Mike Tramp war ein Rockstar und ist es immer noch. Der dänische NY-Auswanderer hat mit seiner US-Band White Lion von 1985 bis 1989 unzählige Stadionhits mit Niveau veröffentlicht. Hits, die bis heute zeitlos gut sind. Tramp hat herausragende Songs geschrieben, die in ihrer 80er-Pomp-Verkleidung ebenso so genial klingen, wie sie es bei seinen Solotourneen teils auch in akkustischem Gewandt getan haben. "Songs of White Lion" befasst sich nun mit 12 dieser großartigen White Lion Nummern und das souverän und selbstbewußt rockende Ergebnis kann sich erwartet hören lassen. Allein die charismatische Stimme von Mike Tramp ist es immer wert, ihr zuzuhören. Aber auch die Neuinterpretationen sind in ihrem reifen, aber nie und nimmer weichgespülten Update teilweise richtig gut gelungen.

Allen voran "Lady Of The Valley" und "Little Fighter". Nicht umsonst stehen diese beiden wohl am Beginn der Scheibe, steht ihnen der neue Look doch richtig gut. Aber auch "Broken Heart", "Cry For Freedom" oder "Hungry" machen Laune. Natürlich funktioniert nicht jeder der großen Hits in neuem, erwachsen klingenden Kleid gleich gut. "All The Fallen Men" oder "Tell Me" fallen weit hinter die Originale ab, während ein Monsterhit wie "When The Children Cry" hingegen sowieso in jeder Version ein potentieller Ohrenschmaus ist und bleibt. Original unerreicht wohlgemerkt, aber das gilt eh für alle.

Warum dann eigentlich diese Platte? Warum eigentlich nicht. Natürlich ist "Songs Of White Lion" keineswegs ein Muss und natürlich sind die ersten drei White Lion-Alben in ihrem Original die Essenz der Story. Hörenswert ist der neue Mike Tramp-Output aber dennoch und somit hat die Sache weit mehr Berechtigung, als vieles, das Mike in den letzten Dekaden sonst so gemacht hat. Angesichts der Tatsache, dass die Originale nun mittlerweile allesamt über 30 Jahre am Buckel haben, ist die Scheibe auch weit sinnvoller als es der unnütze 99er Release "Remembering White Lion" damals war….