Was haben uns Lordi doch mit ihrem klasse Debütalbum "Get Heavy" und den zwei herausragenden Hard Rock Scheiben danach Spaß gemacht. Cooles Image, coole Songs zwischen Horror-Metal und Stadionrock und gut geschriebene, teils gut geklaute Hooks und Refrains, die Stimmung in jede Fete gebracht haben. Genau damit haben Lordi weite Teiler 00er Jahre dominiert und sich in die Herzen verdammt vieler Hard Rock und Metal Fans gerockt.

Die ersten drei Lordi-Alben sind voll mit Hits, sie sind klasse und das bleiben sie auch. Die Finnen auf ihren "Fluch und Segen"-Sieg beim, mittlerweile zur unglaubwürdig nutzlosen Gutmenschen-Polit-Weltverbesserer-Satire verkommenen, Songcontest zu reduzieren wäre also falsch. Eher muss man ihnen vorwerfen, dass sie in den letzten Jahren zumeist nur mehr b-Ware veröffentlicht haben und diese findet man leider auch auf "Screem Writers Guild". Nummern wie der träge Opener, ein nach Selbstkopie miefendes "Unliving Picture Show", das schlagertaugliche "Lycantropical Island" oder "Inhumanoid" sind purer Lordi-Durchschnitt. Dazwischen lässt Mr. Lordi beim catchy "Thing In The Cage", "Heavengeance" oder "Vampyro Fang Club" zwar auch sein Hitpotential aufblitzen und auch die beiden Balladen ziehen alle 80er Jahre-"Headbanger’s Ball"-Register, darüber dass die Gams schon längst tot ist, kann das aber kaum hinwegtäuschen.

" Screem Writers Guild" kann man also hören und man kann es auch kaufen. Man muss es aber nicht zwingend kennen und man muss es auch nicht besitzen. In Wahrheit ist es zwar dennoch eine der besseren Lordi-Scheiben der letzten Zeit und es sind auch eine handvoll feiner Songs drauf, weil die aber eigentlich eh alle hübsch gleich klingen, müssen wir hier nicht mehr weiter drüber philosophieren.
Kann, muss aber nicht.