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Perzonal War - Moderner Speed/Thrash auf Höchstniveau!
DarkScene: Zuallererst muss hier nochmals zu eurem großartigen neuen Album "Captive Breeding" (zum Review) gratuliert werden. Neben der superben neuen Prong Scheibe "Carved In Stone", für mich ohne Zweifel das beste "Modern Thrash" Album des Jahres. Ihr seid zufrieden oder? Matthias Zimmer: Hallo Tom; vielen Dank für die Blumen. Das hört man natürlich gerne. Bisher sind wir völlig zufrieden; sowohl mit der Platte an sich als auch mit den bisherigen Reaktionen darauf. Und auch nach der langen Pause scheinen die Leute ihr Interesse an Perzonal War nicht verloren zu haben, was uns natürlich besonders freut. DarkScene: Die Reaktionen sollten ja weltweit euphorisch sein. Wie stehts um die Resonanzen, vor allem auch außerhalb von Deutschland und Österreich? Matthias Zimmer: Da haben wir bisher noch gar nicht so viel mitbekommen. In Benelux haben wir es im holländischen Aaardshok Magazin immerhin in die Top Ten geschafft und die Reaktionen im anderen europäischen Ausland sind auch ziemlich gut. Wir sind gespannt, was in Amerika geht, denn ob wohl wir ja nur einmal drüben waren, haben wir mit den letzten Alben immerhin ein paar Hundert Einheiten von jeder Scheibe absetzen können. DarkScene: Meiner Meinung nach tendiert das neue Werk noch mehr Richtung Machine Head und Prong, ohne natürlich eure Thrash/Speed Wurzeln der Bay Area zu vergessen. Dazu wirkt "Captive Breeding" eine Spur härter. Wie siehst du das Album, vor allem auch im Vergleich zu seinen Vorgängern? Matthias Zimmer: Du hast Recht, wenn Du sagst, die Scheibe ist härter als die Vorgänger. Gleichzeitig sind jedoch viele Melodien in den Songs, die sich beim ersten Hören evtl. noch gar nicht erschließen. Ich würde sagen, dass die aktuelle Scheibe eine große Langzeitwirkung hat und man auch nach mehrmaligem Hören immer wieder Neues entdecken kann. Die härtere Ausrichtung würde ich damit erklären, dass die Band für uns immer mehr Ventil wird, Dampf abzulassen. Es macht Spaß, neben den alltäglichen Verpflichtungen eine Möglichkeit zu haben, sich kreativ auszuleben und auf die Kacke hauen zu können. Und dazu sind Perzonal War perfekt. DarkScene: Mein absoluter Albumfavorit unter 13 großartigen Nummern ist das unfassbar druckvolle "The Cocoon". Welche Songs liegen dir besonders am Herzen und warum? Matthias Zimmer: Es ist lustig, dass Du diesen Song erwähnst; denn diese Nummer wurde uns von einigen Redakteuren als schlechteste Nummer bzw. einziger Ausfall des Albums bescheinigt. Andererseits finde ich es sehr gut, dass die Leute anscheinend ganz Verschiedenes an der Band gut finden. Einige stehen eher auf unsere harten Nummern; denen sind dann die gemäßigten Songs zu seicht; andere mögen besonders diese und finden die thrashigen Sachen zu heavy. Solange wir ein Forum zum Diskutieren bieten ist das aber völlig in Ordnung. Völlige Gleichgültigkeit wäre da natürlich wesentlich schlimmer. Meine Favoriten des Albums sind "Tongues of Cleavage", "Incarnation", "Dead Man´s Theories" und "Candor Hurts". Da ist von allem was dabei. DarkScene: Artwork, Atmosphäre der Songs und manche Texte der Scheibe deuten auf eine gewisse Richtung hin. Ist "Captive Breeding" ein Konzeptalbum oder anders gefragt: Haben einige Songs ein gewisses lyrisches Konzept als Basis? Matthias Zimmer: Ein Konzeptalbum ist "Captive Breeding" nicht. Und eigentlich gibt es nicht mal einen nachvollziehbaren roten Faden. Vielleicht bekommt das Ganze eine Art „Endzeitfeeling“, da sich die Texte mit aktuellen Themen