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7.0
Mit ICED EARTH wollen sie sich gern vergleichen die Briten von INTENSTE und genau das hätten sie bei Gott nicht auf den Promo Zettel tippen müssen, denn „As Our Army Grows“ (das zweite Werk nach „Second Sight“) schielt vom Anschlag des ersten Riffs von „Anger Of The Ancients“ an, mit mindestens einem Auge auf die Großtaten der US Legende. Waren beim Debüt noch mehrere Affinitäten zu Landsmännern wie IRON MAIDEN oder PRIEST zu erahnen, steht der Zweitling fast nur noch im Schatten von Schaffer und Co. und daran haben neben – teils fast penetrant ähnlichem (man höre den enorm „Melancholy“ verdächtigen Titeltrack!) – Songwriting nicht zuletzt die Vocals von Sean Hetherington schuld. Dieser bietet zwar, ebenso wie der Rest der Truppe eine starke Leistung, jedoch fehlt ihm der allerletzte Funken Feeling und Charisma ebenso wie dem Gesamtprodukt. Natürlich – gerade im Gitarren- und Rhythmusbereich – kommt man teils sehr nahe an ICED EARTH Momente heran, in den ganz entscheidenden Faktoren wie Intensität, Atmosphäre und treffsicherer Melodieführung, sind INTENSE jedoch noch keineswegs mit der Gottheit vergleichbar. Hier fehlt eindeutig die Magie und Größe, welche die US Power Metal Ikone einst und abgesehen vom schwachen „Glorious Burden“ bis heute ausmachte
Um hier aber nicht alles schwarz zu malen und den Eindruck zu erwecken, man hätte es mit einem schwachen Album zu tun muss man – hat man die Affinität zum übermenschlichen Vorbild abgestreift – an dieser Stelle aber ohne Frage auch mal die Lanze für INTENSE brechen. Die Briten haben ein grundsolides, nicht immer zwingendes, aber gutes und gottlob sehr gitarrenorientiertes Power Metal Album am Start. Viele der trendfreien Songs haben durchaus starke Ansätze, werden zwar nicht mit letzter Konsequenz zum Höhepunkt geführt, wissen mit einer soliden Karl Groom (THRESHOLD) Produktion aber streckenweise durchaus zu gefallen. Vor allem die abschließende Trilogie (ja, ja richtig: ein, neben der Farbgebung des Covers weiterer sehr „Something Wicked This Way Comes“ mäßiger Punkt) schöpft dann auch noch kräftig aus dem US Power Metal Topf Schaffer’scher Prägung. „Trojan Transmission“ klopft ohne Frage sehr bodenständig und treffsicher, „“Strange New World“ ist der sensibel balladeske Übergang zum Finale und „Long Live The New Flesh“ bietet das erwartet harte Schlussinferno - und hätte es ICED EARTH nie gegeben, wer weiß, vielleicht würde ich hier gar in die Knie gehen. Es gab sie aber und zwar in einer bestechenden Genialität, die vom Debüt bis zur „Horror Show“ schier unbändig und unantastbar scheint. Genau diese Unantastbarkeit wird für die fünf ambitionierten Handwerker von INTENSE wohl auch das kleine Problemchen werden, denn wer sich so penetrant an Göttlichkeit orientiert, der muss sich letztendlich auch daran messen lassen. Dennoch: Neben unsren heimischen Newcomern und Hoffnungsträgern SERENITY sind die Briten die derzeit wohl beste und zeitloseste Metal Kombo aus dem Hause Napalm Records und auch wenn sicher nicht alles Gold ist, was so gern glänzen täte, richtig falsch machen kann der geneigte Power Metal Freund hier eigentlich nix und Fans der, von Matt Barlow geprägten ICED EARTH Phase können ruhig auch mal ein Ohr riskieren… Trackliste
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