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8.5
Blicken wir kurz zurück: Seit dem Einstieg von Andrew Mc Dermot hat sich aus einer sehr guten, eine der besten Prog Metal Bands unserer Zeit entpuppt. Genau jene charismatisch schöne Stimme, konsequent und treffsicheres Songwriting und konstant toll wie auch eigenwillig moderne Produktionen machten Alben wie „Hypothetical“, „Critical Mass“ und „Subsurface“ zu wahren Meisterwerken, von denen ich bis heute keine Sekunde missen möchte. THRESHOLD waren in ihrer neuen Ausrichtung und mittels einiger Kurskorrekturen an einer künstlerischen Höchstebene angelangt und spielen genau seit diesen Werken wie selbstverständlich an der vordersten Spitze des Genres. Die Briten sind eine der größten und besten Adressen der Prog Szene und ihr neues Label wird das seine dazu beitragen, dass der Karrierebarometer weiter nach oben wächst.
Was darf man nun also von den Titelanwärtern des Genres erwarten. „Dead Reckoning“ ist ohne Frage ein weiteres großartiges Stück Musik einer großartigen Band, aber – so viel steht fest - sicher nicht der mancherorts zitierte Höhepunkt des Schaffens. Ohne Frage ist jeder einzelne Ton ein absoluter Hörgenuss für Soundgourmets, ohne Zweifel sind seine Nummern nicht von dieser Welt und all der staunenden Konkurrenz meilenweit voraus. Erstmals seit langer Zeit aber macht im Laufe des Werkes gewisse Länge breit. Nicht dass irgendein echter Schwachpunkt zu orten wäre, jene zwingend und packende Energie, die den drei Vorgängern Höchstnoten bescherte und vor allem deren unglaublich facettenreiche Hitdichte wird aber nicht immer ganz erreicht. Aber was red ich da, am Ende kommt gar noch einer drauf, sich das Album nicht kaufen zu müssen. Fehlanzeige! Allein der unwiderstehlich geile Opener „Slipstream“ mit all seiner knackigen Härte und dem unglaublich intensiv und ergreifendem Hitrefrain wäre jeden einzelnen Cent wert. Wenn dann obendrein knackige Ohrwürmer wie das mit massenhaft feeling ausgestattete „This Is Your Life“, packend und überraschend düster bissige Brecher, wie das mit wunderschönem Prog Inferno bestückte „Elusive“ oder ein facettenreiches Opus wie „Pilot In The Sky Of Dreams“ vorstellig werden, zerpflückt sich eh jeder Zweifel wie von selbst. Klar ist der ein oder andere Reservespieler am Platz, natürlich wäre an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein wenig mehr drin gewesen, wer aber kann einer Band, die konstant oberste Güte fabriziert, seit nunmehr vier Alben in einem ganz eigenen Universum schwebt und die sich auf ihrem neuen Werk gar ein wenig mehr gen Richtung Geradlinigkeit orientiert, jeglichen Prog Metal Ballast endgültig gegen kompaktes Songwriting und warme Atmosphäre eingetauscht hat und somit jegliche drohende Wiederholungstat zu verhindern weiß, böse sein? Ich sicher nicht. Schon gar nicht, wenn mir gegen Ende des Festes solch monströse Hits wie das erhaben wehmütige „Fighting For Breath“ oder das wunderschön melancholische „Safe To Fly“ entgegenschweben um endgültig jegliche Zweifel aus der Rübe spachteln. Am Ende ist die Welt doch wieder in Ordnung. Es ist ja doch wieder nahezu jeder einzelne Song ein Gedicht für sich und auch wenn der Gesamteindruck der Sache nicht immer ganz so zwingend ist wie der seiner Vorgänger, auch wenn diesmal im Laufe der Stunde der ein oder andere Umweg beschritten wird, kann man weiterhin bedenkenlos den Hut vor einer der begnadetsten und unverkennbarsten Prog Bands der letzten Dekade ziehen. THRESHOLD sind und bleiben absolute Klasse, schütteln sich immer wieder aufs Neue ungewohnt geil und absolut zeitgemäß wie zeitlos tönende Songs aus dem Ärmel und zeigen einmal mehr, dass auch die großartigsten Musiker ein Prog Album machen können, bei dem effizient gerockt wird ohne Niveau einzubüßen. „Dead Reckoning“ stellt – auch auf die Gefahr hin, dass es das vielleicht schwächste Album seit „Clone“ ist – einen weiteren absoluten Pflichtkauf für alle Fans der Briten und jeden Kenner von intelligent packender und anspruchsvoll arrangierter Musik dar. Trackliste
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Reviews
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