Bleed From Within haben sich ihren felsenfesten Status dank schweißtreibender Shows sowie langer Tourneen kontinuierlich erarbeitet. Doch ohne dementsprechendem Songmaterial kannst du dir den Arsch noch so wild abspielen, das wäre zu wenig für das Erklimmen höherer Sphären. Das Gesamtpaket muss also passen. Diese Form des modernen Aggro-Metal, der sich in erster Linie durch massiv-pulsierenden Groove und Anarcho-Wut-Gebrülle auszeichnet, ist mir überaus sympathisch, da jener auch Reminiszenzen von
Fear Factory,
Chimaira oder auch
Hatesphere in Erinnerung ruft.
Endveredelt im Sinne eines Bombensounds, bricht
"Zenith" (nomen est omen?) durch die dicksten Wände, die man sich überhaupt vorstellen kann. Die fünf Schotten schaffen dabei das richtige Mischverhältnis aus Offensive und Zurückhaltung, aus Brachialkeule und gehobener Ohrwurmqualität. Gnadenlos knallende Riffs, massiv tretende Drumbeats und ein Sänger, um den man besser einen großen Bogen machen sollte, ehe er die Beherrschung verliert, stellen zusammen die gebündelte Kraft hinter
Bleed From Within. Dass Shouter Scott Kennedy zwischendurch auch mal zart beseelt im Ausdruck kann, beweist er unter anderem im atmosphärischen
"A Hope In Hell" - nebenbei gesagt ein weiteres Highlight auf
"Zenith". Wer also auf der Suche nach fein gewebter Kost ist, kann die Zelte aufbrechen: hier läuft das Testosteron in Sekundentakt aus den Poren von mies gelaunten Schwerarbeitern, die ihre Energie in möglichst vernünftige Bahnen lenken. Herrlich auf den Punkt gebracht bei solch Schädelspalter-Rockern wie
"God Complex" oder dem schon deutlich thrashigeren
"Chained To Hate".
Cooler Bonus obendrauf, dass man prominente Leute wie Brann Dailor (
Mastodon) als Gastsänger für
"Immortal Desire" bzw. Josh Middleton (
Sylosis) für
"Hands Of Sin" gewinnen konnte.
Bleed From Within machen auf ihrem siebten Opus sehr viel richtig und werden weiter auf der Erfolgsleiter empor klettern - meinen Segen dazu haben sie ohnehin.
"Zenith" ist nämlich jene Art von Ohrfeige, die trotz ihrer modernen Vibes selbst mich als Oldschool-Headbanger an den Nüssen packt!