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Pungent Stench - Die Wiener Obersickos luden zum Interview auf die Friedhofstribüne am Wiener Sportklubplatz
Pungent Stench luden anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung ihres neuen Albums „Ampeauty“ zu einem Round-Table Gespräch in die ehrwürdigen Hallen der Kantine des Wiener Sportklubs. Unter dem Motto „Pungent Stench auf der Friedhofstribüne“ organisierte Andi Appel´s Resonance Team einen gemütlichen Nachmittag inklusive dem Regionalliga Ost Schlager Wiener Sportklub gegen Waidhofen/Ybbs. Als „Pausenfüller“ sozusagen durften die Stenchler gegen eine Auswahl von Sportklub Funktionären im Elfmeterschiessen antreten, dass natürlich prompt gewonnen wurde.
Die 2 Ur-Stenchler (Martin Schirenc a.k.a El Gochino, sowie Alex Wank, besser bekannt als Mr. Stench), sowie Neuzugang Fabio Testi, erwiesen sich sodann in dem gut 40minütigen Gespräch als ungemein nette, lustige Zeitgenossen, der viel gepriesene Wiener Schmäh war von Anfang an ein steter Wegbegleiter dieser illustren Runde - und im allgemeinen hatte man den Eindruck hier würden einfach 7 „Haberer“ an einem Tisch sitzen um über Gott und die Welt, aber vor allem übers Musikbiz philosophieren. Zu Beginn erfuhr man allerlei Interessantes über Gene Simmons Solo-Scheibe „Asshole“ (von der Alex Wank in höchsten Tönen schwärmte), zum Kiss Output „The Elder“ fiel Mr. Stench folgendes Statement ein: „Ist wahrscheinlich eher für Leit, die Musik selber machen, oder von Musik was verstehen – davon gibt’s aber nur sehr wenige auf der Welt, die meisten kapieren ja eigentlich überhaupt nix!“ Auf die Frage eines der anwesenden Reporter (wir waren insgesamt 4) was man sich von der neuen, „Ampeauty“ betitelten Scheibe erwarten könne, meinte Mr. Stecnch „Du jo – die klingt ungefähr so wie die „Carnival of Souls“ von de Kiss“. Mein Einwand, dass die besagte Kiss-Scheibe bei weitem nicht so viele Hits beinhaltet habe wie P.St. neue Scheibe kamen folgende Antworten wie aus der Pistole geschossen: Alex: find i ned, I find das die C.o.S. sogar mehr Hits hat als mia Martin: Sag ma, de muas ma sie a bissl anhörn, des stimmt scho…… Ob man Pungent Stench nun denn auch mit Schminke erwarten könne entlockte dem guten Alex nur ein erstauntes: „Die warn ja gar nimma gschminkt zu dem Zeitpunkt – wo wohnst’n Du hearst?“ Im Folgenden ergab sich dann ein überaus witziger, aber auch informativer Exkurs über Kiss mit und ohne Schminke, einem Live-Auftritt in der Wiener Stadthalle 1983 ohne Schminke, dafür aber mit Panzer (O-Ton Alex „Erzählts ma nix, i hab die Fotos gmacht in der 1. Reih – i man die warn scho gschminkt, aber anders“), mit offenen Mündern vernahm man, dass die Kiss Jungs im selben Jahr auch in Linz und Graz gastierten, man erfuhr weiters, dass Gene Simmons schon seit Mitte der 80er keine einzige Kiss Platte mehr eingespielt hat, Martin Schirenc von der Doppel-DVD mit dem australischen Symphonieorchester mehr als angetan ist und uniso waren alle Anwesenden der Meinung, dass die Neu-Besetzung (Thomy Thrawler und Eric Singer) wohl musikalisch das Beste sei, was einem Kiss-Jünger passieren kann. Im folgenden Interview sind meine Fragen mit RR, die von meinen 3 Mit-Interviewern gestellten mit FR gekennzeichnet. RR: Was mit auffällt, ihr habt Euch auf der neuen Scheibe eine deutliche Doom Schlagseite verpasst? Martin: Also langsamere Stücke hat es eh schon immer gegeben, auf der „Been Caught Buttering“ hatten wir „zwa mega-zache Nummern drauf“ (O-Ton !!!), ich würd eher sagen, dass es rockiger, grooviger geworden ist, Doommetal ist es in diesem Sinne keiner. RR: Weiters habt Ihr mit „The Amp Hymn“, „Got Milf?