Typischer US-Metal mit klassischen 80er Vocals gespickt mit sowohl thrashigen als auch gehörig progressiven Elementen. Eigentlich absolut vielversprechend, was ANTITHESIS dem ohnehin old-school lastigen Hörer (sprich mir) auf ihrem aktuellen Output vor die Löffel knallen. Nach den ersten zwei bis drei Durchläufen war ich mir eigentlich ziemlich sicher, daß diese Scheibe zwar durchaus ihre Zeit brauchen, aber nach einigen intensiven Hörversuchen zu einem kultigen Erlebnis mutieren würde.

Nun denn, nach zig mühsamen Anläufen muß ich leider feststellen, daß keiner der Songs nur annähernd das Zeug hat um ein Kracher zu werden und eigentlich die gesamte Scheibe überhaupt keinen Wiedererkennungswert vorzuweisen hat. Die Songs sind zweifellos allesamt astrein gespielt und klingen im Ansatz vielversprechend, da eigentlich jegliche nur erdenkliche ansprechenden Elemente verbraten werden. Dennoch verwickeln sich ANTITHESIS zumeist in ein Soundintermezzo, das dem Hörer eigentlich keine Chance gibt und einfach unschlüssig wirkt.

Vielleicht tue ich dieser Scheibe jetzt auch unrecht und vielleicht müßte ich mir das Teil noch fünfzig mal reinziehen. Da ich aber sowohl sehr auf progressiven, als auch auf thrashigen und vor
Allem auf klassischen US Metal stehe und weder bei den Alben von Watchtower, noch den Scheiben von Voivod und Konsorten ein Problem hatte, denke ich doch, daß DYING FOR LIFE auf die meisten Leute ebenso zwiespältig wirkt, wie auf mich und sich ANTITHESIS einfach noch nicht mit den genannten Kultkombos messen können.

Wenn sich die Jungs aus Amerika beim nächsten Release etwas mehr auf das Wesentliche beschränken würden, dann könnte man von dieser Band mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein absolut starkes Album erwarten, denn die Grundstimmung, die musikalische Fertigkeit und ein derart erdiges Feeling besitzt heutzutage kaum noch eine Band, nicht mal solche, die eigentlich der 80er US Metal Szene entspringen.