befassen, die ja momentan eher frustrierend wirken. Sei es die Eurokrise, die vielen Kriegsherde überall auf der Welt, diverse Amokläufe, etc. Da denkt man sich schon manchmal in was für einer Welt man heute lebt. Da ich im letzten Jahr Nachwuchs bekommen habe, beschäftigen mich solche Gedanken natürlich noch mehr. Für mich dienen die Texte als Ventil, Dinge zu verarbeiten, abzuhaken und weiter zu gehen; einen Art Selbsttherapie also. Wir fanden das Konzept mit den Insekten optisch sehr cool, und da "The Cocoon" auch lyrisch in diese Kerbe schlägt, haben wir uns dafür entschieden. DarkScene: Die absolut perfekte Produktion von "Captive Breeding" trägt das ihre dazu bei, dass die Scheibe so unendlich kracht. Matthias Zimmer: Vielen Dank... da musst Du Dich bei Martin bedanken, der tatsächlich wieder einen astreinen Job abgeliefert hat! Da Martin ja hauptberuflich als Engineer arbeitet, wird er tatsächlich immer besser; das kommt uns als Band natürlich auch zu Gute. DarkScene: Ihr habt euch und euren Sound konstant weiter entwickelt. Zum kräftigen Thrash der Frühtage kam eine Power Metal Kante, technische Finesse und heute sind wir bei "Captive Breeding", dem perfekten Mix aus Modern Thrash und ehrlicher Speed Metal Note. Waren diese Entwicklungen immer geplant, oder haben sie sich durch eure aktuellen Einflüsse ergeben? Matthias Zimmer: Geplant war da eigentlich gar nichts; das einzige, was wir von Anfang an bis heute durchgezogen haben ist, dass wir die Musik spielen, auf die wir zu 100% Bock haben. Und dadurch entwickelt man sich natürlich auch mit neu hinzugewonnenen Einflüssen... und.. so blöd das auch klingen mag... mit zunehmenden Alter! Für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich mit Perzonal War eine Möglichkeit gefunden habe, meine Lieblingsmusik zu spielen. Und da das von klassischem Metal, bis hin zu Thrash in seiner Ursprungsform, modernen Klängen und auch alternativen Sachen reicht, findet man auch all das in irgendeiner Form bei Perzonal War wieder. Manches mehr... manches weniger ausgeprägt. Hauptsache es knallt. DarkScene: Welche Bands oder Musiker würdest du als deine größten Einflüsse bezeichnen. Früher wie heute. Wer sind eure Idole, wo sind eure Wurzeln. Matthias Zimmer: Natürlich gehören die amerikanischen Thrash Bands zu den größten Einflüssen – und das nach wie vor. An neu hinzugekommenen würde ich In Flames, Devildriver und auch Alter Bridge zählen. Ich finde es wichtig, auch als Musiker weiterhin Fan zu bleiben und Spaß an der Musik anderer Bands haben zu können. Mein persönlich größter Einfluss waren lange Zeit Morgana Lefay... leider haben die Jungs ja irgendwann das Handtuch geworfen. DarkScene: Für all jene, die euer Schaffen im Gegensatz zu meiner Wenigkeit nicht seit Jahren verfolgen: Beschreib mal die bisherigen Perzonal War Alben aus deiner Sicht. Matthias Zimmer: The Inside (1998): Roh und ungestüm. Aber wir waren stolz wie Oskar auf die Scheibe... auch wenn man im nachhinein über einige Songs schmunzeln muß ;-) Dennoch waren mit "D.O.P", "Hornet" und "Putrefaction of Mind" einige sehr gute Nummern auf der Scheibe. Newtimechaos (2000): Im Vergleich zur ersten Platte ein wenig konstruierter. Höre ich um ehrlich zu sein nicht mehr so gerne; für unsere damaligen Verhältnisse haben wir ganz schön am Limit gespielt – viele Parts, viele Tempowechsel, zu viele Zweistimmigkeiten. Different But the Same (2002): (zum Album Review) Da begann der Wandel zu durchdachteren, straighteren Liedern. Hatte im Nachhinein ein paar Volltreffer wie "Born", "Time of Lies", "Bleeding" und "Open my World" und