“ und „No Guts, No Glory“ drei regelrechte Hits geschrieben. Martin: Die gehörten ja direkt ins Ö3 (lacht) FR: Klingt das Schlagzeug wieder mehr nach Wank Alex, als auf der letzten CD? Der Sound war irgendwie zu steril. Alex: Jo - schon Martin: Die letzte CD war überhaupt vom Sound her ein wenig steril, auf der neuen ist das ganze räudiger geworden, man hört auch den Bass sehr schön laut, auch wurde das Ganze diesmal so eingespielt, dass man merkt hier ist ein Trio am Werk und die Songs sind in dieser Form live einfach zu interpretieren. Sicher hab ich bei den Solis weiter Rhythmus gespielt, aber ich wollte das Ganze nicht auf unzähligen Gitarrenharmonien aufbauen, die ich Live sowieso nie spielen kann. Und i hab kan Bock auf an 2. Gitaristen. FR: Wie ist das jetzt mit dem Basswechsel, warum und wie rennt’s jetzt? Martin: Ja warum, Jaczek war eh klar, der hat keinen Bock mehr auf die Musik gehabt. Da Mauser hat Ende Dezember sein Kündigungsschreiben eingereicht, weil er einfach mehr Zeit für seine Combo „Collapse 7“ haben wollte. Den Fabio kenn’ i von diversen Sauftouren, sei Band hab i a paar Mal live gsehn – und dann erfülte er einfach die Faktoren die für uns wichtig sind - einmal das er spielen kann, dann ist es natürlich wichtig, dass er Zeit hat. Natürlich muss er auch zur Band passen vom Charakter her, also er sollte ein gewisses Mindestalter haben, a jo und natürlich schee muas a sei (diverse Zwischenrufe „is er jo eh“ oder„der sticht eich eh aus“ usw.) – Gelächter – stimmt, aber wir haben no imma den Bonus der Originalmitglieder. A paar MILFs bleiben sicher über. FR: Wie wart Ihr mit der Studioarbeit vom Fabio zufrieden? Martin: Im Studio war er leider noch nicht dabei, er ist erst kurz vorher zu uns gestoßen, er musste sich einmal das Programm draufpacken, wir haben ja auch einige Gigs gespielt, und das inklusive dem Studio wäre ein bisschen zu viel gewesen. Martin bejahte dann auch die Frage, ob er den Bass auf „Ampeauty“ eingespielt habe. Alex: Bei uns is des so wie bei Kiss, da Gene Simmons spült ja, wie ma ghört ham, a kan Bass selber ein. RR: was kann man textlich von „Ampeauty“ erwarten, leider lagen der Promo-CD keine Texte bei. Martin: Ja … fangen wir mit „Got Milf?“ an , da geht’s um die gewissen Reize reiferer Frauen, ist ein wenig angelehnt an eine bekannte Werbung „Got Milk“ – den weißen Milchbart an der Oberlippe muss man sich halt a bissl anders vorstelln’ - dreht sich aber im Großen und Ganzen dann halt über Cum-alot , Bukake und so Sach’n… „Amp Hymn“ behandelt den Fetisch von gewissen Menschen, die „Sex mit Amputierten“ verherrlichen, dann gibt’s no eine weitere Nummer „Apotemnophiliac“ welche die andere, derbere Seite beleuchtet, es gibt ja Leute, die sich gesunde Gliedmaßen amputieren lassen wollen, und dies mitunter auch mit abstrusen Mitteln bewerkstelligen. Entweder fahren die in Entwicklungsländer wo Ärzte für Kohle bereit sind dies zu tun, bzw. hat es in England einen Typen gegeben, der sich einfach mit Alkohol betäubt hat, seinen Arm auf die Schienen legte und wartete bis der