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"Innocent Exile" calling!
Paul DiAnno war, ist und bleibt eine der wichtigsten Stimmen meines Lebens und wurde mit seinem unverkennbaren Charisma auf den ersten Iron Maiden-Alben zu einem der relevantesten Metal-Frontmen ever. Dennoch ist er quasi der Hansi Orsolics des Metal und eine endlos tragische Figur! Die Stimme, die wir so endlos lieben lässt nun also wieder von sich hören. Das Vermächtnis und die Aura, mit der Paul DiAnno einst "Killers" (zum Classic Review) und "Iron Maiden" zum Classic Review) zu ewig unantastbaren Meilensteinen der Geschichte gemacht hat, sind dabei allgegenwärtig und unsterblich. Der Mann, dem ich immer noch einen Altar bauen würde, hat aber harte Zeiten hinter sich und lebt sprichwörtlich in einer "Strange World". "Purgatory"-Paul hat seit seinen wenigen, großen Jahren bei Iron Maiden wenig Licht und sehr viel Schatten erfahren. Der "Drifter" zu dem er sprichwörtlich wurde, leckt gefühlt seit 40 Jahren seine Wunden. Drogen, Krankheit, Gefängnis! Der "Prodigal Son" hat gelitten und gebüßt. Paul lebt im wahrsten Sinne die Arbeiterparabel des "Phantom Of The Opera". Einer seit Jahrzehnten traurigen Gestalt und der Typ hinter der Maske ist mittlerweile gebrechlich geworden. Während sich andere seiner Art und mit seinem Standing längst mit vollen Taschen und noch volleren Kühlschränken in ihrer Villa zurücklehnen und das Leben genießen würden, geistert "Prowler"-Paul immer mit einem unseriösen Mief des tragischen Antihelden durch die Szene. So musste die Iron Maiden-Legende letztlich sein neues Projekt leider auch wieder mit Crowdfunding-Kampagnen finanzieren. Der Mann, dessen Aura auf den ersten beiden Maiden-Alben unersetzbar und relevant ist und ohne den Maiden nicht wo sie sind, ist in der "Twilight Zone" geendet. Unfassbar eigentlich. Als Vorbote für Warhorse, bei dem Paul mit den beiden kroatischen Gitarristen und Songwritern Hrvoje Madiraca und Ante "Pupi" Pupacic in den Ring steigt, klingt jedenfalls mal nicht schlecht. Wenn man all die tristen Nebengeräusche verdaut hat, dann kann man sich über diesen Vorboten durchaus freuen und interessiert auf das full-length Album blicken, dessen neun Eigenkompositionen und zwei Coverversionen (eine davon ist "Precious" von Depeche Mode!) eine Welttournee folgen soll. Und da fällt einem gleich wieder ein, wie traurig es doch war, als Paul DiAnno zuletzt mit seinem Rollstuhl sozusagen wie "Paul The Harlot" auf Minibühnen in Arschlochclubs auftreten musste. Die notwendige Knie-OP hat sich Paul letztlich dann auch durch seine 2022er-DVD Veröffentlichung finanzieren müssen. "Sanctuary" anywhere? Grausam, wie auch Paul erklärt, dem letztlich dann doch seine ex-Iron Maiden-Millionärs-Kollegen unter die Arme gegriffen haben: "Am Ende unterstützten sie mich, weil ich kein Geld mehr hatte. Es war wirklich teuer. Als ich krank wurde, musste ich zunächst in Argentinien behandelt werden, was mich schon viel Geld gekostet hatte. Ich musste in einem medizinischen Privatflugzeug transportiert werden. Als ich dann in England ankam, hatte ich nur noch 45 Minuten zu leben, weil ich eine Sepsis hatte. Also wurde ich mit Antibiotika vollgepumpt. Ich musste acht Monate im Krankenhaus verbringen. Bei den letzten Nachbehandlungen war es echt cool, die Band zu haben. Sie haben mir die letzten Monate davon bezahlt. Dafür werde ich immer dankbar sein." Das weitere Geld der Crowdfunding-Kampagne steckt nun auch in Warhorse. "Another Life" anybody? Warhorse macht jedenfalls Laune. Kräftiger Heavy Metal mit guter Stimme, die zwar nicht mehr das ganz hohe Charisma wie einst hat, aber halt schon immer noch geil ist und mit einem unweigerlichen 80er Charme fesselt. "Stop The War" ist ein Antikriegs-Metal Song, der irgendwie genau zwischen Brit-Charme und dieser gewissen Ruppigkeit des YU-Metal liegt. Eine 3-Minuten Livenummer mir punkiger Attitüde, während "The Doubt Within" indes eine epische US-Metal Kante trägt und ein wenig an frühe Metal Church, Warrior, Wardog erinnert. Die beiden vorliegenden Warhorse Nummern klingen vielversprechender als erwartet und wenn die ganze Scheibe dieses Niveau hält, kann man bedenkenlos zugreifen. "Remember Tomorrow"-Anyone? Ich hör mir jetzt jedenfalls "Killers" an. Eine der besten Heavy Metal- und Iron Maiden Scheiben aller Zeiten, die mit keinem anderen Sänger besser geklungen hätte, als mit Paul DiAnno! Run free Paul! Trackliste
Mehr von Paul DiAnno:Warhorse
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