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Cover  
Messiah - Christus Hypercubus (CD)
Label: High Roller Records
VÖ: 01.03.2024
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
8.0
Messiah waren schon derart in Vergessenheit geraten, dass ich nicht einmal eine glaubwürdige Ausrede finde, warum das so geschah. Okay, vielleicht doch: ein, zwei Scheiben der frühen Neunziger wurden im Zuge einer Neuordnung vor vielen Jahren quasi versehentlich mit-entsorgt. Heißt auch: Langzeittest nicht bestanden. Zur Ehrenrettung sei jedoch gesagt, dass sich die Eidgenossen für größere Zeiträume aufgelöst hatten, ehe das letzte Comeback 2017 folgte. Da passt es schon wieder dazu, wonach das dazugehörige "Fracmont" (2020) ebenso unter meinem Radar durch rauschte.

Dass mit Andy Kaina der langjährige Fronter erst vor zwei Jahren von uns ging, macht "Christus Hypercubus" zwangsläufig noch tiefgehender, intensiver, ja eindringlicher, als es ohnehin schon ist. Das Quintett warf für mein Empfinden verdammt viel in die Waagschale, denn so klingt beileibe kein Album nach dem Reißbrett-Prinzip. Eine gewisse Trauerbewältigung schwingt mit. Es tönt zudem bezüglich Sound passend zeitgemäß und düster, doch keineswegs steril. Also im richtigen Mischverhältnis.

Die wieder erstarkten Thrash/Death Veteranen aus dem beschaulichen Baar/Zug, die, im Jahre 1984 ins Leben gerufen, stilistisch von den Urvätern Celtic Frost sich nie weit weg wähnten, klingen 2024 nicht nur rabiat, sondern vor allem glaubwürdig, diese Band besticht auf "Christus Hypercubus" dank ihrer individuell-bizarren Duftnote. Mit Marcus Seebach am Mikro gelingt darüber hinaus der goldene Spagat aus eigener Vergangenheit und Neuorientierung beachtlich souverän. Und weil wir grade beim Lob ausschütten sind: ein solch geiler, nahe gehender Track wie "Centipede Bite" (welch Solo!) ist mir am Arsch zehnmal lieber, als irgendein Song der überbewerteten Griechischen Engel im Gesicht. Und auch die akustische Lead-Klampfe im Titeltrack hat etwas, was den Song noch mehr in seinem Profil herausschürft. Doch wen wundert's? Ein gewisser V.O. Pulver (Gurd, Poltergeist) wurde in die Band jüngst installiert.

Ein Werk wie "Christus Hypercubus" wird jene Geschmäcker befriedigen, die das profane und vorhersehbare eher meiden und dennoch im Thrash/Death Metier ihr Heil suchen. Es verkörpert Inspiration und gewissermaßen Mut zum Risiko - Überraschung pur, und nichts anderes muss dazu gesagt werden.

Trackliste
  1. Sikhote Alin
  2. Christus Hypercubus
  3. Once Upon a Time... Nothing
  4. Speed Sucker Romance
  5. Centipede Bites
  1. Please Do Not Disturb (While I'm Dying)
  2. Soul Observatory
  3. Acid Fish
  4. The Venus Baroness I
  5. The Venus Barones II
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