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Hypocrisy, Hate, Essence
13.04.2013, Backstage, München 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Nicht mal ein halbes Jahr ist es her, dass sich das Darkscene-mobil im Herbst 2012 einmal mehr gen München aufmachte, um im Rahmen eines grandiosen Packages mit Moonspell und Lake Of Tears zu Peter Tagtgren’s Pain Hits zu tanzen (zum Livereview). Passend zum ersten echten Frühlingstag nach einem viel zu langen Winter brettern wir nun also wieder über die Inntalautobahn und das Ziel der Reise ist wieder ein "Ständchen" von Herrn Tägtgren. Wieder geht’s ins Münchner Backstage, diesmal allerdings zur Hypocrisy Melodic Death Metal Vollbedienung.

Leider steht die End Of Disclosure 2013 Tour zu diesem Zeitpunkt unter dem tragischen Schatten des völlig überraschenden Todes von Hate Bassisten Slawek "Mortifer" Archangielskij, der in der Nacht vom 5. auf 6. April nur vier Tage vor seinem 28. Geburtstag im Schlaf verstorben ist (wir berichteten an dieser Stelle!). Dieser furchtbare Schatten wiegt sicher schwer über dem Tourtross und ist neben der persönlichen Tragödie, die alle Wertigkeiten der Konzertreise nebensächlich macht, aber natürlich auch künstlerisch ein großer Verlust, zumal man sich den Hate Death Metal nicht zuletzt aufgrund des sehr starken neuen "Solarflesh " Albums (zum Review) heute sehr gerne in die Frisur gepulvert hätte.



Das Leben geht aber bekanntlich dennoch unweigerlich weiter und auch die End Of Discolsure Tour 2013 rollt ohne Umwege ihrem Ende zu. Die heutige Show in der Backstage Halle ist die vorletzte Station der Reise und während tausende cool gestylte Kids der schicken Hauptstadt Bayerns zum Pyjama-Clubbing ins große Backstage strömen, kämpfen sich mehrere hundert, vornehmlich schwarz gekleidete Metalheads durch deren knallbunte Reihen, um Hypocrisy ihre Ehre zu geben. Interessantes Kontrastprogramm vor der Halle, drückende Hitze und ein rappelvoller Club innerhalb der heutigen Location. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Show "sold-out" sein muss. Zwar hängt kein derartiger Wisch vor den Toren, das Backstage ist meiner Meinung nach aber bereits um 20:30, beim Beginn des Auftritts der dänischen Thrasher von Essence, bis zum letzten Platz gefüllt.

Essence

Das dänische Thrash Nachwuchskommando geht dann von Beginn an gleich in die Vollen. Wie unser Rudi schon bei seiner Kritik zu "Lost In Violence" (zum Review) dokumentierte, knattern sich die Jungs im Schatten ihrer großen Landsleute von Artillery und der seligen 80er Jahre US Thrash Kultur durch die musikalische Landkarte. Anfangs ist der Drumsound leider noch schrottig, das bessert sich aber im Laufe der knapp 40 Minuten. Die Band gibt richtig Gas. Ihre Songs sind zwar nicht immer der Weisheit letzter Schluss und auch keine Thrash-Metal Revolution, dass Essence aber einer von vielen sehr interessanten Genre-Beiträgen zur aktuellen Szene sind, untermauert der Vierer aber dennoch.

Sympathisch angeführt von ihrem Fronter Lasse Skov böllert sich das Quartett aus Aalborg in einer Mischung aus rassigen Uptempoparts und amtlich groovenden Riffs durch seinen, durch die tragischen Umstände abbekommenen, "Co-Headliner-Set". Wir erleben eine Band die offensichtlich hungrig ist und hohes Potential hat.
Dass Essence aktuell auf Platte noch weit besser funktionieren als live mag an ihrer jugendlichen Unerfahrenheit liegen. Daran gilt es noch zu arbeiten. Old-school Thrash Freaks kriegen hier dennoch eine ziemliche Vollbedienung und das anstehende "Last Night of Solace" Album notieren wir uns schon jetzt am Einkaufszettel!

