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Type O Negative - Steal from the Best!
Type O Negative - Steal from the Best!  
Type O Negative waren nach langen Jahren wieder einmal in Österreich zu Gast. Obwohl unausgeschlafen und schlecht aufgelegt ("The other guys have been partying the whole night and I couldn't sleep!") stand uns Keyboarder Josh für 10 Minuten Rede und Antwort und sprach über die neue CD, Plattenfirmen und die Beatles.
DarkScene
DS: Hi Josh, es ist einige Jahre her, dass ihr in Österreich wart, da waren einige Alben dazwischen...

J: Nur das greatest hits album...



DS: Nein, ich denke länger, so 6-7 Jahre sicher...

J: Wirklich?



DS: Gibt es spezielle Gründe, dass ihr so lange nicht in Österreich gespielt habt?

J: Ich kann mich nicht erinnern...Ich habe sehr viel gekifft zu dieser Zeit, aber manchmal spielen wir einfach in manchen Ländern für längere Zeit nicht, ich glaube nicht, dass irgendetwas gegen Österreich gesprochen hat, es hat sich einfach nur nicht ergeben.



DS: Wie findest du kleinere Festivals wie dieses, es sind ja nicht unbedingt 200 000 Leute hier...

J (unterbricht): Es sind nie 200 000 Leute auf einem Festival?!



(An dieser Stelle folgte ein kurzes Gespräch über das Donauinselfest, lachender Kommentar von Josh: We weren't there.)



J: Es interessiert mich ehrlich gesagt nicht, ob alles voller Leute ist oder nicht, manchmal ist die Show gut, manchmal ist sie schlecht, es hängt sehr von den Leuten im Publikum und auch der Band ab. Unsere beste Show auf dieser Tour hatten wir in der Schweiz, nur einige 100 Leute und sicher 1000 Grad Hitze, einfach Wahnsinn, aber die Fans waren großartig und sehr cool.



DS: Eure neue CD ist gerade herausgekommen, ich finde, sie klingt wie eine Mischung aus "Bloody Kisses" und "October Rust"...

J: Nein, ich denke sie enthält Teile unserer gesamten Discographie, einschließlich Teile von "Slow Deep and Hard" und "World coming down", es klingt für mich einfach nach Type O Negative.



DS: War das Absicht?

J: Nein, das hat sich so ergeben, ich glaube, uns sind einfach die Ideen ausgegangen (lacht).



DS: Ich finde die Sithar als neues Element auf dem Album sehr interessant...

J: Aber die hatten wir schon auf "Bloody Kisses"!



DS: Stimmt, aber mehr im Hintergrund, nicht so im Vordergrund stehend?

J: Das haben wir von den Beatles gestohlen, wir lieben sie einfach. Ich gebe zu, wir sind Diebe, steal from the Best!



DS: Beim Digipack des neuen Albums ist eine Bonus CD dabei, die Remixes enthält...

J (unterbricht mich): Yeah, ich hasse das Zeug. Marketers, Record Companys, Manager, Geschäftemacherei.



DS: D.h. das ist nichts, das Type O so wollte?

J: Nein, unser Verleger in Europa hat beschlossen, diese Bonus CD herauszubringen. Das CD Geschäft ist im Keller, überall, deshalb werfen sie einfach einen Haufen Scheiße auf den Markt. Einfach einen "previously unreleased" Aufkleber drauf und weg damit, Bullshit, ich hasse das, aber das ist Marketing.



DS: Bei den Merchandise Ständen gibt es Type O Tshirts, die ein "leicht" kommunistisches Design haben, sympathisiert ihr mit dieser politischen Richtung?

J. Nein, wir sind alle Kapitalisten, keine Kommunisten, aber Peter mag die Symbolik und politische Logos. Der Hammer und die Sichel sind einfach interessante Logos in graphischer Hinsicht, einfach typisch Peter. Da gibt es keinen politischen Hintergrund, es sieht einfach stark und mächtig aus, auch wenn sie im Endeffekt auseinandergefallen sind.



DS: Viele eurer Songs handeln von Hass und Beziehungen, bzw. Beziehungen, die nicht funktioniert haben...

J: Ja, die meisten sogar...

DS: Ist das Songwriting bei euch sehr emotionell?

J: Manchmal, ja, z.B. wenn es um den Tod eines Elternteiles geht oder das Ende einer Beziehung. Das sind einfach die Dinge, die uns wichtig sind. Jeder will eine perfekte Beziehung haben, jeder kämpft sich durch harte Zeiten und versucht, mit seinem Leben fertig zu werden.



DS: Und helfen euch die Songs mit diesen Problemen?

J: Nein, es ist einfach nett, sich beschweren zu können (lacht). Misery loves company.



DS: Ich finde allerdings, dass die neuste CD wieder mehr Humor hat als die letzte.

J: Yeah, das ist dieser typische Type O Humor, das hat sich allerdings erst im Laufe der Zeit abgezeichnet.



DS: Pläne für die Zukunft?

J: Nein. Wir werden sehen ob sich die CD gut verkauft und wie die Fans darauf reagieren. Es gibt ein Angebot für ein weiteres Album, aber nichts, über das ich sprechen könnte.



(auch hier kam leider viel zu früh das Zeichen, das Interview zu beenden, es hätte noch einige interessante Fragen gegeben...)



DS: Du hast die Plattenfirmen angesprochen, gibt es keine Möglichkeit für euch, Sachen wie die Bonus CD zu verhindern, ihr seid doch die Künstler!

J: Ja und nein, es ist ein ständiges Geben und Nehmen. Ich persönlich finde diese Bonus Sachen nicht gut aber da sind die Verhandlungen sehr kompliziert und interessieren mich nicht wirklich. Es ist einfach, dass wir die Firmen zum touren brauchen. Wir sagen: "Fuck you!", sie sagen: "Fuck YOU!", das bringt dann einfach nichts. Ich möchte einfach nur Musik machen und mich nicht auch noch mit solchen Sachen herumschlagen. Die CD Verkäufe sind einfach im Keller, Downloads sind ein großes Problem, die Künstler verkaufen die Hälfte von dem, das sie früher verkauft haben...



Hier mussten wir leider das Interview beenden, Josh nahm sich aber noch kurz die Zeit, mir etwas auf das Diktiergerät zu sprechen.

anhören


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