stellt für mich einen großen Schritt in die heutige Richtung dar. Das Motto “weniger is manchmal mehr” haben wir da zum ersten Mal versucht umzusetzen. Bei dieser Platte hat uns Viktor Smolski von Rage noch ein paar gute Tips mit auf den Weg gegeben… und uns 2 Solos eingespielt. Faces (2004): (zum Album Review) Ist eigentlich mein heimlicher Favorit; sehr abwechslungsreich und mit einer Menge guter Songs. Da haben wir sehr viel Arbeit reingesteckt. Ich weiß noch, dass wir da in einem ultra heißen Sommer aufgenommen haben und deshalb am Ende des Tages immer völlig platt waren. Enthält mit "Devil in my neck" und "My Secret" zwei Perzonal War Hits! When Times Turn Red (2005): Im Nachhinein die schlüssigste Scheibe; die Platte sollte direkter und roher klingen und die Songs sollten Live gut zünden. Deshalb ist jeglicher unnützer Ballast über Bord gegangen. Mit "Faces" zusammen ein Kopf an Kopf Rennen. Gute Platte, auch noch heute mit genügend Abstand. Bloodline (2008): (zum Album Review) Gute Scheibe – sehr modern und somit eigenständiger. Aber auf einige Nummern hätte man verzichten können. Leider war Sascha zu dem Zeitpunkt nicht mehr 100%ig bei der Sache und man merkt ein bisschen, wie die Band anfängt zu bröseln. Aber trotzdem sind mit "Utopia", "Dead Meaning" und "The same Blood" sehr gute Stücke auf dem Album. Und auf die vielen Gastbeiträge sind wir natürlich auch stolz. DarkScene: Ich denke ihr habt alle ein „normales Leben“ und betreibt die Band als "wichtigste Nebensache der Welt". Wie Funktioniert das, was treibt ihr im normalen Leben und wie entstehen eure Songs und Alben. Matthias Zimmer: Natürlich müssen wir sehen, dass wir irgendwie unser Geld verdienen. Das hat auch mit dazu beigetragen, dass wir in den letzten Jahren eher wenig aktiv waren. Ich selbst arbeite als Grafik Designer und habe mir in den letzten Jahren eine kleine Werbeagentur aufgebaut. Das bedeutet viel Arbeit. Martin hat sein Studio ja auch sehr gut ans Laufen bekommen und ist ständig mit anderen Bands beschäftigt während Björn und Andreas in einem großen Musik Laden in Köln arbeiten. Es werden leider Gottes immer mehr Verpflichtungen, die man beachten muss... da ist es manchmal nicht leicht, die Band mit unter einen Hut zu bekommen. Was die Songs angeht, kümmere ich mich meistens um die Basis der Songs. Fertige Nummern oder Fragmente arbeite ich dann mit Martin zusammen aus und das Ganze wird dann im Kollektiv arrangiert. So kommen wir am schnellsten und effektivsten vorwärts. DarkScene: Ihr seit nun bereit über eineinhalb Dekaden unterwegs und veröffentlich konstant hochklassige Alben. Dennoch hat es nie dafür gereicht ein "Hype" oder das "große Ding" zu werden oder so gepusht zu werden wie andere, weit weniger gute Thrash Bands. Mich hat das immer geärgert, denn an der Qualität eurer Kunst kann es kaum gelegen haben oder wie seht ihr das? Matthias Zimmer: Ich sag´ mal so... natürlich würden wir uns freuen, wenn wir mit der Band einen anderen Status hätten und einige Leute mehr den Namen Perzonal War auf dem Schirm hätten. Vielleicht haftet uns ein bisschen der Fluch der „ewigen Underground Band“ an. Aber um ehrlich zu sein, können wir auch damit ganz gut leben. Wir haben von Anfang an unser Ding durchgezogen; ohne uns in die Musik reinreden zu lassen und können mit ruhigem Gewissen behaupten 100%ig hinter dem zu stehen, was wir machen und bisher gemacht haben. Letztlich ist Musik eben doch Business und wenn Du keine Plattenfirma hast, die Zeit und Geld investiert, ist es eben sehr schwierig aus dem Underground auszubrechen. Der Vorteil dabei