HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Casandra's Crossing
Garden Of Earthly Delights

Review
Accuser
Rebirthless

Review
Michael Schenker
My Years with UFO

Review
Thola
Unseen

Review
Klaus Schubert
50 Years in Rock
Upcoming Live
Wien 
Statistics
286 Interviews
391 Liveberichte
196 Specials
Anzeige
Crowbar - Von Vogelhausdieben und Lady Gaga
Crowbar - Von Vogelhausdieben und Lady Gaga  
Vor dem Konzert in der PMK in Innsbruck sprachen Crowbar-Frontman Kirk Windstein und der neue Gitarrist Matthew Brunson mit dem Professor über das Arbeitsaufkommen in drei Bands, Vogelhausdiebe, Lady Gaga und das Familienleben von Metal-Musikern.
Professor Röar
Professor Röar
(12 Interviews)
DarkScene: Euer letztes Album kam 2005 raus. Was ist seit damals bei Crowbar passiert?
Kirk Windstein: Mit Crowbar nicht viel. Aber ich war ziemlich beschäftigt mit meinen beiden anderen Bands. Es gab zwei Kingdom of Sorrow Scheiben, wir sind 2 ½ Jahre mit Down getourt, haben Songs geschrieben und ein Album aufgenommen. Derzeit gönnen wir uns aber alle eine Pause von Down. Dafür sind die Songs für ein neues Crowbar-Album fertig geschrieben und am 16. Juli geht's ins Studio. Nur Titel hab ich noch keinen. Wie du siehst, ich bin total beschäftigt!
DarkScene: Wie wird das neue Album stilistisch? Gibt's Unterschiede zu den bisherigen Alben?
Mathew Brunson: Es wird total heavy!
Kirk Windstein: Und wir haben neue Bühnen-Outfits und der Sound wird ein bisschen wie Lady Gaga sein. Ich liebe sie! Sie ist meine geheime Liebe!
DarkScene: Pass auf! Wir drucken das online! Das Gerücht wird sich blitzschnell im Internet verbreiten.
Kirk Windstein: Das passt schon.
DarkScene: OK, du musst dann damit Leben. Das könnte ein Problem werden.
DS: Hey, man muss nicht unbedingt heavy sein um talentiert zu sein oder gut. Ernsthaft, ich bin ein Fan von ihr! Das ist nicht sarkastisch! Ich find sie cool, weil sie früher ein Ghost Writer für andere war. Und Leute, die ihre eigene Musik schreiben, beeindrucken mich nunmal. Zuerst hat sie für andere geschrieben und hat dann beschlossen, ihre eigene Karriere zu machen, und das respektiere ich. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen. Nimm beispielsweise Britney Spears (für die Lady Gaga auch komponiert hat – Red.). Die geht auf die Bühne, sieht heiß aus – zumindest bevor sie fett wurde, 20 Kinder bekam und ihre Pussy auf einem Foto rausgerutscht ist – und bewegt dann ihren Mund zu den Songs, die jemand anderer geschrieben hat. So was kann ich nicht respektieren. Lady Gaga aber schon. Und damit genug über sie, denn dieses Interview soll ja über Crowbar sein.
DarkScene: Wenn du deine Lyrics schreibst, woher kommen die Inspirationen dafür? Hat sich da seit den Anfängen etwas verändert?
Kirk Windstein: Nein. Normalerweise schreibe ich meine Texte darüber, wie ich mich an diesem Tag gerade fühle. Ich schreib sie einfach nieder und irgendwann wird dann ein Song daraus.
DarkScene: Hast du schon mal daran gedacht, einen Ghostwriter zu engagieren?
Kirk Windstein: Nein, brauch ich nicht. Ich schreib meine eigenen Texte!



