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Cover  
Filter - The Algorithm (CD)
Label: Golden Antenna
VÖ: 25.08.2023
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3170 Reviews)
7.5
Ich darf mich getrost Filter-Fan der ersten Stunde schimpfen und ich liebe diese Band und ihre zeitlose Musik bedingungslos! Lang ist es her, dass ihre Industrial-Alternative-Rock-Metal-Majestät Richard Patrick mit einem 10-Punkte Album aufwarten konnte. Damals war 2013 und es war an "The Sun Comes Out Tonight" (zum Review), sich den fünften Orden in Folge für ein nahezu makelloses Meisterwerk der Filter-Discografie abzuholen.

Seither ist eine Dekade vergangen. Es wurde ruhig um Patrick und seine US-Platin-Band. Angesichts des zwischenzeitlichen Kampfes gegen seine Alkoholprobleme und einem belanglosen "Crazy Eyes" kann man die letzten zehn Jahre Filter getrost vergessen. Die Hoffnung auf ein großes Comeback lebt aber wie bei allen anderen Bands immer, sie können mit der mittlerweile achten Filter-Platte aber nur bedingt erfüllt werden. Genauer gesagt, sind es vier Songs, die mein Herz lachen lassen. Der Rest ist gut bis sehr gut, aber nicht restlos begeisternd. Vieles auf "The Algorithm" ist gottlob weit besser, als auf seinem müden Vorgänger, nur Weniges aber ist so grenzgenial, so perfekt und so wie aus einem Guss erschaffen, wie beinahe alles, was #Filter in den Jahren 1999-2013 veröffentlicht haben.

Viele sehr gute Ideen verenden heute aber leider in öden, nervigen Instrumentalpassagen und aufdringlichen Vocals. Aus "Up Against The Wall", "Say It Again", "Threshing Floor", "Be Careful What You Wish" oder "Face Down" hätten Filter früher knallharte Hits mit mega Ohrwurmpotential gemacht. Heute gefällt einem zwar die Idee und auch der Song ansich, das Resultat klingt aber trotz aller Klasse eine Spur unausgegoren und nicht ganz so in Perfektion getaucht, wie man es kennt. Schade, weil all diese Songs trotz starkem Refrain und knallharter Rhythmik somit einfach das gewisse Etwas vermissen lassen.
"Obliteration", "For The Beaten", das großartige "Command Z" und das balladeske "Burn Out The Sun" knüpfen aber dann in der Tat an alte Größe an. Herrlich. Filter können so begnadet klingen, wenn sie denn so kompakt komponieren würden, wie in ihrer Blüte.

Diese ist über volle Albumlänge aber leider nicht mehr möglich. So ist zwar auch der Rest von "The Algorithm" gut bis sehr gut, aber eben nicht restlos genial und leider zu wenig gut, um meinen Finger auf der Repeat-Taste festzuschweißen. Dafür dominiert der kantige Industrial-Krach oft zu sehr über die poppige Größe, die dieser Band immer diese großartige Balance aus Wucht und Schönheit verliehen hat, die sonst nur einen ganz großen Wein beschreiben könnte.

Schade, dass Filter mit ihren ausnahmslos perfekten Edelsteinen "The Amalgamut", "The Sun Comes Out Tonight" (zum Review), "Trouble With The Angels" (zum Review), "Title Of Record" und "Anthems For The Damned" (zum Review) in Europa nie zum absoluten Platin-Monster geworden sind. Mit ihrem neuen Album werden sie es nämlich nicht mehr. Auch, wenn "The Algorithm" die Genre-Konkurrenz wieder auf Abstand bringt und um Klassen besser ist, als sein Vorgänger…





Trackliste
  1. The Drowning
  2. Up Against The Wall
  3. For The Beaten
  4. Obliteration
  5. Say It Again
  6. Face Down
  1. Summer Child
  2. Threshing Floor
  3. Be Careful What You Wish For
  4. Burn Out The Sun
  5. Command Z
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