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Dragonsfire - Interview mit Dennis Ohler zum Release der *MOTU*-DVD
Dragonsfire - Interview mit Dennis Ohler zum Release der *MOTU*-DVD  
Letztes Jahr fand im Andernacher JUZ Liveclub ein historisches Ereignis statt: Zum ersten Mal wurde ein Konzert professionell mitgeschnitten und für die Nachwelt festgehalten. Unser metallischer Berufsschullehrer hat seinen ehemaligen Schüler Dennis Ohler, heutzutage Frontmann bei Dragonsfire, eingehend dazu befragt...
Alex Fähnrich
Alex Fähnrich
(14 Interviews)
Am 29. Dezember letzten Jahres fand im Andernacher JUZ Liveclub ein historisches Ereignis statt: Zum ersten Mal in der bewegten Geschichte des JUZ wurde ein Konzert professionell mitgeschnitten und für die Nachwelt festgehalten. Drei Undergroundbands schafften es, 400 fanatische Metalheads auf den Plan zu rufen, die einen würdigen Rahmen für dieses Unterfangen boten. Die Rede ist von Steelpreacher, Dragonsfire und Secutor. Unser metallischer Berufsschullehrer Alex Fähnrich hat seinen ehemaligen Schüler Dennis Ohler, der heutzutage Frontmann bei Dragonsfire ist, eingehend dazu befragt. Parallelen zu früheren Vokalüberprüfungen im Englischunterricht sind dabei völlig aus der Luft gegriffen.

DarkScene: Hi Dennis, zunächst einmal Glückwunsch zu deinem ersten offiziellen Release mit Dragonsfire! Wie lange bist du jetzt eigentlich bei den Feuerspuckern dabei und wie hast du dich eingelebt?

Dennis : Danke Alex! Mir geht es wunderbar bei den Dragons und ich habe eine richtig gute Zeit mit den Jungs. Dabei bin ich nun sagen wir ca. ein Jahr. Die erste Probe zum gegenseitigen Beschnuppern war Ende Januar 2018, der erste Gig im März. Das war dann eher so ein fließender Übergang als ein abrupter Einstand.



DarkScene: An welcher Stelle bist du in das DVD-Projekt eingestiegen und welche Gedanken gingen dir durch den Kopf als du erfahren hast, dass du als neuer Sänger gleich ein so großes Rad drehen sollst?

Dennis : Das erste Gespräch mit Jan und Peter fand im Dezember 2017 statt. Demnach erfuhr ich ein Jahr vorher, was da so auf mich zukommen wird. Die Planung stand da schon zu großen Teilen, was das Organisatorische angeht. In welcher Weise allerdings Dragonsfire wegen fehlendem Sänger diesen Gig durchführen würde, stand da noch in den Sternen. Klar war nur eins: Dragonsfire spielt, egal wie! Mir persönlich gingen da hauptsächlich zwei Aspekte durch den Kopf. Erstens: Ich will meine Stimme verbessern. Und zweitens, und noch viel schwerwiegender: Wie zur Hölle soll ich als eigentlicher Gitarrist nun die Rolle als Frontmann, Performer, Entertainer ausfüllen?! Das war für mich ohne Gitarre in der Hand eine nahezu neue Rolle.

DarkScene: Wie habt ihr euch auf den entscheidenden Abend des 29. Dezember 2018 vorbereitet, sowohl als Band als auch jeder Einzelne, insbesondere du als Neuling und Frontmann/Sänger, der naturgemäß im Mittelpunkt des Geschehens auf der Bühne steht?

Dennis : Das lief denke ich wie die meisten Bands es tun. Jeder übte seine Passagen und Sequenzen, an denen es haken könnte, alleine zu Hause. Ich erinnere mich, dass ich zum Unmut aller sogar ein Metronom daheim beim Üben vorgeschlagen habe. Bei der Probe wurde dann alles zusammengebracht und abgestimmt. Eine besondere Aufgabe war das natürlich für Peter am Bass und für mich. Wir waren die Neulinge und kannten die Songs nicht so gut wie die anderen. Während die Jungs das Zeug fast schon im Schlaf beherrschten, mussten wir von Null anfangen. Geprobt wurde grob einmal im Monat. Da kann ein Jahr besonders schnell vorüber ziehen. Ich habe für meinen Teil die Lieder, die ja zum Glück schon vertont waren, einfach rauf und runter gehört. Ich propagiere beim Lernen immer eine Art des wiederholenden "Einschleifens", damit der Stoff gut sitzt (Anm.: Da ist aus dem Englischunterricht wohl was hängengeblieben. ;-)). Nebenbei bin ich dann auch noch in den Gesangsunterricht gerannt, um entspannter singen zu lernen. Das macht man häufig am Anfang etwas überanstrengt.