DarkScene: Siehst du Sexy T Todd Strange noch? Was treibt er?
Kirk Windstein: Wir quatschen ab und zu miteinander. Er hatte gerade eine Magen-Bypass-Operation, damit er Gewicht verliert. Aber es geht ihm ganz gut. Als er bei Crowbar ausstieg, hat er die Musik ganz aufgegeben.
DarkScene: Wie sieht es mit einem 4. Down-Album aus?
Kirk Windstein: Ist gerade in der Mache, aber es geht recht langsam voran. Wir sind ja jetzt auch ein bisschen älter. Oder lass es mich so sagen: Bezüglich Drogenmissbrauch geht es allen total gut, aber bei der Gesundheit sieht es anders aus. Phil (Anselmo) hatte beispielsweise gerade wieder eine Knieoperation. Aber wir haben uns echt den Arsch abgearbeitet. Wir haben mit Down in 33 Ländern gespielt, in der Schweiz, mit AC/DC in Bukarest, Rumänien, auch zweimal in Österreich, mit Heaven and Hell waren wir in Kanada und Australien, mit Metallica haben wir eine Sommer-Stadien-Tour gespielt. Deswegen bräuchten wir nun einfach mal eine Pause. Aber ironischerweise haben mich gerade, als ich mit Matt, unserem neuen Gitarristen, in einem Pub ein paar Bier getrunken hab, Jimmy Bower und Pepper (Keenan) angerufen, dass sie schon an neuen Riffs arbeiten. Und am 25. Juli sind wir die Headliner auf der Metal Hammer Stage beim High Voltage Festival in London, spielen danach noch ein paar Shows und werden dann versuchen, wieder an neuen Songs zu arbeiten. Aber im Moment, heute, ist meine Priorität Crowbar. Und bevor ichs vergesse: Mit Kingdom of Sorrow spielen wir die Ozzfest-Tour.
DarkScene: Wie verkauft sich eigentlich das neue Kingdom of Sorrow-Album?
Kirk Windstein: Sehr gut. Wir waren sogar 2 Wochen in den Top 200 Billboard Charts, was heutzutage nicht zu unterschätzen ist.
DarkScene: Wenn man sich das so anhört, scheint es, dass du einer der am härtesten arbeitenden Männer im Rock-Business bist. Bleibt da eigentlich noch Zeit für Aktivitäten außerhalb der Musik oder für die Familie?
Kirk Windstein: Sicher. Zu Hause versuche ich, meine Tochter so oft wie möglich zu sehen. Ich bin auch mit meiner ex-Frau noch gut befreundet und die beiden leben nur 15 Minuten von mir entfernt. Ich und meine neue Frau unternehmen auch alles zusammen. Und ich trainiere regelmäßig, versuche mich gesund zu ernähren. Ich geh auch gerne ins Kino oder auf ein gutes Konzert. Aber in Bars ausgehen ist nicht so unsere Sache. Da leihen wir uns lieber ein paar DVDs aus und gönnen uns ein paar Drinks zu Hause. Eigentlich bin ich ein total ruhiger, durchschnittlicher Typ.
DarkScene: Wohin wollt ihr mit Crowbar noch kommen?
Mathew Brunson: Bis an die Spitze! Haha!
Kirk Windstein: Mit Crowbar hilft uns sicher die Medienpräsenz von Down. Wir haben auch gerade einen neuen Deal unterzeichnet mit E1 Music in den Staaten und Century Media für den Rest der Welt. Das ist das erste große Label für Crowbar. Und so wollen wir versuchen, so weit wie möglich zu kommen, dabei aber immer unseren Wurzeln treu zu bleiben und uns nicht zu verkaufen.
DarkScene: Also seid ihr mit Century Media glücklich?
Kirk Windstein: Das ist jetzt noch schwer zu sagen. Wir haben den Vertrag erst vor ein paar Tagen unterschrieben. Und beim With Full Force Festival wird ich dann ein paar Leute vom Label treffen. Ich bin mir aber sicher, dass es cool wird, weil ich viele der Leute kenne, die schon seit Jahren dort arbeiten. Und sollte es nicht passen, stech ich sie eben ab, haha! Aber Century Media sind eben sehr groß, beinahe wie Roadrunner. Sie haben massig Bands unter Vertrag und hunderttausende Alben verkauft. Wir sind wirklich total aufgeregt, mit der neuen Scheibe können wir einiges erreichen.



