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Foreigner
18.07.2013, Festivalgelände Mangfallpark Süd, Rosenheim 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Nach dem bisherigen "2013-Arschwetter-Drippelpack" des Rock Hard Festivals (zum Festivalbericht), des High Rock Festivals und der Iron Maiden Wasserparty (zum Livebericht) deutete die Prognose dieser Woche klarerweise punktgenau darauf hin, dass dieser Donnerstag der einzige Tag einer wunderschönen Sommerperioden sein sollte, an dem es mal so richtig heftig Gewittern würde.
Eh klar….die 2013er Arschkarte muss die meine sein, denkt man sich noch während man nachmittags durch ein "gewitterverdächtiges" Unterinntal über die Grenze in die Metropole des Flötzinger Gebräus kuttert. Foreigner lässt man sich ja trotzdem nicht entgehen, zumal die Rock Dinosaurier vor zwei Jahren bei der Rock The Nations Show in Augsburg (zum Review) doch so derart umgeblasen haben.

Nach einigen entspannenden Weizentulpen im Flötzingerbräu Biergarten mitten im Zentrum setzt die Darkscene-Reisegruppe dann schon anständig aufgewärmt an, die 5 Gehminuten zum "Sommerfestival Rosenheim" in den zentral gelegenen und enorm gemütlichen Mangfall Park mitten in der Stadt zu bewältigen. Während wir uns schon sicher sind, dass uns der Wettergott diesmal wohl gestimmt ist, und wir endlich mal ein Open Air bei Kaiserwetter genießen können, besticht die Location nicht nur mit großer Auswahl an Suff und Trunk, sondern auch mit einer absolut chilligen Picknickatmosphäre. Festivalflair und Familienfeststimmung gehen Hand in Hand und man kann sich schon jetzt sicher sein, dass es für die geschätzt 2.000 Besucher perfekt angerichtet ist, um ein richtig geiles Sommerkonzert zu erleben.



Um Punkt halb Neun gehen dann die Lichter aus und während Foreigner mit einem grandiosen Drippelpack aus "Double Vision", "Head Games" und "Cold as Ice" loslegen, stehen einem bereits die ersten Härchen an Unter- und Oberarm stramm. Man wird einmal mehr von der ersten Minute an davon überzeugt, dass Mick Jones seit einigen Jahren wieder eine richtig geile Band unterm Foreigner Banner um sich geschürt hat. Tom Gimbel ist beinahe schon ein Relikt der Familie, spielt seine Gitarre, Saxophon und Keyboards aber noch heute mit einem derartigen Enthusiasmus und Spaß, als ob er ein Blutjunger wäre. Dass er obendrein, ebenso wie der konstant durchposende Jeff Pilson am Bass grandioseste Vocals auf Lager hat ist ein bekannter Genuss, der immer wieder tief beeindruckt. Dass Foreigner mit ex-Hurricane Wunderstimme und Steven Tyler Zwilling Kelly Hansen darüber hinaus einen Frontman haben, der ohne Zweifel in der Champions League der Szene rockt, steht ohnehin fest.
Harmonie, Bandfeeling und Spielfreude pur, sind bei einem Millionenseller dieser Art, der schon knappe 40 Jahre im Geschäft ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Bei Foreigner sind all diese Attribute aber förmlich zu spüren, und dass die AOR-Titanen natürlich auch musikalische Superlative bieten, versteht sich von selbst.



Hier wirkt nichts wie notwendige Pflicht oder souverän abgebrühte Arbeit. Hier ist Feuer drin und das kann man heutzutage leider nur noch von wenigen Megaacts dieser Art behaupten. Der Sound ist von Beginn an kristallklar und schier perfekt. Die Setlist ein Traum.

Nach einem fabelhaften "Waiting For A Girl Like You" und stilgerecht zu "Dirty White Boy" bittet Kelly Hansen dann endlich auch den Cheffe, also den, wie Hansen ihn bezeichnet, Architekten von Foreigner, auf die Bühne. Mick Jones ist trotz seiner 69 Lenze immer noch ein richtig cooler Gentleman und rockt die restliche Show mit "seiner" Band, die nunmehr glatt mit drei Gitarristen auf der Bühne steht und wie der Inbegriff einer richtig geilen Rock Truppe rüberkommt. Vollprofis, deren Herz immer noch am rechten Fleck schlägt und denen die Spielfreude und die gute Laune darüber, dass sie auch heute wieder von tausenden Menschen abgefeiert werden, förmlich aus dem Arsch strahlen.
Foreigner sind eine der größten Rockbands ever! Diese Ikone hat Hits geschrieben, die noch in hunderten Jahren relevant und unabnützbar sein müssen, und dass links vor mir ein junger, in Kutte gehüllter Headbanger seine nietenbehangene Hand im gleichen Takt gen Himmel reckt, wie der greise Pensionist mit seiner Gattin zu meiner Rechten, spricht Bände.
Foreigner sind zeitlos. Grandios und live wie immer absolut perfekt und mitreisend.