DarkScene: Wir kennen uns ja schon sehr lange und ich finde, dass du seit deinem Einstieg bei Dragonsfire als Musiker und Performer nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht hast. Empfindest du das auch so und was bzw. wer hat dir dabei geholfen?
Dennis : Danke für die Blumen! Da stimme ich dir voll zu. Zum Performen kann ich nicht viel sagen. Da habe ich keine Hilfe gehabt. Das mache ich wie ich es fühle. Jedoch zum gesanglichen Fortschritt gilt der größte Dank meinem Vocal Coach Silke Hartstang. Sie ist studierte Musikerin und unterrichtet an verschiedenen Stellen. Ich habe noch nie so eine gute Methodik bei einem Lehrer erlebt......hust.....außer natürlich bei dir, lieber Alex! ;-)

DarkScene: Wie gestaltete sich aus deiner Sicht die Zusammenarbeit mit den anderen Bands bei diesem Projekt?

Dennis : Ich kannte bei Einstieg noch nicht alle Musiker der drei Bands. Mir kam es trotzdem stets unkompliziert vor. Insbesondere mit einem erfahrenen Dirigenten wie Jan Müller (Anm: Drummer bei Dragonsfire) fluppte das Ganze auch so richtig.

DarkScene: Wart ihr/warst du sehr nervös vor der Show und wie habt ihr/hast du euer Konzert erlebt, mit all den Kameras, der großen Lichtshow, dem Bombensound und dem euphorischen Publikum?

Dennis : Da ist jeder unterschiedlich. Vom regungslosen auf den Tisch starren und auf die Show warten bis zu relaxteren Haltungen war da alles dabei. Bei mir gab es bei allen Shows in 2018 komischerweise keine großen Momente der Aufregung. Das hätte ich vorher niemals gedacht. Ich war aber immer gut vorbereitet und das entspannte mich enorm. Trotzdem war es in gewisser Weise erlösend, als dann alles vorbei war. Es wurde von uns allen ja das ganze Jahr und länger auf diesen einen Tag hingearbeitet. Einige haben sicher auch andere Teile des Lebens untergeordnet, um diesen großen Event zu etwas Besonderem zu machen. Das Erlebnis auf der Bühne ist dann nur noch ein heller Blitz, einfach schnell vorbei. Fabio (Anm.: Gitarrist bei Secutor) beschrieb das ganz gut mit dem Tunnelblick. Du willst gerade wegen der Liveaufnahme einfach nur keine Fehler machen und bist total konzentriert. Drumherum bekommst du dann fast nichts mit da oben.



DarkScene: Was waren für dich die schönsten Momente, wenn du auf den Abend des 29. Dezember zurückblickst und dir selbst die Show nochmal auf DVD ansiehst?

Dennis : An dem Abend fand ich tatsächlich die Technik überwältigend gut. Sound und Licht haben unten wie oben einfach voll überzeugt. Das Publikum war natürlich auch bombastisch gut drauf. Das vergisst man so schnell nicht.

DarkScene: Wie war eure Erwartungshaltung was das Konzert an sich, aber auch das Endprodukt betrifft und sind diese Erwartungen sogar übertroffen worden?

Dennis : Wir wollten hauptsächlich einfach nur eine gute Dragonsfire-Show spielen. Hinzu kam natürlich der Aspekt der Aufnahme. Wir versuchten so fehlerfrei wie möglich zu spielen, weil das Ganze ja für die Ewigkeit aufgenommen wurde. Am Ende waren wir alle mehr als zufrieden. Alles hat super hingehauen. Besonders der Sound auf der DVD ist top. Ich hörte Gemunkel, dass die DVD sich soundtechnisch nicht hinter großen Produktionen verstecken müsse. ;-) (Anm.: Richtig, wie beim Review an anderer Stelle nachzulesen.)

DarkScene: Ich fand die Idee mit den Faninterviews sehr cool. Auf wessen Mist ist das gewachsen und wie gefielen dir die Slapstickeinlagen eurer Fans?