DarkScene: Wo wir gerade über Verkäufe reden: Wie stehst du zu Downloads?
Kirk Windstein: Wenn du dafür bezahlst, sehe ich kein Problem, sogar wenn es nur 99 Cent auf itunes oder amazon für einen legalen Song sind. Aber ich kann illegales Downloaden überhaupt nicht ausstehen, es ist Diebstahl. Ich verwende da immer diesen einfachen Vergleich, damit es auch jeder versteht: Wenn ich mir mein Geld mit dem Bauen von Vogelhäuschen verdiene, ist es dann OK wenn jemand in der Nacht in meine Werkstatt einbricht und die Häuschen stiehlt, an denen ich den ganzen Tag gearbeitet habe? Nein! Das ist Diebstahl und es ist nicht OK! Ich hab ca. 8500 Mp3s und für alle bezahlt. Der legale Download ist billig und einfach. Das geht sogar spät am Abend oder um 2 in der Früh. Stell dir vor, du bist gerade im Bett in deiner Unterhose und dann bemerkst du: Shit, ich habe "Defenders of the Faith" nur auf diesem alten, abgenudelten Tape. Der CD-Laden ist geschlossen, also kaufst du den Download, während du ein Stück Pizza isst. Du gehst zu deinem PC und 30 Sekunden später hast du das Album.
DarkScene: Glaubst du, dass illegale Downloads die Musikindustrie umbringen werden?
Kirk Windstein: Die Musikindustrie stirbt doch schon jetzt!
Mathew Brunson: Darf ich kurz was dazu sagen? Meiner Meinung nach ist es hauptsächlich Scheiß-Musik, die das Business zerstört, nicht illegale Downloads.
DarkScene: Aber du bist dir bewusst, dass ein großer Teil der Kids bei deinen Konzerten höchstwahrscheinlich die CD nicht gekauft, sondern illegal runtergeladen hat.
Kirk Windstein: Klar! Und darum verkauft auch niemand mehr CDs. Wenn die Kids das so wollen, ist es OK. Aber dann wird es eben irgendwann keine Musiker mehr geben. Viele Künstler, die in der Vergangenheit gut von CD-Verkäufen leben konnten, haben die Musik aufgegeben und sich einen normalen Job gesucht. Die Kids sind einfach zu faul, sie bekommen ihre fetten Hintern nicht mehr vom Computer hoch um in einen CD-Laden zu gehen und ein Album zu kaufen, um die Band damit zu unterstützen. Sie holen sich einfach eine digitale Kopie und haben nicht mal einen Qualitätsverlust dabei. Als ich noch jung war, haben wir 20fach kopierte Tapes, die wirklich Scheiße geklungen haben, getauscht. Wenn mir das Tape gefallen hat, hab ich mir dann das Vinyl-Album gekauft. Bei jeder Tape-Kopie hat man damals massiv Qualität verloren. Außerdem war früher, besonders bei Vinyl-LPs, für mich das Cover-Artwork total wichtig. Nimm Iron Maiden. Da hab ich mich dann hingesetzt, das Album gehört, die Texte gelesen und das Cover studiert. Heute hast du die Songs am PC und drückst nur noch einen Knopf. Drum sag ich: Illegale "gratis" Downloads, fuck you!
DarkScene: Aber du verdienst genug mit der Musik?
Kirk Windstein: Ja, obwohl ich sicherlich nicht reich bin. Und auf Tour kommen wir diesmal mit einem kleinen Van aus. Wir versuchen die Kosten gering zu halten. Aber das ist OK, wenn man dann jede Nacht ein Hotel hat mit Dusche und sauberem Klo und dir kein Ungeziefer über die Eier kriecht.
DarkScene: Lebst du immer noch in New Orleans?
Kirk Windstein: Ja, aber am Stadtrand, nahe dem Flughafen.
DarkScene: Hat der Hurrikan Katrina dich persönlich betroffen? Hat sich die Stadt und die Musikszene danach verändert?
Kirk Windstein: Auf New Orleans hatte die Katastrophe durchaus auch positive Auswirkungen. Immerhin sind wir eine der wenigen Städte, die von der Rezession nicht so schlimm getroffen wurden, weil jeden Tag neue Geschäfte aufmachen. Alle alten Häuser wurden abgerissen und wieder aufgebaut. Im Vergleich zum Rest des Landes gibt es bei uns genug Jobs. Und alles ist neu statt alt und runtergekommen. Zwar wird die Stadt nie wieder wie früher sein, aber die historische Altstadt, das French Quarter, war kaum betroffen. Eine der Bars dort hat sogar einen Tag nach dem Sturm wieder geöffnet!



