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8.0
Also mit Deprikönig Keith Caputo und seinen drei Rhythmuskumpanen hätte ich ja nun nicht mehr unbedingt gerechnet, schon gar nicht mit einer Scheibe, die es schafft mich wirklich zu überzeugen. Was haben uns L.O.A. früher doch die Arschfalte aufgerissen und was waren die Kerle doch Vorreiter in Sachen Crossover. Wer ist nicht zu „River Runs Red“ im Kreis gesprungen und wen haben die unvergleichbar einfühlsamen Selbstzweifelstampfer von „Ugly“ nicht berührt – LIFE OF AGONY waren damals wohl mit das heißeste das die Szene zu bieten hatte und solange ihr Erfolg überschaubar blieb, waren die Jungs auch eine der innovativsten, glaubwürdigsten und eigenständigsten Truppen der frühen 90er. Damit war’s nach dem „Soul Searching Sun“ Rohrkrepierer allerdings vorbei und alle Versuche die Band auch ohne den kaputten Keith am Leben zu halten scheiterten kläglich.
Dementsprechend skeptisch nähert man sich nun auch dem Comeback, entgegen aller Befürchtungen entpuppt sich aber ein absolut hochklassiges Werk, das weder versucht den alten Spirit krampfhaft zu beleben, noch auf den säuerlichen Spuren des Möchtegernkommerzwerks „Soul Searching Sun“ daherplätschert. „Broken Valley“ ist reifer, zeitloser und sehr bodenständiger L.O.A. Rock, mehr Rock als Hard Core, eine Brise weniger melancholisch und dennoch gefühlvoll, fernab aller aufgesetzten Hüpfattacken und voller geiler erdiger Songs, die sowohl alte Fans als auch gänzlich neue Käufer berühren sollten. Durchaus grungig, ohne Frage hartmetallisch und zweifelsfrei extrem rockig schütteln sich die Herren einen ungezwungenen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel bestechen mit harten Ohrwürmern wie dem fulminant gefühlvollen „Love To Let You Down“, sensationellen Gänsehautkrachern wie „Wicked Ways“, herrlichen Grungegroovern wie „Last Cigarette“ oder einfach wunderschön unter die Haut gehenden L.O.A. Songs der Güte „No One Survives“. Dominiert wird der Sound natürlich wieder von saftigen Riffs, einzigartigen Grooves und den unverkennbar schwermütigen Vox, von Keith, der den Gesangslinien heute ein wenig mehr Dreck denn Weinerlichkeit spendet und den Songs somit eine erwachsen und raue Note gibt, die ihnen sehr gut steht. Gewimmert wird trotz all dieser Reife natürlich auch noch schmerzlichst und so gibt’s mit “The Day He Died” oder “Justified” auch ausreichend geniale Melancholie zu erhaschen, die ohnehin keiner so glaubwürdig rüberbringt wie Keith der Kaputte. „Borken Valley“ ist ein mehr als nur anständiges Comeback, die perfekte Mischung aus „Ugly“ und VELVET REVOLVER’S „Contraband“ und so, genau so machen LIFE OF AGONY wieder absolut Sinn! Da kann man auch die ein, zwei schwächeren Nummern der Scheibe locker verschmerzen... Mehr von Life Of Agony
Reviews
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