ist aber, dass man auch finanziell nicht auf die Musik angewiesen ist, sondern einfach frei ist. Und so langsam merkt man doch, dass die Leute einem Respekt zollen, weil man über so einen langen Zeitraum nicht aufgegeben hat und immer wieder versucht sein Bestes zu geben. Und so lange dieser Antrieb da ist, werden wir wohl auch noch weiter machen. DarkScene: Da wären wir wohl bei der immer wieder leidigen Labelthematik. Ihr seid nach Jahren bei AFM nun bei Metalville gelandet. Wie läufts und wie ist es dazu gekommen? Matthias Zimmer: Wir waren anfangs bei AFM sehr glücklich. Das war die Zeit, als Andy Allendörfer noch lebte. Er selbst war großer Perzonal War Fan (schon einige Zeit bevor wir den Vertrag unterschrieben) und ich stand damals schon mit meiner ersten Band Crossing Skulls mit ihm in Kontakt. Leider ist Andy ja tragisch verunglückt und seit er nicht mehr bei AFM ist, hat sich auch das Label stark verändert. Für uns bedeutete das, dass wir keinen große Rolle mehr gespielt haben und auch nicht auf großartige Unterstützung hoffen konnten und durften. Sehr schade, denn was die Soundchecks in den Magazinen angeht, waren wir immer ganz oben mit dabei und die Reaktionen auf die Scheiben, die bei AFM erschienen sind, waren auch immer sehr gut. Wir haben dann einige Zeit gebraucht, bis wir mit Metalville einen neuen Partner gefunden haben. Das Label ist natürlich eine ganze Ecke kleiner als AFM; hoffentlich aber auch engagierter und somit für uns als Band besser. Um ein Resumme zu ziehen, ist es aber noch zu früh. Ich denke in einem halben Jahr wissen wir mehr. DarkScene: Ein sogenanntes "Major-Label" a la Nuclear Blast, Metal Blade oder Century Media war nie Thema für euch? Gerade in Sachen Promotion wäre da natürlich weit mehr möglich und euer Sound wäre seit Jahren mehr als reif, für ein viel größeres Publikum. Matthias Zimmer: Sag´ niemals nie... wer weiß, was sich in den nächsten Jahren noch ergibt. Momentan sind wir sehr froh, dass wir wieder aktiv am Start sind. Wir versuchen am Ball zu bleiben und uns kontinuierlich weiter zu entwickeln. Das Ende der Reise ist noch nicht erreicht und mal schauen, wo wir irgendwann landen werden. Spätestens, wenn wir aussehen wie ZZ Top werden wir reich und berühmt hahahahahaha. DarkScene: Ich würde euch ja auch liebend gern mal live erleben. Natürlich ist es für eine Band eurer Größenordnung schwierig, anständige Tourneen zu fahren, aber es wäre klasse. Was kann man da in Zukunft erwarten? Matthias Zimmer: Wir versuchen gerade so viele Shows, wie möglich an Land zu ziehen. Eine längere Tour wäre natürlich fantastisch; muss aber natürlich auch irgendwie finanziert werden und auch hier sind wir wieder beim leidigen Thema: wenn kein Label hast, was Dich da tatkräftig unterstützt wird es sehr schwer. Wir versuchen deshalb im Rahmen unserer Möglichkeiten eine kleine Tour mit befreundeten Bands auf die Kette zu kriegen. Aber natürlich würden wir sehr gerne mal in Österreich spielen... wenn Du jemanden kennst, der Lust auf 4 verrückte Jungs mit Metal im Gepäck hat, lass es mich wissen. DarkScene: Darkscene veranstaltet ja immer wieder mal Shows in einem coolen Club in Innsbruck. Was müssten wir denn tun, um euch hier live zu erleben? Matthias Zimmer: Das klingt natürlich total gut... vielleicht könnten wir ja mal darüber sprechen. Ich sag´mal so... grundsätzlich sind wir allzeit bereit zu spielen und es würde uns sehr freuen, wenn wir da etwas auf die Reihe kriegen würden. DarkScene: Würdet ihr heute, wenn die finanzielle Möglichkeit bestünde, noch mal aufs Ganze gehen und zwei Jahre im