DarkScene: Es heißt, dass viele Leute nicht mehr zurückkamen ?
Kirk Windstein: Ach, 90% von denen haben sowieso von Sozialhilfe gelebt, und wenn sie die woanders auch bekommen können, warum sollten sie zurück kommen? Die arbeiten sowieso nie, also können sie mir auch gestohlen bleiben.
DarkScene: Warum kommt eigentlich dieser typische Sludge-Sound aus New Orleans, der Stadt des Blues?
Kirk Windstein: Ich möchte jetzt nicht sagen, dass wir diese Musik erfunden haben, aber Jimmy Bower von I Hate God und ich haben um 1988 angefangen, Songs für Gitarren, die auf B runtergestimmt sind, zu schreiben. Zu dieser Zeit spielten alle Thrash, schnell eben. Aber wir wollten das nicht, es war nicht unser Stil, obwohl mir Thrash natürlich gefiel. Also sagten wir uns: "Machen wir was anderes, stimmen wir die Gitarren runter, spielen langsam und lasst uns sehen, was passiert.
DarkScene: Und es gefiel den Leuten?
Kirk Windstein: Nein, am Anfang hassten es alle, haha!
Mathew Brunson: Die andere Sache ist die, dass dort, wo wir leben, die Musik einen speziellen Groove hat, den es nirgendwo sonst in den USA gibt.
Kirk Windstein: Alle Drummer hier spielen wie Funk-Drummer.
Mathew Brunson: Wir swingen nicht, wir schwanken, haha.
Kirk Windstein: Wir haben uns das von den alten Blues-Musikern in New Orleans abgeschaut und es dann 1000 mal heavier gemacht. Für mich ist Crowbar immer noch Blues, nur verstärkt und heavy.
DarkScene: Habt ihr den Anvil-Film gesehen?
Mathew Brunson: Der beste Film aller Zeiten!
Kirk Windstein: Ja, ich musste weinen! Nicht wirklich voll losheulen, ich bin ja keine Pussy, aber ich hatte schon Tränen in den Augen.
Anvil verdienen den späten Erfolg. Ich freu mich echt für sie, nach all dem, was sie durchgemacht haben. Ich war an diesem Tiefpunkt schon oft, hatte aber auch glücklicherweise viel Erfolg dank Down. Alle Träume haben sich für mich erfüllt, außer wirklich reich zu werden und ich habe alles getan, was ich tun wollte. Und dann diese Typen von Anvil zu sehen, wie sie immer noch Ärsche treten und an sich selbst glauben in ihrem Alter, auch wenn nichts weitergeht, das ist schon cool.
Mathew Brunson: Für mich ist das so erfrischend, Leute zu sehen, die durch und durch positiv drauf sind: Alles, was ihnen passiert ist für sie toll, so sind Anvil eben!
DarkScene: Kirk, könntest du dir vorstellen, über Crowbar einen ähnlichen Film zu machen?
Kirk Windstein: Wenn es nur über Crowbar wäre, würde sich mein Film nicht großartig unterscheiden. Ich hätte wohl auch einen Job neben der Band so wie Lips. Denn heutzutage muss man in mehreren Bands spielen, wenn man überleben will. Die Leute kaufen ja kaum noch CDs.
DarkScene: Kirk, wenn man dir so zuhört, kommt man zu dem Schluss, dass du selbst noch ein echter Musikfan bist.
Kirk Windstein: Natürlich! Aber nur von gutem Zeug! Oft fragen mich Leute, was denn meine Lieblingsband ist. Wenn ich mir was anhöre, ist das altes Zeug, "Balls to the Wall", "Screaming for Vengenace", "No Sleep Till Hammersmith", Thin Lizzy," Jailbreak". Und wenn mir etwas Neues im Ohr hängen bleibt, kauf ich es mir auch. Nur passiert das viel zu selten. Heute klingen alle Bands gleich, jeder kopiert nur mehr. Die alten Bands hatten noch ihren eigenständigen Sound. Heute spielt man eine heavy, nach Death Metal klingende Strophe und danach einen gefälligen netten Refrain fürs Radio mit nettem Gesang und dann wird's wieder hart.



