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Shadowcast - From outer space
Shadowcast - From outer space  
„Pharmakon“ bedeutet, daß ein Medikament je nach Dosierung Geschenk und Gift sein kann, ebenso wie die Realitätsflucht gesunden Abstand aber auch eine Droge darstellen kann, die einen zur völligen Entfremdung führt.
DarkScene
DarkScene: Shadowcast ist wirklich ein großer Kontrast zu Amortis, wie kam es zu diesem neuen Projekt?





Clemens: Nun, als „neues Projekt“ würde ich das Ganze nicht bezeichnen, weil es neben Shadowcast und Amortis mit Sicherheit keine weiteren musikalischen Betätigungsfelder für mich geben wird. Der Grund, überhaupt eine zweite Band ins Leben zu rufen, war einerseits, dass ich viele Ideen für den Stil von Amortis nicht verwenden konnte, andererseits, dass ich auch selbst Songs schreiben wollte, was bei Amortis weniger der Fall war. Es ging mir primär darum, auch Ideen zu verwirklichen, die nicht strikt dem „Metal-Sektor“ zuzuordnen waren, ohne aber dabei die nötige Portion Aggression zu verlieren. Einen gewissen Abstand zwischen den beiden Acts strebte ich natürlich von Anfang an an, denn sonst hätte Shadowcast auch nicht viel Sinn gehabt.





DS: Zu welcher Band fühlst du dich mehr hingezogen oder macht es für dich keinen Unterschied? Was kannst du bei Shadowcast ausleben, was du bei Amortis nicht kannst?





Clemens: Schwer zu sagen. Natürlich tendiere ich mehr in Richtung Shadowcast, weil hier das ganze Konzept von mir entwickelt wurde und es für mich persönlicher ist. Umgekehrt liebe ich die ungebändigte Energie, die Dramatik und das geregelte Chaos, welches wir mit Amortis mittlerweile erzeugen. Außerdem steuere ich auf der neuen Amortis auch die Vocals bei, so dass auch hier mein Anteil dementsprechend groß ist.


Grundsätzlich bietet mir SC die Möglichkeit, genau das zu machen, was ich machen möchte, ohne einen Kompromiss mit anderen eingehen zu müssen, während ich bei Amortis die Zügel weniger in der Hand halte und nur ein Teil des Ganzen bin. Ehrlich gesagt könnte ich auch keine Amortis-Songs schreiben, da Simon hierfür ein viel größeres Feeling hat und Black Metal sowieso gitarrenorientiert entstehen soll...





DS: Ihr nennt euren Stil "Cyber Classic Space Metal", wie kommt man auf so etwas?





Clemens: Das habe ich so im Laufe der Zeit zusammengebastelt. Als ich einen meiner ersten „eigenen“ Tracks schrieb, betitelte ich ihn „Obscure CyberClassic Visions“, weil er auf der einen Seite sehr spacig klang, auf der anderen Seite düster und mit „klassischer“ Instrumentierung belegt war. Dieses „CyberClassic“ hat mich seither immer wieder verfolgt, bis ich mich dazu entschied, den Stil von SC damit zu bestücken. Immerhin lieben ja Magazine und Vertriebe kreative Bezeichnungen, selbst wenn es sich im Endeffekt oft um dieselben Stile handelt ;-) Da meine erste Promo-CD dann ein Lied enthielt, welches mich aufgrund eines verwendeten Effektes immer wieder an Science Fiction Filme erinnerte, ergänzte ich noch das „Space“. Ich denke, dass die Bezeichnung meine Musik ziemlich gut beschreibt und vielen hilft, sich mental auf das Material vorzubereiten (besonders Amortis-Fans sollen gewarnt werden "g"). Zwar glaube ich nicht, dass sich jemand vorher konkrete Vorstellungen darüber machen kann, wie die Stücke klingen könnten, jedoch werden viele nachher feststellen, dass meine Bezeichnung die Lieder gut beschreibt...





DS: Irgendwie erinnert mich Shadowcast ein wenig an neue Evereve Werke (es ist aber keine Kopie), magst du Evereve? Oder war das purer Zufall?





Clemens: Ich kenne Evereve und habe einen Teil ihrer Songs gehört. Wie weit Du mit Deinem Vergleich recht hast, kann ich nicht beurteilen, da ich die neue CD nur ganz kurz gehört habe und mich auch an die älteren nicht mehr richtig erinnern kann. Mir haben ein paar ihrer Tracks sehr gut gefallen, insbesondere ihr Cover von „House of the Rising Sun“, welches wirklich cool umgesetzt war. Ansonsten würde ich etwaige Parallelen dem Zufall zuschreiben, weshalb ich auch eher zufällig zur „Kopie“ geworden sein könnte ;-) Ich denke aber, dass Evereve nach wie vor mehr „Gothic“ sind als ich das mit Shadowcast bin bzw. jeweils sein werde, oder? Was deren elektronische Spielereien betrifft, mit denen kann ich mich aber gut anfreunden...





DS: Einer der Songs heißt "Plan 9 from Outer Space", soviel ich weiß, ist das ein alter Science Fiction Film, in wiefern bezieht ihr euch auf den Film? Was hat es mit dem Song auf sich?





