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7.0
Den obligatorischen Fehler, die kreative Blütephase aus einer längst verschollenen Epoche mit den neuzeitlichen Taten zu vergleichen, sollte man - zu oft wurde man zur puren Ernüchterung getrieben - nicht mehr begehen. So liefe auch ein Herr namens Don Dokken Gefahr, in diese von Fans gern gestellte Falle schneller rein zu tappen, als es jenem recht sein würde. Legt man diese Erwartungshaltung jedoch weitgehend ab, weil man a) den (fast unersetzlichen) George Lynch nicht als Essenz dieser Kapelle glorifiziert, b) keine nahtlose Adaption zu "Back for The Attack" fordert, c) generell einer zeitgemäßen Modifizierung nach zwölf Jahren Release-Pause loyal gegenüber steht, sollte "Heaven Comes Down" eine faire Chance bekommen.
So muss man es fast als kleines Wunder attestieren, dass es überhaupt noch neues Ohrenfutter des mittlerweile siebzigjährigen Kaliforniers zu erwerben gibt, der nämlich gesundheitlich bedingt jäh in die Knie gezwungen wurde. Unter anderem missglückte bei ihm eine neurochirurgische Operation, der zur Folge Lähmungserscheinungen im rechten Arm das Gitarre spielen unmöglich machen. Anstatt jedoch den Kopf in den Sand zu stecken, versammelte er seine Musiker, um seiner großen Leidenschaft trotz aller Widrigkeiten nachzugehen. Klar ... Don's Stimme verfügt altersgemäß nicht mehr über die Power eines Jungspund, ist allerdings unverkennbar wie eh und je. Und was das Klampfen Segment betrifft, welches seit 2004 ein gewisser Jon Levin (ex- Warlock) bekleidet, darf man verkünden, dass dieser hier wahrscheinlich seine beste Studio Performance für Dokken in die Amps bugsierte. Dieses Comeback klingt unmissverständlich nach Dokken, keine Frage. Abgehangen, natürlich über weite Strecken auch routiniert, letztlich authentisch und ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, entblößt sich "Heaven Comes Down" wie ein ausgezeichnet gereifter Wein, dessen Bouquet feine und kräftige Melodien voraus sendet, um im Abgang sein ganzes Spektrum nochmals auszuspielen. Stilistisch? Navigierte die Band in ihren Erfolgszeiten forciert zwischen Hardrock und Metal, so wird letzterer durch vermehrte Blues-Elemente ersetzt. Bestes Beispiel dafür ist "Saving Grace". Amtliche Hit-Granaten - so ehrlich möchte ich auch sein - sucht man eher mit der Lupe, dafür bringt dieser Longplayer die Kompetenz mit, immer und überall ein verlässlicher und unaufdringlicher Begleiter zu sein - auch solche Qualitäten gehören mal gewürdigt! Trackliste
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Reviews
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