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Virgo - Matos/Paeth (CD)
Label: SPV
VÖ:
2001
Homepage
Art: Review
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Zeitgleich mit der neuen ANGRA flattert mir auch das aktuelle Projekt, des von der Band geschiedenen Sangesvirtuosen André Matos ins Haus. Im Gegensatz zu seinen Ex-Kumpanen, die wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrten (siehe Review) begibt sich Matos auf nahezu unbeflecktes Terrain. Zusammen mit Allroundkönner Sascha Paeth (Heavens Gate Mainman und Producer von Rhapsody, Kamelot, Angra, etc.) wurde das "Projekt" VIRGO erschaffen. Eines vorweg: VIRGO ist im Gegensatz zur bisher genannten musikalischen Ausrichtung der beiden Herren definitiv kein Metal Album. In VIRGO verbirgt sich von musicalmäßigen Elementen und Klassik über Pop, Soul, südamerikanischen Anleihen bis hin zum Rock eigentlich so ziemlich alles Erdenkliche, nur eben eines nicht, nämlich Heavy Metal.
Nun gut, muß ja eh nicht unbedingt sein denn es gibt genügend Non Metal Alben, die absolut überzeugen und ebenso oder sogar mehr Freude spenden als irgendwelche halbgaren Metal Outputs.
MATOS/PAETH ist auf alle Fälle ein Album, das sehr überzeugend und eigenständig klingt. Jegliche Elemente werden zu einer sehr kompakten Einheit verbunden und jeder Versuch, diverse Soundkulissen miteinander zu paaren, gelingt eigentlich recht ansprechend.
Abgesehen von der ohnehin schon perfekten Instrumentalisierung der Musiker wurde noch ein amtliches Symphonieorchester und ein Gospelchor in die Aufnahmen mit eingebaut. Matos Gesang ist gewohnt hervorausraggend und kann sich in diesen Soundsphären noch variabler und facettenreicher entfalten.
Zu Beginn gibt’s mit "Take Me" gleich einen recht Musical mäßigen aber auch gitarrenlastigen Song mit super Atmosphäre der gleich klarmacht, dass Mr. Matos mit seinen genialen Vocals den auf diesem Album dargebotenen Sound genial veredeln wird.
Darauf folgt mit "Crazy Me?" ein relativ harter (hart ist natürlich immer relativ...) Song und mit "Take Me Home" ein total relaxter souliger Ohrwurm mit Klasse Refrain und schöner Pianobegleitung.
"Baby Doll" ist ein cooler aber recht unspektakulärer Rocker bevor es mit "No Need To Have An Answer" zur ersten schönen aber sehr kitschigen Piano Ballade mit Klassik Arrangements und Gospelchören übergeht.
Mit "Discovery", einer nett flotten Popnummer die sehr seicht rüberkommt sowie "Street To Baylon", einer modern klingenden coolen Gemütlichnummer mit The Cure ähnlichen Arrangements (eingespielte Streicher wie bei Lullabye) werden VIRGO dann richtig radiotauglich und kommerziell, ohne aber ins Belanglose abzusinken.
Mit "River" offenbart sich ein ruhiger eigentlich sehr unspektakulär wirkender Song, der aber mit seinen schönen Arrangements und geil eingebautem Gospelchor zu einem absolut hitverdächitgen Song mutiert, der allerdings gänzlich ohne Gitarren auskommt.
Die letzten drei Songs "Blowing Away", "I Want You To Know" und "Fiction" flauen dann ziemlich ab, können die Klasse der vorigen Nummern nicht halten und sind ziemlich überflüssiges Füllmaterial.
Sonderlich vergleichbar ist VIRGO eigentlich mit Nichts und Niemandem. Teils meint man Bon Jovi artiges zu erahnen, mal klingts ein wenig nach Queen, dann wieder fast nach Angra, mal wie ein Titelsong aus einem Disney Weihnachtsfilm, manchmal einfach nur wie ein stinknormaler Radiosong und so weiter und so weiter..........
Die meisten Songs haben Hitpotential, sehr viele schöne Pianoelemente, klingen überaus reif und sind perfekt inszeniert. Gegen Ende wird´s fürs Metalheart dann aber etwas mühsam und man sehnt sich spätestens zwei Drittel des Albums nach wohltuenden Gitarrenriffs und erbarmungsloser Härte. VIRGO ist ein klasse Stück Musik und nur für sehr aufgeschlossene Metaller ein Thema, denn nach diesem Album muß sich der Gitarrensüchtige Hörer einfach ein gnadenloses ein Brett reinziehen. VIRGO sprechen trotz der Herkunft der Musiker eigentlich nicht unbedingt und ausschließlich die Härtefraktion an, sondern orientieren sich zu einem eigentlich sehr weit gefächertem Publikumsbereich hin. Ob die Band Jenen allerdings erreichen kann, bleibt allerdings aufgrund der kommerziell recht unbekannten Namen eher abzuwarten. Das Potential zu einem recht ausgiebigen, kommerziellen Rundumschlag wäre aber zweifellos vorhanden.
Trackliste
- To Be
- Crazy Me?
- Take Me Home
- Baby Doll
- No Need To Have An Answer
- Discovery
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- Street To Babylon
- River
- Blowing Away
- I Want You To Know
- Fiction
- Baby Doll
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