Zug „drüber fährt“. RR: Das Intro zu Apotemnophiliac stammt sicher aus einem Film – oder? Alex: Des is von Hellraiser2 – nahe liegend ned war…. FR: Wie sieht die Arbeitsteilung (Texte, Musik) bei Euch aus? Martin: Texte san so ziemlich 50:50, musikalisch treffen wir uns im Proberaum und jammen einfach. Alex: Er (deutet auf Martin) kommt mit den Riffs, ich spiel an Beat, dann ergibt sich Riffs und Beat und so jammen wir dann halt. Und des Ganze bis a Nummer fertig ist, manchmal eine Stunde, manchmal 10 Stunden, dann aber auch wieder nur 10 Minuten, und die Nummer ist fertig. Da verformt quasi der Rhythmus das Riff, das Riff verformt wiederum den Rhythmus und das ist so ein hin und her, bis die Nummer dann halt fertig ist. Wir beide hören in etwa die gleiche Musik, machen das nun schon so lange gemeinsam, und dadurch ergibt sich das eben wie es sein soll, das ist einfach die Harmonie zwischen uns beiden. Oft können wir beide uns überhaupt nicht vorstellen was das Ganze da jetzt wird – und plötzlich hast a Nummer, arg, sehr, sehr arg, wenn man darüber nachdenkt ist das schon sehr extrem. Wenn wir beide extrem kreativ sind, kommt natürlich dann bei solchen Jam’s auch weit mehr heraus, als wenn es kalt is und afach oasch! RR: Versteh ich das jetzt richtig, dass Ihr auch in der Zukunft nicht vorhabt Fabio ins Songwriting mit einzubeziehen? Martin: der Fabio spielt jetzt mit uns seit ca. 3 Monaten, der lebt sich erst ein bei uns, aber bei der nächsten Scheibe muss er sich schon beim Songwriting Prozess mitbeteiligen, wir haben früher auch zu Dritt Nummern geschrieben, bis der Jaczek dann kein Interesse mehr gezeigt hat und auch zu keinen Proben mehr erschien. RR: Wie siehts mit Tourplänen aus? Martin: Tschechei und Slowakei im November, heuer auch noch Deutschland, Holland, Frankreich und Österreich-Gigs, nächstes Jahr dann ab März Mexiko, Australien, Neuseeland. Was auch jetzt schon fix geplant ist, sind ex-UdSSR, Polen sowie die baltische Staaten im September, in Planung ist auch Südamerika. Alex: Werma schaun vielleicht auch USA. Die größere deutschen Festivals stehen auch – wahrscheinlich – am Plan - Wacken, With Full Force, vielleicht sogar beide. Martin: Wobei Clubshows meiner Meinung nach scho gscheiter san, Du kannst doppelt so lange spieln, z.B. unser letzter Auftritt beim Full-Force um 17.00 Uhr auf der Hauptbühne, das ist definitiv nicht das richtige Ambiente für Pungent Stench. FR: wird es Setlist mäßig gröbere Veränderungen geben? Martin: Na ja, es ist so, dass wir mit ziemlicher Sicherheit ein paar Nummern austauschen werden, man denkt sich zwar immer, die und die Nummer müssen wir spielen, aber irgendwann muss man einfach einen Setlist Wechsel machen. Auf jeden Fall werden wir neue Nummern ins Programm aufnehmen, ist ja schließlich die Promotion Tour der neuen Platte, also 2 bis 3 neue Nummern. Alex: Mindestens – wir sollten sogar 4 neue Nummern spielen. Martin: I kann keine 90 Minuten spieln, bist deppat! Alex: Na na na, da muas ma halt afach andere, alte Nummern weglassn. Wir sollten andere alte und viel mehr neiche Nummern spieln. Es muas ja ned immer da gleiche Scheißdreck sei. Und grad bei der neichn Scheib’n, da gibt’s eher ruhigere, eingängigere Nummern, optimal für Liveshows. RR: Stichwort: Kaltenbach Alex: Jo, nett und spartanisch, aber für uns vor allem auf Grund der Stimmung super. Martin: Es war lustig, also da kann man nix sagn, aber a sehr krasses Festivalgelände, es war sehr finster alles dort, und es dauert sicher halt noch, bis das so wird wie es sein sollte. Beleuchtung auf dem Gelände war ja null, wenn das Licht auf der Bühne aus war, bist du im stockfinstern gstanden, Lustig war auch die so genannte „After-Show“ Party, die von der Idee her super war, aber wenn dann der Bier-Standl zumacht, na wie lang dauert dann no so a Party? Aber prinzipiell find i des scho super dort, die Location is sehr sche. FR: wo habt ihr die neue Scheibe aufgenommen? Martin: Bei mir daham! FR: Wie? Bei dir daham? Und wie bist du da ausgerüstet? Martin:I hab im Schlafzimmer in meiner Wohnung das Ganze untergebracht. FR: Und wie machts Ihr des mit dem Zeugl? Martin: Des is natürlich ein Midi-Schlagzeug, aber sonst ist alles bei mir zu Hause aufgenommen. Unter dem Bett (Martin hat ein Hochbett wie man erfährt) steht da das Ganze Equitment, i hab a Glück mit meinen Nachbarn, da kann i sogar zeitweise „an Hefn“ aufdrahn. RR: Homepage – so richtig aktuell ist die ja nicht wirklich (letzter Newseintrag aus dem Jahr 2002) Martin: Darüber sind wir uns durchaus bewusst, bis jetzt haben wir die Site ja auch selber programmiert, upgedated usw. wir werden uns aber jetzt um einen Webmaster umsehen, der von uns alle News, Updates etc. bekommt, und wir uns nicht mehr um diese Sache persönlich kümmern müssen. Du musst verstehen, wir managen uns selber, mittlerweile produzieren wir uns selber, die Covergestaltung lag komplett in unserer Hand, da ist es nun mal nicht mehr möglich auch die Internetseite zu betreuen. Aber mit Veröffentlichung der neuen Scheibe wird auch die neu gestaltete Homepage online gehen. FR: Ihr wolltet mal in der Arena einen Gig für eine zukünftige DVD mitschneiden, wie siehts damit aus? Martin: Das ganze ist schon aufgenommen worden, vergangenen November – bis jetzt fehlte es uns aber an der Zeit das Ganze Material zu sichten, aber sofern das gefilmte Material brauchbar ist, kommt die Pungent DVD auf jeden Fall. Alex: Es wird auch später einmal eine Doppel-DVD geben, die sich mit der Geschichte von Pungent Stench auseinandersetzt. (Zwischenrufe „Kisstory“ „Punstory“ „Stenchory“….), wir haben da Unmengen an Material, alle Videoclips, Backstagematerial, usw. FR: Was ist denn eigentlich mit den „Los Tres Hombres“? Martin: Na ja die sind alle noch am Leben, aber halt nicht mehr als „Los 3 Hombres“, aber wir planen – vielleicht – eine Cover Doppel-CD zu veröffentlichen, wo wir auf jeden Fall auch ähnliche Stücke covern werden wie damals mit den Hombres. Also ned den Graveyard 08/15 Schas, wo ma Hardrock und Metal Classics nachspült, eher was kurioses, aber auch Disconummern und so Sachen halt. FR: Noch eine Frage zur Wiedervereinigung… da kursieren ja die diversesten Daten – wann genau haben sich jetzt Pungent aufgelöst? Martin: Schluss war mal Anfang 1995 und im Jahr 2000 ging’s dann wieder los. FR: Und wie ist Euer Tipp jetzt fürs anstehende Match? Alle 3 im Chor: Wer spült’n überhaupt? Mehr von Pungent Stench
Reviews
06.06.2010: Been Caught Buttering (Classic)11.09.2004: Ampeauty (Review) News
29.08.2013: Reformation der Kultcombo!18.08.2007: Es ist aus! 27.07.2004: neues Album im Anmarsch 25.10.2001: PUNGENT STENCH - Neues Album am 12.11.2001 |
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