DarkScene: Zum Abschluss gibt's noch den Darkscene-typischen Word Rap. Was fällt dir zu Barrack Obama ein?
Kirk Windstein: Armselig.
DarkScene: Und zu George Bush?
Kirk Windstein: Mindestens genau so armselig.
DarkScene: Nächster Begriff: BP
Kirk Windstein: Ich hoffe, die verrecken alle in einem Hotelbrand, alle Manager von BP!
DarkScene: Mardi Gras?
Kirk Windstein: Party
DarkScene: Arnold Schwarzenegger?
Kirk Windstein: Ein großes Idol, ich respektiere ihn sehr. Ich liebe Arnold!
DarkScene: Filme?
Kirk Windstein: 99% der neuen Filme sind totaler Dreck, weil sie nur billige Remakes von alten Filmen sind, besonders im Horror-Genre. Es gibt nur sehr wenige neue originelle Filme.
DarkScene: Schusswaffen?
Kirk Windstein: Ich hab ein Gewehr um meine Familie zu beschützen. Aber ich verwende es nie. Ich hab nur einmal damit im Wald geschossen, um auszuprobieren, ob es auch wirklich funktioniert. Lass mich einfach sagen, Knarren sind gefährlich.
DarkScene: Drogen?
Kirk Windstein: Sogar noch gefährlicher.
DarkScene: Fußball-WM?
Kirk Windstein: Ich find es super. Denn zum ersten Mal interessiert man sich in den USA für europäischen Fußball und sogar die Kids auf der Straße spielen Fußball. Uns gefiel das nicht, als wir jung waren. Es war nicht im Fernsehen, es gab keine großen amerikanischen Teams. Am College und an der High School waren zwar Mannschaften, aber zu den Spielen kamen dann nur 20 Leute, es hatte mehr etwas Kultiges an sich. Aber dadurch, dass die USA diesmal so weit kamen, hat sich das Interesse bei uns verstärkt.

DarkScene: OK, als nächstes geben wir die jeweils 2 Begriffe und du wählst einen davon aus. McDonald's oder Burger King?
Kirk Windstein: Burger King. Beides ist zwar krebserregender Scheiß, aber Burger King-Zeug ist wenigstens gegrillt statt frittiert. Ich ess aber höchstens einmal pro Jahr dort. Und danach ist mir schlecht.
DarkScene: Ford Mustang oder Hummer?
Kirk Windstein: Ford Mustang, aber ein alter, ein 65er.
DarkScene: Johhny Cash oder Elvis Presley?
Kirk Windstein: Für mich eindeutig Cash, obwohl das meinem Vater überhaupt nicht passen wird.
DarkScene: Star Trek oder Star Wars?
Kirk Windstein: Keines von beiden. Ich bin kein Scifi-Fan. Ich bevorzuge Drama, Zeug mit vielen unerwarteten Wendungen. Außerdem mag ich Komödien, so was wie 40-Year Old Virign. Und als Kid liebte ich Horrorfilme, aber die neuen sind ja nur mehr übel, lauter Remakes! Meine Frau ist 26 und ich bin 45. Und wenn sie dann mit einem neuen Film daherkommt, der für die gut klingt, sag ich nur: Schau du dir's an. Ich hab das schon vor 20 Jahren gesehen, in den Windeln."



