Mit einer anständigen Dosis Brutalität und
schwarzmetallischer Bodenoffensive wollen uns die Franzosen von
Celeste nur also mit ihrer 3-track EP einnehmen. Die
"Vertonung des puren Nihilismus" wurde einst als Strategie für die düster triste Aura der Band ausgerufen und auf den bisherigen Alben auch überzeugend interpretiert.
Celeste sind dabei
nichts für schwache Nerven. Sie sind auch keine Band, deren Musik man nebenbei mitnehmen sollte. Man muss sich auf den rabenschwarzen Klangkosmos einlassen, wenn man ihn verstehen will.
Celeste haben ihre Wurzeln im
Post-Hardcore, im Sludge und im Black Metal. Die Muse wird aber immer wieder von einer
Brise Shoegaze, Post-Rock und Anspruch geküsst und so klingt das Ergebnis in seiner Balance aus fiesem Underground-Charme, die fette Produktion und den glasklaren Sound immer gekonnt überzeugend und fast intellektuell.
Das gilt nun auch für
"Il se vide lentement", ein breitwandig schwarzes Doublebass-Brett mit sägenden Gitarren, cineastischer Wucht und fiesem Gekeife. Näher wollen
Celeste den Wurzeln des Black Metal wohl nicht kommen und dennoch schimmert auch hier immer wieder der hohe Anspruch durch, der die Franzmänner auch schon beim hochkarätigen
"Assassine(s)"-Album auszeichnete.
Celeste können Lärm, können Wut und brachiale Intensität. Sie können aber auch Atmosphäre und genau deshalb sind die beiden harschen Momente dieser EP auch so vereinnahmend und von Durchlauf zu Durchlauf besser. Gepaart mit dem dritten Streich, der stimmungsvollen Single
"With Idle Hands", die mit
Grivo-Sänger Tim am Mikro in
perfekt hypnotischer Schwarzwurst-Post-Rock Kunst im Stile von
Alcest zelebriert, wird
"Epilogue(s)" von Mal zu Mal besser, intensiver und größer.
So soll französischer Shoegaze-Post-Black-Metal klingen: "Epilogue(s)" ist schwarz, harsch, schlicht, stilvoll und klasse und Celeste sind in jedem Fall eine Reise wert