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7.5
Ein Manko am bisherigen Schaffen der Norddeutschen Death/Thrasher bestand für mich seit jeher im zu geringen Wiedererkennungswert der Band im Gesamten bzw. der einzelnen Songs im Speziellen.
Daran wird sich trotz der erneut abgelieferten Qualität des siebten Outputs nicht viel ändern und obwohl man sich keine musikalische Weltrettung erwarten kann, ist eine gewisse Ernüchterung dieser „guten“ Geschichte, die „hervorragend“ sein könnte, heute allemal vorhanden, jedoch zum Glück bei weitem nicht so groß, wie die Erwartung vorher war. Darüber hinaus erinnert das Hinzuholen von Szenegrößen wie Mille, Jeff Waters oder Gus G., sieht man vom freundschaftlichen Aspekt einmal ab, irgendwie an Tennisküken Anna Kournikova – sieht gut aus, kann aber meistens doch recht wenig! Nicht speziell in diesem Fall, sondern ganz allgemein und rein subjektiv gesagt....... Genug genörgelt, zum Positiven: Nach einem kurzen Intro gibt das kompromisslose „Vanish Away“ ein für das gesamte Album richtungweisendes, weil hammerhartes und blastbeatdurchzogenes Todesstahl Inferno vor, das sich gewaschen hat. Nichts weltbewegend Neues, aber zumindest sehr solide gemacht. Die effizienteren & groovigeren „Final Warning“ und „That`s Why I Dispise You“ dagegen ähneln sich vom Aufbau mit den oft zitierten SLAYER typischen Riffs und den dazugehörigen Half-time Parts zwar gewaltig, bestechen aber durch ihre präzise Kombination aus variabler Geschwindigkeit, nicht abreißendem Spielfluss und der von mir so geliebten Dynamik. Hier ist unglaublich viel los und wäre der Rest des Materials ähnlich stark, könnte man der Konkurrenz gehörig ans Bein pinkeln. DEW-SCENTED verleihen der Scheibe mit gekonntem Pendeln zwischen Highspeed („Aftermath“) und Mid/Uptempo-Groove („Perdition For All“, „Now Or Never“) bzw. dem Vermischen von Tradition mit Moderne („Into The Arms Of Misery“) generell ihre Qualität und stehen damit instrumental im klaren Gegensatz zum sparsamen Ideenreichtum im zugegeben limitierten, musikalisch vorgegebenen Gesangsbereich. Reine Geschmacksache einerseits, absolut ausbaufähig andererseits. Apropos: Geschmacksneutrale Kost wie „The Fraud“, „Everything Undone“ und „Contraddictions“ verpufft bedauerlicherweise fast ohne jede Wirkung, hier fehlt die ganz große Liebesgeschichte dahinter, es existiert nur, was ist und nicht was sein könnte, zudem gibt es keine Stellen, wo es tiefer geht, unter ausschließlich Oberfläche, die nicht das Besondere sein kann! Dafür glänzt der schleppend beginnende, sich permanent steigernde Buzzerbeater „Retain The Scars“ mit vielen Tempowechseln umso mehr, der rein härtetechnisch nicht an das übrige Material anschließen kann (vielleicht hat man ja auf das Alter von Mille Rücksicht genommen, der die Nummer mit seinen beigesteuerten Vocals nicht wirklich veredeln kann....), aber dennoch den knappen und verdienten Arbeitssieg mit der Schluss-Sirene einfährt. Echte Stimmungstöter sucht man auf „INCINERATE“ vergeblich, einzig bei drei entbehrlichen Allerweltsnummern nimmt man sich eine kurze, kreative Auszeit, und beim arg gleich bleibenden Gesang muss man sich Kritik gefallen lassen. Auf der Habenseite befinden sich jedoch genügend Kracher, die keine Wünsche offenlassen bzw. Preis und Leistung wieder ins richtige Verhältnis rücken. Trackliste
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