Setlist Essence (ohne Gewähr):

1. Intro
2. Final Eclipse
3. Blood Culture
4. Gemstones
5. Lost in Violence
6. Shades of Black
7. Darkness Returns
8. Fractured Dimension

Hypocrisy

21:15: It’s Time To Enter The Disclosure!

Mit einem superben Album wie "End Of Disclosure" (zum Review) im Gepäck und mit einem Doppelschlag mit dem episch bombastischen Titelsong und dem radikal durchstartenden, im Laufe der Zeit zum ultimativen Heavy Metal Mosher übergehenden "Tales Of Thy Spineless", gleich zu Beginn des Sets, kann die Stimmung im Backstage nur prompt kochen!



Die Halle ist voll, die Luftfeuchtigkeit am Zenith und Band, wie auch Fans in absoluter Topform. Hypocrisy fallen ohne Rücksicht über uns herein und machen von Beginn an alles richtig. Auch wenn die Crowd in erster Linie Mastermind Peter feiert, zeigen sich die Schweden live einmal mehr als tighte und wie eine Einheit auftretende Band. Der Sound ist perfekt, die vier Protagonisten bangen sich das Herz aus dem Leib und ein Knaller jagt den anderen. Es geht Schlag auf Schlag und im Gegensatz zur manch jüngerer und sehr groovebetonter Setlist vergangener Jahre, greifen Hypocrisy heute ganz tief in die Trickkiste und paaren ihre bombastischen Hymnen der neueren Zeit immer wieder mit ruppigem Material ihrer Frühtage. Das herrliche "Left To Rot" vom "Penetralia" Debüt und ein brachial abwatschendes "Osculum Obscenum" Manifest wie "Necronomicon" ergießen sich wie Berserker über die Meute.
Welche Masse großer Highlights Hypocrisy mittlerweile im Petto haben, wird von Minute zu Minute deutlicher.



As kleines, aber locker verzeihbares Manko in einer rappelvollen und sehr abwechslungsreichen "Best-Of-Setlist" stellt sich meiner Meinung nach einzig und allein das doomig schleppende "Arrival" Düstermonster "The Abyss" vor. Der Rest der dargebotenen Songs sind ausnahmslos Killer. Ein immer wieder hitverdächtiges "Fire In The Sky" vom "Into The Abyss" Longplayer, das unfassbar Rüben abmontierende "Abducted" Inferno "Buried", oder ein majestätisches "Fearless" machen keine Gefangenen. Wer hier still steht ist beim falschen Event gelandet und sollte wohl der Schickimickiparty nebenan beiwohnen.
Die Halle tobt. Das Backstage wird förmlich niedergewalzt. Die neuen Songs sind live wie erwartet ebenso großartig, wie auf Platte. Die thrashigen Elemente und die treibenden Riffsalven von "The Eye" sind ein Genuss, das rasende "United We Fail" ein absoluter Hammer vor dem Herrn. Fetter Sound, fette Songs, ein geiles Geschoss nach dem anderen. Was will man mehr!



Den Abschluss des regulären Sets stellen die immer wieder zum Niederknien geniale Ausnahmehymne "Elastic Inverted Visions" und das frenetische "Warpath" dar, um das Motto des heutigen Abends einmal mehr auf den Punkt zu bringen und zu verdeutlichen, dass Hypocrisy intensiv um einen Streifzug durch ihr gesamtes Spektrum und um die Balance aus melodisch, bombastischer Death Metal Epik und rasenden Black/Death/Thrash Abfahrten bemüht sind, um ihrem gesamten Schaffen und ihrer ganzen musikalischen Bandbreite gerecht zu werden.



Die Pause ist kurz. Konsequenz ist angesagt, wenn die Schweden in ihre Zugaben krachen. Es folgt der Hypocrisy Hit schlechthin. Ein immer wieder majestätisches "Rosewell 47" lässt die Stimmung weiter kochen und die Matten tiefer fliegen. Unfassbar diese Intensität und dieses Songwriting. Perfekt und der ideale Brückenschlag zu einem frühen Brecher wie "Adjusting The Sun" und dem "regulären" Finale, dem hartnäckig geforderten "Eraser".