Clemens: Als ich vor 10 Jahren über „Plan 9...“ las, wurde darüber vom „schlechtesten Film aller Zeiten“ gesprochen, was meine Neugierde weckte, bis ich ihn irgendwann endlich mal zu sehen bekam und darin wirklich einen der beschissendsten Filme, die mir je untergekommen sind, entdeckte. Da der Titel aber irgendwie sympathisch klang, beschloss ich ihn als Songtitel zu verwenden. Der Text steht nur in beschränktem Zusammenhang mit dem Lied, weil er erst später entstanden ist, trotzdem wollte ich aber den Namen des Songs nicht mehr verändern. „Plan 9...“ ist eigentlich der erste Song, den ich für „DAD“ schrieb, hat aber sonst keine tiefere Bedeutung als irgendein anderes Lied auf der CD.





DS: Du sprichst generell moderne Themen an in deinen Lyrics, worum geht es da meistens? (gerade bei Titeln wie "Hybrid Tech Messiah" oder "Pharmakon")





Clemens: Das „Modern“ ist natürlich Auslegungssache, jedoch kritisiere ich in meinen Lyrics verschiedene Aspekte wie Religion, Medien, Werbung oder Drogen und versuche dies dann mit einem prägnanten Songtitel zu umschreiben. In „Hybrid Tech Messiah“ beschreibe ich bspw., wie sich unreligiöse Menschen in Notsituationen plötzlich wieder in gottanbetende Personen verwandeln, weil sie sich ihr Schicksal nicht erklären können und sich nun doch plötzlich an ein überirdisches Wesen zu klammern versuchen. In „Pharmakon“ hingegen stelle ich dar, wie sich Menschen durch Fernsehen und Computer in virtuelle Welten flüchten, um so dem Alltag zu entrinnen, den sie nicht zu verändern wagen zu glauben. „Pharmakon“ bedeutet, daß ein Medikament je nach Dosierung Geschenk und Gift sein kann, ebenso wie die Realitätsflucht gesunden Abstand aber auch eine Droge darstellen kann, die einen zur völligen Entfremdung führt. Ich glaube, dass ich eher aktuelle Themen aufgegriffen habe, nicht um „modern“ zu klingen, sondern vielmehr, weil es mir am leichtesten fiel, darüber Texte zu schreiben. Auch die „Accuse Dimension“ hat sich erst im Nachhinein ergeben und war nicht von Anfang an als Konzept gedacht. Vielleicht sind auch deshalb die Texte eher negativ ausgefallen, weil Kritisieren bekanntlich leichter ist, als selbst Vorschläge zu machen...





DS: Du bist auch für das Booklet Design zuständig, was stellen die Muster dar? Und die Münzen auf der letzten Seite?





Clemens: Naja, das Muster im Hintergrund ist einfach ein aufgehellter Ausschnitt aus dem Frontcover. Was das Artwork tatsächlich darstellt, lässt sich frei interpretieren, ich denke aber dass ich die Atmosphäre der Musik und Lyrics gut eingefangen habe, zumal die schon fast neon-artigen Farben eine warme Grundstimmung schaffen, während das „Virus“, wie ich es nenne, die bedrohliche Komponente darstellt, eben so, wie es sich mit der Musik verhält. Bei den von Dir angesprochenen „Münzen“ handelt es sich hingegen um XTC-Tabletten, die den Begriff „Droge/Gift“ verkörpern und nicht etwa zum Konsum anregen sollen.





DS: Auf der letzten Seite steht auch ein lateinischer Satz "Esse est percipi", was bedeutet das?





Clemens: Übersetzt heißt es soviel wie „Sein bedeutet wahrgenommen zu werden“; Ich habe diese Aussage irgendwann mal aufgeschnappt und sie hat mir sehr gut gefallen. Eigentlich handelt es sich um eine sehr philosophische Idee, die dahintersteckt, ich interpretiere jedoch nur den Satz allein und verbinde damit einfach das „Wahrgenommen-werden“ meiner Musik durch andere.





DS: Du bist ja das kreative Hirn hinter Shadowcast, wer sind die anderen Musiker, die bei dem Projekt mitspielen? Woher kennst du sie?





Clemens: Roman hat ja bereits auf der ersten Amortis-CD mitgewirkt, während Lukas, sein Bruder, etwas später neuer Drummer der Band wurde. Da den beiden meine Musik gut gefallen hat, entschlossen sie sich, mich bei den Aufnahmen zu „DAD“ zu unterstützen. Da ich die Drums sowieso nicht selbst hätte programmieren können und mir auch die Gitarren zu schwer gefallen wären, war es optimal für mich, auf die beiden zurückgreifen zu können. Nebenbei hacken die Lindenberger-Brüder auch noch bei „Cephalic“ alles kurz und klein und werden voraussichtlich im September ihre Debut CD aufnehmen, welche ein Hyperblast-Massaker erwarten lässt!





DS: Werden wir euch auch mal live sehen können? Mit wem würdet ihr gerne spielen?





Clemens: Live-Pläne bestehen derzeit noch keine, zumal wir als Trio doch Probleme hätten, die Songs umzusetzen. Außerdem bin ich wahrscheinlich ein zu schlechter Sänger und Frontmann, so dass wir uns das noch gründlich überlegen werden. Größtes Idol derzeit für mich ist Devin Townsend, doch denke ich kaum, dass sich einmal die Möglichkeit ergeben wird, mit ihm aufzutreten...! Eine schöne Erfahrung wäre auch ein Gig mit Samael....
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