Dennis : Ich will hier keinen vergessen aber das waren zumindest überwiegend unser Jan Müller und Jens Hübinger von Steel Preacher. Mehr als gelungen Jungs, danke, besonders der Double Choke Slam dieses renitenten Gastes! (Anm.: Alleine dafür lohnt sich die Anschaffung der DVD. )

DarkScene: Euer Jan (Müller, Drummer) ist ja schon ein kleines PR-Genie. Wie haltet ihr restlichen Bandmitglieder mit seinen Ideenfeuerwerken und seiner immens hohen Schlagzahl mit?

Dennis : Impossible! No chance! Game over! Da hält man nicht mit. Irgendwas ist da (positiv) verquer in seinem Hirn. Das kommt da einfach so rausgeflossen…welch ein Segen! ;-)

DarkScene: Für mich ist der berührenste Moment der DVD, die Stelle an der Jan die Stimme versagt als er seinem alten Freund und ehemaligen Dragonsfire-Fronter Torsten ‚Thassilo‘ Herbert in einer Ansage huldigt. Ich finde es auch großartig, dass ein altes Video mit Thassilo als Bonus auf der DVD ist. Wie war es für dich, in diese großen Fußstapfen zu treten?

Dennis : Ich habe Thassilo bedauerlicherweise nie kennenlernen können. Ich kenne nur seine Stimme sehr gut, da ich in der Vorbereitung die Songs auf und ab gehört habe. Er war und ist langjähriger Teil der Band und somit MUSSTE er auch auf die DVD! Ich empfand es als Nachfolger jedoch nicht als ein "In Fußstapfen treten", da ich vom ersten Gespräch an die Ansage erhalten habe: "Mach dein eigenes Ding draus!" Ich bin den Jungs dankbar dafür, dass ich mich frei entfalten konnte.



DarkScene: Am 2. Mai findet die Release-Party im JUZ Andernach statt und die DVD wird an diesem Abend auch zum ersten Mal zum Verkauf angeboten. Was sind eure Erwartungen an diesen Abend und die Verkaufszahlen? Die Produktionskosten waren nicht von Pappe und das finanzielle Risiko tragt ihr ja selbst…

Dennis : Wir sind da sehr entspannt und optimistisch, dass die ganze Sache sich von selbst trägt und niemand auf Kosten sitzen bleibt. Es ist richtig, dass wir alle privat eine Stange Geld in die Hand genommen haben. Dadurch, dass wir aber vor dem ACFM-Festival noch einen (abgewandelten) Konzertabend mit allen drei Bands einlegen und danach die DVDs direkt anbieten, dürfte ein Teil der Kosten wieder gedeckt sein.

DarkScene: Die Release-Party steht unter einem gänzlich anderen Stern als der 29. Dezember. Nicht nur, dass Secutor mit neuem Frontmann auflaufen werden, auch für euch und Steelpreacher wird diesmal sicher der Spaß im Vordergrund stehen. Was habt ihr Witzbolde euch denn so alles ausgedacht für den Abend?

Dennis : Kein Chance hier Details aus mir raus zu kriegen. Es sei nur eins gesagt: Die oben genannten Gehirne haben sich wieder ergossen und es wird definitiv ein anderes Erlebnis für die Fans (und für uns!) werden!!! Wer nicht kommt, verliert!

DarkScene: Lass‘ uns am Schluss noch einen Blick in die Zukunft werfen: Wie geht es bei Dragonsfire weiter und was sind deine persönlichen Perspektiven?

Dennis : Wir sind bereits im Songwriting. Da gibt es noch nicht viel zu berichten aber der Plan ist klar: Wir wollen neue Songs kreieren und aufnehmen. Aber kein Stress, es gibt keine Termine oder Druck. Wir gehen das langsam an. Persönlich versuche ich, mich weiter als Sänger zu verbessern. Der Unterricht geht weiter. Und in Kürze kommt mir ein Klavier ins Haus. Das will ich auch versuchen wenigstens ein bisschen bedienen zu können.

DarkScene: Schöner könnte dieses Interview wohl nicht enden, von wegen lebenslanges Lernen und so. Es ist einfach toll zu sehen, wie sich die heimische Metal-Szene und seine Mitglieder entwickeln und es erfüllt einen mit Stolz, ein kleiner Teil davon zu sein. Ein wichtiger Meilenstein wird die oben angesprochene DVD-Release-Party und das anschließende "A Chance For Metal"-Festival am ersten, langen Mai-Wochenende sein. Man sieht sich dann dort. In diesem Sinne:
SUPPORT THE UNDERGROUND!


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