Tourbus um die Welt reisen? Matthias Zimmer: Das ist eine schwierige Frage; natürlich ist das ja eigentlich der Antrieb einen Band zu machen; allerdings ändern sich da die Prioritäten mit der Zeit. Wenn Du alleine bist, kannst Du sowas natürlich viel eher machen, als wenn Du Familie hast und auch da Verantwortung tragen musst. Wenn diese 2-Jahres-Tour mich finanziell saniert können wir gerne darüber sprechen... aber da ich davon nicht ausgehe, würden wir uns wohl eher auf 2 Wochen beschränken. DarkScene: Ihr seid ja bei Gott keine Jungspunde mehr und schon lange im Geschäft. Erzähl unseren Lesern vielleicht mal kurz über die History von Perzonal War. Matthias Zimmer: Martin und ich haben 1996 die Band gegründet. Wir spielten zu dem Zeitpunkt noch in anderen Bands; kannten uns aber sehr gut, da wir damals in Troisdorf (unser Heimatort) eine recht große Szene mit coolen Bands hatten. Wir haben dann ein Demo zu zweit aufgenommen und dann recht fix mit Sasch (Gitarre) und Frank (Bass) 2 Leute in die Band geholt, mit denen wir das zweite Demo eingetütet haben. Mit dem Song „Putrefaction of Mind“ sind wir dann bei der zweiten Rock Hard Unerhört Aktion gelandet, was dazu beigetragen hat bei unserem ersten Label Gernhart zu unterschreiben. Dann gab´es einige Scheiben und leider auch einige Besetzungswechsel in der Band und heute stehen wir hier als kurzhaarige (bis auf Andreas) Anfang/Mitt-Dreißiger und haben immer noch Bock zu rocken. DarkScene: Was waren die Höhepunkte bisher. Erzähl uns von den größten, besten und wichtigsten Momenten der Geschichte von Perzonal War. Matthias Zimmer: Ein Highlight war mit Sicherheit die Unterzeichnung des Vertrages mit AFM. Da ging es dann eigentlich erst so richtig los; wobei die Unerhört Aktion im Rock Hard auch sehr spannend für uns war. Das war wie ein kleiner Ritterschlag. Unser 10-jähriges Jubiläum in Bonn mit über 600 Fans war auch eine sehr tolle Erfahrung; da haben wir uns echt gedacht „wow... wir haben es trotz kommerziellem Nicht-Erfolg geschafft uns immerhin eine treue Fanbasis aufzubauen“ hahahahaha. Die Shows auf dem Sziget Festival in Ungarn waren auch immer sehr gut und auch das Powerfest in Chicago muß man zu den Highlights zählen. Es ist schon Wahnsinn, wenn Du irgendwo ohne große Erwartungen hinkommst, und die Leute richtig durchdrehen. Aber, was man auch besonders erwähnen muss, ist die Tatsache, dass wir bei uns lokal eine große Fanbasis haben, die uns immer noch stark unterstützt. Wenn wir „zu Hause“ spielen ist die Hütte immer noch voll und auch nach einer langen, inaktiven Zeit kommen die Leute wieder. Dafür können wir nicht oft genug „Danke“ sagen! Jungs und Mädels... ihr seid die Besten!!! DarkScene: Was waren die größten Enttäuschungen oder Tiefpunkte der Band? Matthias Zimmer: Jeder Besetzungswechsel ist natürlich immer ein Tiefpunkt; oder die Zeit, die diesem zuvor geht. Das wirft Dich persönlich und auch als Band immer einen Schritt zurück, bis Du dann wieder in die Spur findest. Was zum damaligen Zeitpunkt sehr genervt hat, waren die Querelen miut B-Mind Records; dem Label, über das "Newtimechaos" erschienen ist. Da für die Platte damals von Seiten des Labels überhaupt nichts gemacht wurde, wollten wir unter keinen Umständen "„Different but the same" dort veröffentlichen. Wir hatten das Angebot von AFM und sahen da natürlich viel größere Chancen. B.Mind wollten uns aber unter keinen Umständen aus dem Vertrag entlassen – obwohl wir weder einen Vorschuss – noch sonst irgendwas für die Aufnahmen bekommen haben. Das führte dazu, dass wir die Band auflösen mussten (die damals