Die Stimmung im rappelvollen Backstage ist ein Wahnsinn. Hypocrisy und Mainman Peter zeigen sich sichtlich beeindruckt und bleiben eine Spur länger als geplant. Einmal mehr ist es dann ein Wucht, wenn der brachiale "A Taste of Extreme Divinity" Brecher "Valley Of The Damned" über uns hereinbricht und der "Abducted" Schädelspalter "Killing Art" dann nach 20 Songs und knapp 105 Minuten Vollbedienung ohne große Unterbrechungen und Pausen, den endgültigen Schlusspfiff unter eine absolut geile Show setzt!



Die heutige Hypocrisy Party hat für jeden Fan der Band alles geboten. Egal welche Epoche Hypocrisy man bevorzugt. Dieses Konzert war für jeden die totale Vollbedienung! Es war vielleicht noch nicht das Konzert des Jahres. Es war wohl auch nicht die beste Hypocrisy Show, die ich je erlebt habe. Aber es war klasse. Es war eine amtliche, vollprofessionelle und dennoch authentisch und brachial über die dankbaren Fans marschierende Death Metal Watschn.

Setlist Hypocrisy (ohne Gewähr)::

1. End of Disclosure
2. Tales of Thy Spineless
3. Fractured Millennium
4. Left to Rot
5. The Eye
6. The Abyss
7. Fire in the Sky
8. Necronomicon
9. Buried
10. Fearless
11. United We Fall
12. 44 Double Zero
13. Elastic Inverted Visions
14. Warpath
--
15. The Gathering
16. Roswell 47
17. Adjusting the Sun
18. Eraser
--
19. Valley of the Damned
20. Killing Art

Hypocrisy bürgen einfach für Qualität. Auf Platte wie auch livehaftig und ein jeder, der auf thrashigen, zeitgemäßen Death Metal mit Stil und Bombast steht, der wird mir recht geben, dass Peter Tägtgren und Mannen einfach nie enttäuschen.



Vielmehr muss man einfach das bestätigen, was sich die "Mosh Mashine" und meine Wenigkeit gegen Ende dieser infernalen Show zugebrüllt haben:
"Wer braucht in Anbetracht solcher Kapitalwatschn im neuen Jahrtausend noch eine lahme, abgedroschene und leblose Liveband wie Slayer?"
Tom Araya und seine Rentnerkollegen werden nicht zuletzt von Bands wie Hypocrisy schon seit Jahren von jeder Bühne geblasen und das sollten sich auch all jene Jungspunde und Alibi-Thrasher, die immer noch glauben eine Slayer Show der Neuzeit habe auch nur irgendwas mit dem Inferno gemein, das die vier Amis bis in die 90er Jahre auf den Bühnen des Globus veranstaltet haben, mal ganz dick hinter die Löffel schreiben. Slayer sind live schon lange keine "Macht" mehr.
Hypocrisy hingegen sind ohne jeden Zweifel eine solche und sie sind nur eine von vielen Bands, die den "mighty" Slayer, deren großes Vermächtnis ohne Frage unantastbar bleibt, mittlerweile den Rang abgelaufen haben!



Negativer Höhepunkt eines wirklich gelungenen Konzertausfluges waren übrigens leider einmal mehr die heutzutage allerorts anzutreffenden besoffenen Idioten, die ihren Partyspaß ausschließlich darin definieren ihre headbangenden Vor- und Nebenleute wahllos, aggressiv und radikal durch die Halle zu schubsen, was an diesem Abend sogar soweit führte, dass Peter Tägtgren zur Vorsicht mahnen musste, weil in den ersten Reihen offensichtlich die ein oder andere blutige Nase zu sichten war.
Total beklopft und immer wieder völlig unverständlich!


In diesem Horns Up!





















@C

@C

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