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1977 an der Adriaküste Italines gegründet, haben Death SS eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich als schrumpelige Horror Rock Combo im Fahrwasser von Alice Cooper und Kiss, später als okkulte Metal Band mit skurillem Gothic Anstrich und ausgeprägtem Sinn für Ästhetik und optische Choreographie mehr oder minder erfolgreich, mauserten sich die Italiener schnell zu einer Kultband. Death SS waren in ihrer 80er Jahre Phase keineswegs genial, sie versuchten aber neue musikalisch experimentelle Wege zu beschreiten und kombinierten ihren traditionellen Metal immer wieder mit genrefremden Einflüssen. Zudem waren sie eine jener Bands, die es immer schaffte mit skuriller Optik, illustren Horrorthemen und King Diamond’schen Liveshows auf sich aufmerksam zu machen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass trotz einiger wirklich guter Songs, keines der frühen Alben der Band restlos überzeugen konnte, machte Death SS nie zu mehr, als einer "Kultband" der der große Erfolg verwährt blieb. Auch der immer wieder kritisch beäugte Bandname ließ manch einen an der Band zweifeln. Der Name jedoch bezieht sich keineswegs auf nationalsozialistisches Gedankengut, sondern sieht sich als Abkürzung für "The Death Of Steve Sylvester", und als Definition des extrovertierten Frontman und Kreativkopf der Band, der immer wieder betonte, dass Death SS keineswegs eine politische Band sind.
Aufgrund stetiger neuer Einflüsse und musikalischer Ausrichtung nie wirklich konstant, waren Death SS also immer der merkwürdige, der belächelte Freak, den keiner so recht ernst nehmen wollte. "Black Mass" (1989) und "Do What You Wilt" (1997) hatten bereits ihre starken Momente, boten aber ebenso wie die anderen Alben ebenso viele absolut verzichtbare Songs. Im Jahre 2000 holten die Herrschaften aber zum ersten und einzigen richtig großen Schlag ihrer durchwachsenen Karriere aus. Steve Sylvester führte die Band an weitere neue Ufer, und mit "Panic" veröffentlichen Death SS ein, kommerziell gesehen leider Gottes völlig unbeachtetes, Weltklassealbum. Synthie-Sounds, groovige Riffs, Industrialeinflüsse und tanzbare Elektroakzente bereicherten den Sound der Italiener. Eine noch heute absolut perfekte Produktion bot den Rahmen für zwölf astreine Hits in der Schnittmenge aus Horror Rock, modernem Metal, Industrial und Gothic. Death SS hatten den Übergang von klassischem 80er-Horror-Metal mit einigen Düstereinflüssen, hin zu absolut zeitgemäßem Sound absolut nahtlos geschafft. Noch zwölf Jahre nach seiner Geburt ist "Panic" meiner Meinung nach ein perfektes Album, das sämtliche Stärken eines Elektro Metal-, sowie auch eines Gothic-Albums in sich birgt und mit seinem unmenschlich fetten Sound (die Produktion ist auch auf LP bis heute absolut bahnbrechend) durch die Boxen kracht! Eingeleitet wird dieser Soundexzess durch ein bedrückendes Intro, das sich in einen frenetischen Sprechchor steigert. Übergangslos einsetzende Gitarren geben daraufhin den Startschuß für den fett groovenden Opener "Let the Sabbath begin", der durch den eigenständigen Refrain, Keyboarduntermalung und gegen Ende durch ein absolutes Monsterriff besticht und den Hörer sofort packt. Was folgt ist ausnahmslos großes Kino. "Hi-Tech Jesus" ist ein mitreisender Hit, der von Rob Zombie Vibes über ein Doppelbassgewitter bis hin zum poppigen Refrain allererste Klasse ist. Genial! Im Gegensatz zu ihren vorherigen Alben bleiben Death SS bei "Panic" konstant am Gaspedal stehen und lasen keine Schwächen aufkommen. Mit "Lady Babylon" werden sämtliche Gothic-Fans weit mehr beglückt als von den meisten Genregrößen zeit ihres Lebens. Keyboards und Frauenstimmen untermalen diesen Midtempotrack mit perfekter Athmosphäre und geilem Chorus, bevor mit "The Equinox of the Gods" eine doomig stampfende Ballade und mit dem sehr modern riffenden "Ishtar" ein weiterer endgeiler Kracher folgen, um die a-side der Scheibe perfekt abzuschließen. Man wendet sein (übrigens auf 1.000 Stück limitiertes) Vinyl und wird weiterhin von Hochkarätern durchgeballert. Bei "The Cannibal Queen" und "Rabies is a Killer" wird wieder der Knüppel aus dem Sack geholt und genau so verdammt fett und hart gerockt, dass sämtliche Gothic- und Popeinflüsse des Albums auch dem Metalfan nicht weh tun, zumal "Panic" über volle Albumlänge bretthart und enorm gitarrenlastig nach Vorne drückt. Einzig das episch getragene "Tallow Doll" entpuppt sich als relaxte Ballade, bevor mit "Hermaphrodite" eine perfekt arrangierte Electro-Pop Nummer mit Hitcharakter und absolutem Ohrwurmfaktor durch die Boxen schwebt. Abgerundet wird das kultig verpackte Album durch den Titeltrack, der eigentlich wieder alles in sich hat, was einen guten Song auszeichnet und nachdrücklich bestätigt, daß Death SS mit diesem Album einen absoluten Hammer erschaffen haben. "Panic" ist ohne Frage eine der besten Scheiben, die der modern angehauchte Metal mit Gothic Einflüssen je hervorgebracht hat. Death SS paaren perfektes Songwriting mit Melodie und Atmosphäre, bringen gnadenlose Grooves und aggressive Härte zur Vollendung und klingen dabei immer tanzbar und mitreisend. Vielleicht haben Death SS mit ihrem modernen Anzug im Jahre 2000 einige old-school Fans vor den Kopf gestoßen. Ich bin noch über ein Jahrzehnt nachdem ich dieses coole Album erstanden habe, felsenfest davon überzeugt, dass es den kreativen und künstlerischen Zenith der Italiener darstellt und verkünde ohne schlechtes Gewissen: Ob Industrialfreak, Gothicgewächs oder aufgeschlossener Metal-Fan: Dieses absolut grenzüberschreitende Hitalbum modernen Metals muß man kennen und mögen! Trackliste
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Reviews
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