Das ist Stadionrock der Superlative! Eine Demonstration größter Kunst, ein Musterbeispiel perfekter Liveperformance und eine Setlist, bei der ein Jahrhunder AOR-Hit den nächsten jagt. So vergeht die Zeit natürlich wie im Flug. Die völlig ohne technischen Schnickschnack auskommende Akustik Performance von "When It Comes To Love" und einem nicht von dieser Welt stammenden "Say You Will" ist ein Manifest, "That Was Yesterday" ohnehin mein absoluter Favorit der Nacht. "Urgent" grooved wie die Sau, das kurze Keyboard/Drum Intermezzo ist erträglich und so wenig ich "Juke Box Hero" früher mochte, so sehr rockt es live immer wieder auf’s Neue.

Dass die Stimmung superb ist und nebst einer genialen Band einmal mehr vor allem Frontman Kelly Hansen für ein Highlight nach dem anderen sorgt, ist der Beweis für das, was uns vor zwei Jahren so positiv überrascht hat. Wo andere Supergroups ihren Set trocken und professionell runterzocken liegen bei Foreigner einfach Leidenschaft und Herz in der Luft. Hansen ist der Inbegriff eines perfekten Hard Rock Fronters, klettert durchs Publikum, kommuniziert ständig und jede einzelne Bewegung und jede einzelne Pose dieses schlaksigen 61er-Baujahrs sitzt ebenso perfekt, wie jeder einzelne Ton.



Die Pause ist kurz. Die Zugaben ein leider ein gefühlterweise ebenfalls zu kurz geratener Genuss. "Long, Long Way from Home", der Überdrüberwelthit "I Want to Know What Love Is" (ohne Frage auf immer und ewig einer der besten Lovesongs, die je geschrieben wurden) und das rockige Finale "Hot Blooded" setzen den Schlussstrich unter eine durch und durch perfekte Show.

Die Zeit ist wie im Flug vergangen und mehr Kompliment gibt es bekanntlich nicht. Schade, dass mein unumstrittener Lieblingssong " Heart Turns To Stone" (wie erwartet) nicht dabei war. Aber auch "Starrider", "Waiting For A Girl Like You", "Can’t Wait" und noch viele mehr, hätte man heute gerne gehört. Bei einer Band wie Foreigner ist es aber, wie bei vielen anderen, die auf eine so überdimensionale Karriere zurück blicken können. Alle Hits und alle großen Momente haben einfach nicht Platz in einem einzigen Set.

Man nimmt also was man kriegt und das Fazit ist dennoch überschwänglich und hat all das bestätigt, was ich persönlich noch vor einigen Jahren noch nicht geglaubt hätte. Wer meint, eine Foreigner Show sei ein fader Event mit altgedienten und satten ex-Rockstars, die sich auf ihren Radiolorbeeren ausruhen, der liegt völlig falsch. Foreigner sind eine durch und durch sympathische und nahbare Band, denen der Spaß an ihren "Job" aus allen Poren strahlt. Grandiose Vollblutmusiker, die einfach kapiert haben um was es geht und die es immer noch sichtlich genießen, dass ihre Hits noch heute Menschen aus verschiedensten Generationen begeistern und berühren und die sich wohl genau deshalb offensichtlich immer noch pudelwohl auf der Bühne fühlen.



Ich wiederhole mich: Das ist Stadionrock der Superlative! Eine Demonstration zeitloser Kunst und ein Musterbeispiel perfekter Liveperformance und wer sich davor scheut, dem sei getrost gesagt, dass man auch als Heavy Metal Fan locker zugeben darf, dass einen eine Show von Foreigner richtig umgehauen hat!

Ich liebe Journey und die Mannen um Neil Schon sind für mich auch die beste AOR-Band aller Zeiten. Livehaftig jedoch, können sie mit der Energie, dem Rock Spirit und der glaubwürdigen Ausstrahlung von Foreigner einfach ebenso wenig mithalten, wie andere Genre-Megaacts. Das haben wir vor zwei Jahren in Augsburg so erlebt und das hat sich 2013 nachhaltig bestätig!
Wir bedanken uns bei Foreigner und ich für meinen Teil verspreche schon jetzt, dass ich mir die Truppe um Mick Jones jederzeit gerne wieder anschauen werde!

Setlist Foreigner:

1. Double Vision
2. Head Games
3. Cold as Ice
4. Waiting for a Girl Like You
5. Dirty White Boy
6. When It Comes to Love (acoustic)
7. Say You Will (acoustic)
8. That Was Yesterday
9. Feels Like the First Time
10. Urgent
11. Keyboard Solo
12. Drum Solo
13. Juke Box Hero
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14. Long, Long Way from Home
15. I Want to Know What Love Is
16. Hot Blooded



Das zum Sommerfestival Rosenheim werden wir uns jedenfalls ganz dick im Kalender anstreichen und wird werden Ausschau danach halten, welche Schmankerln im nächsten Jahr am Speiseplan stehen…



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