noch Personal War hieß) und eine neue Band gründen mussten – nämlich PerZonal War! Rechtlich natürlich sehr heikel... und das Ganze hat uns viel Zeit gekostet, die wir damals wesentlich besser hätten nutzen können! DarkScene: Gab es jemals den Moment, in dem ihr kurz davor gewesen seid, die Band an den berühmten Nagel zu hängen? Matthias Zimmer: Klar haben wir da zwischenzeitlich dran gedacht; besonders in Phasen, in denen Du unendlich viel um die Ohren hast. Wenn das dann allen Beteiligten so geht kann man sich schon mal in die Haare kriegen und auch die Shows machen dann nicht so viel Spaß, wie unter anderen Umständen. Wenn Du viel Stress hast, und die Band dann auch noch dazu kommt, ist das manchmal ein bisschen Overkill. Was viele ja nicht wissen ist, dass einen Band nicht nur „Spaß haben und auf die Kacke hauen“ ist, sondern auch viel Arbeit bedeutet. Netzwerke pflegen, Songs schreiben, Kontakt mit Label und Bookern, Proben, etc. Trotzdem gab´ es nach diesen Phasen immer wieder den Punkt, an dem uns bewusst geworden ist, was für ein Geschenk die Band eigentlich ist. Man darf sich selbst nur nicht ständig unter Druck setzen. Die Band sollte allen beteiligten Spaß machen... und wenn es mal länger dauert auf Grund von anderen Verpflichtungen, dann ist das eben so. Unterm Strich sind wir 4 Freunde die eine gute Zeit haben wollen und wenn man sich das vor Augen führt, ist das schon einen tolle Sache. Je lockerer man damit umgeht, desto mehr Spaß macht die Band und desto eher ist man dann auch gewillt Zeit, Schweiß und Mühe zu investieren. DarkScene: Gibt es noch einen großen Traum, den ihr als Band habt? Matthias Zimmer: Da gibt es natürlich noch einiges. Wir haben bisher noch nicht auf dem Wacken Festival gespielt; und das würden wir natürlich super gerne machen. Ich hoffe, dass wir dazu noch die Chance bekommen. Und natürlich gibt es noch einige Bands, die wir gerne supporten würden. Ein Traum wäre z.B. für Megadeth zu eröffnen. Und gegen eine kleine USA Tour hätte ich auch nichts auszusetzen. Grundsätzlich hoffe ich auf jeden Fall, dass wir noch einige Zeit durchhalten... momentan macht die Band wieder richtig großen Spaß und ich hoffe, das bleibt auch die nächsten 10 Jahre so! DarkScene: Deine aktuellen Top 5 Alben: Matthias Zimmer: Tremonti – "All I was" Megadeth – "So far, so good, so what" Megadeth – "Countdown to Extinction" Testament – "Dark Roots of the Earth" Kreator – "Phantom Antichrist" DarkScene: Deine Alltime Top 5 Alben: Matthias Zimmer: Metallica – "Master of Puppets" (zum Classic Review) Megadeth –"Rust in Peace" (zum Classic Review) Morgana Lefay – "The Secret Doctrine" (zum Classic Review) Pantera – "Vulgar Display of Power" (zum Classic Review) Slayer – "Seasons in the Abyss" (zum Classic Review) DarkScene: Deine letzten Worte an unsre Leser in Österreich, der Schweiz und natürlich auch Deutschland… Matthias Zimmer: Wir danken Euch, dass Ihr uns so lange die Treue gehalten habt. Ein großes Dankeschön geht an alle, die unsere neue Scheibe gekauft haben, oder das noch tun werden. Ich danke Dir für Deinen Support über die lange Zeit und für das Interview; vielleicht sehen wir uns ja in Innsbruck. Wir würden uns freuen. DarkScene: Vielen Dank für das Interview! Mehr von Perzonal War
Reviews
04.01.2019: Neckdevils - Live (Review)26.03.2017: Inside The New Time Chaoz (Review) 06.06.2015: The Last Sunset (Review) 29.07.2012: Captive Breeding (Review) 02.06.2008: Bloodline (Review) 06.07.2004: Faces (Review) 25.07.2002: Different But The Same (Review) News
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