker geboren. Mit „Still Raising Hell“ und „Funk U“ bekommt der Hörer gleich anschließend noch eine ordentliche Ladung Schrott genau in den Allerwertesten geblasen. Nach dem etwas gedämpfteren „Girl Scout Cookies“, mit dessen Lyrics sich Nugent in Verbindung mit dem "leicht sexistischen" Artwork in der heutigen, emanzipierten Damenwelt auch nicht wirklich neue Freunde machen wird, gibt´s mit „Journey To The Center Of The Mind“ eine neue Version des AMBOY DUKES-Klassikers, der aber immer noch diesen psychedelischen Charakter des Originals behalten hat. Ebenfalls erwähnenswert das coole Instrumental „Eagle Brother“ und das gefühlvolle, bluesige, mit einem Country-Touch versehene „Spirit Of The Buffalo“. Was unbedingt noch gesondert erwähnt werden muss, ist Ted´s Gitarrenarbeit. Der Mann hat so ein gewaltiges Feeling in seinem Spiel wie wenige andere. Ob aggressiv oder getragen, ob wild rockend oder bluesig groovend. Nugent hat für jede Situation den passenden Lick oder Riff parat und verleiht jedem Song mit seiner Gibson-Armada seine unverwechselbare Note. Fazit: Ted Nugent wird am 13.12. dieses Jahres 59 Jahre alt, rockt aber nach wie vor mit der geballten Power eines 20-Jährigen dem 6.000sten Live-Auftritt, der dieser Tage während der laufenden US-Tour fällig ist, entgegen. „Love Grenade“ rockt und rollt, kracht und scheppert ohne Ende. Das ist nicht das Werk eines Mannes, der den Ruhestand am zeitlichen Horizont schon erkennen kann, sondern ein energisches Statement einer Rocklegende, die mit diesem Album einen neuen Karrierehöhepunkt abliefert. Als Bonus gibt´s noch Live-Versionen von „Still Raising Hell“ und „Cat Scratch Fever“ vom Sweden Rock Festival geboten. Trackliste
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Reviews
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