DarkScene: Simpsons or South Park?
Kirk Windstein: Von den beiden würd ich wohl die Simpsons nehmen. Ich bin aber eigentlich ein Family Guy-Fan. Jeden Montag schau ich mir mit meiner Freundin den Family Guy-Marathon an, 6 Episoden am Stück, 3 Stunden lang. Auch wenn du die Episode schon kennst, findest du dort immer wieder was neues, alles geht da so schnell und ist total gewitzt. Simpsons und South Park sind mit den Jahren immer schlechter geworden, aber Family Guy wird immer besser. Die halten einfach nicht den Mund, sagen einfach alles über jeden.
DarkScene: Kleiner Club oder New Orleans Superdome?
Kirk Windstein: Beides. Wir spielen in Clubs wie diesem (PMK, Anm. d. Red.), aber auch am Download-Festival vor 80.000 Leuten. Mit Metallica haben Down 15 - 20.000er-Arenen gespielt und es war großartig. Aber natürlich ist die Intimität eines kleinen Clubs irgendwie besser. In den Arenen hat man dafür bessere Unterkünfte, Flatscreen TVs mit American Football, alles ist sauber und perfekt, das Essen ist gut. Eines der Highlights meiner Karriere war, als wir für Metallica in der New Orleans Arena vor 20.000 Leuten eröffneten und mein Vater dort war! Wahnsinn! Und er hat es geliebt!
DarkScene: Black Sabbath oder Led Zeppelin?
Kirk Windstein: Led Zeppelin , weil sie vielfältiger sind. Ich hab darüber kürzlich mit Zack Wylde diskutiert. Sicher, Black Sabbath sind ein Wahnsinn, besonders mit Dio. Ich bin sowieso mehr Dio- als Ozzy-Fan, obwohl Ozzy am Anfang natürlich brillant war. Aber Led Zeppelin machten einfach alles, von Folk bis heavy Riffs, einmal ist es nur Keyboard, der nächste Song Gitarre, dann wieder Akustik. Sie hatten so viel Dynamik in den Songs. Black Sabbath waren sicher der größere Einfluss für Crowbar, Led Zeppelin waren dafür für Down wichtiger. Aber am Ende sind beide gleich wichtig und gut. Das ist wie, wenn du zwei Kids hast, und jemand fragt dich, welches dir lieber ist.
DarkScene: Joan Jett oder Lita Ford?
Kirk Windstein: Hmm, ich hab wahrscheinlich zu Lita Ford öfter gewichst, haha, aber ich kann mich wirklich für keine der beiden entscheiden, weil ich sie beide sehr respektiere. Sie sind beide zähe Frauen in einem Männerbusiness und haben sich keinen Scheiß gefallen lassen.
DarkScene: Europa oder USA?
Kirk Windstein: Derzeit ist es hart, in den USA zu leben und man sollte eigentlich so schnell wie nur möglich abhauen. Was Live—Konzerte betrifft, glaube ich, dass europäische Fans generell mehr über die Bands wissen, die sie sich ansehen. In den USA gehen viele Leute zu Konzerten nur um sich zu besaufen und Mädels aufzureißen. Sie kaufen keine CDs oder T-Shirts und kennen keine Songs. Speziell in Osteuropa gibt es nicht so viele Konzerte und die Fans sind wirklich mit Herz und Seele dabei.
DarkScene: Und Amerikaner gehen nicht wegen der Musik hin?
Kirk Windstein: Doch, viele schon, wir haben auch die hard-Fans. Aber die europäischen Fans sind der Grund, dass beispielsweise Saxon, die ich immer noch sehr schätze, noch spielen können. Amerika ist da zu flatterhaft. Alle 6 Monate gibt es eine neue Band und die alten sind nicht mehr cool genug. Europäische Fans sind loyaler, die begleiten dich deine ganze Karriere lang.
DarkScene: Vielen Dank für das Interview.

(Fotos: Darkscene/DD)


Mehr von Crowbar
Casandra's Crossing - Garden Of Earthly DelightsAccuser - RebirthlessMichael Schenker - My Years with UFOThola - UnseenKlaus Schubert - 50 Years in RockNasty Savage - Jeopardy RoomThe Cure - Songs Of A Lost WorldSkid Row - Live In LondonVoodoo Circle - Hail To The KingAries Descendant - From The Ashes Of Deceit
© DarkScene Metal Magazin