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7.5
Manchmal weiß ich eigentlich gar nicht, warum ich mir eine Platte anhöre, von der ich im Vorfeld schon ziemlich genau vermuten kann, was mir widerfährt. "Kingmaker" von Screamer ist nun wieder mal genau so ein Stück Musik denk ich mir. Handfester, kompakt guter Heavy Metal alter Schule. Gut anzuhören, old-school und unaufdringlich und im ersten Moment ist der abgebrühte Banger auch tatsächlich geneigt, die Scheibe mit einer schnöden Durchschnittsnote abzuarbeiten. Aber siehe da, ohne Bäume auszureißen oder revolutionär klingen zu müssen, liefern Screamer dann doch ein wenig mehr als erwartet.
Das fünfte Album der Schweden bietet eine sehr amtliche Portion 80er Metal mit dezenter Hard Rock-Note. Natürlich haben das hundert vorher auch schon getan, "Kingmaker" ist aber trotzdem besser, als der schnöde Spandex-Durchschnitt. Die Schweden zeigen sich reif und effizient. Nicht nur dezent britisch geprägt und sehr klar im Fahrweg von Bands wie Saxon, Maiden oder Angel Witch unterwegs, lassen Screamer aber auch gern mal den Praying Mantis und UFO Katalog durchblättern. Der lässige Comic-Knight am Artwork macht ebenso Spaß wie die richtig gelungene Produktion. Die markant raue und unaufdringliche Gesang von Andreas Wikström trägt die abwechslungsreich und würzig zugleich eingezockten Songs und so kann "Kingmaker" nebst immerwährender NwoBhm-leads mit klassisch guten Brit-Metal-Songs ebenso aufwarten, wie mit eingängigem 80er Melodic Hard Rock ("Traveller") oder der ein oder anderen epischen Hymne. Dabei klingen Screamer zwingend und ungezwungen zugleich und das Resultat ist ein kurzweiliges, unaufdringliches und abwechslungsreiches Metal Album fernab aller Klischees und ohne große Durchhänger, das mit bärenstarken Clubhymnen wie dem getragenen "Ashes And Fire", dem treibenden "Fall Of A Common Man" oder dem knackigen "Sounds Of The Night" einige überaus schneidige Höhepunkte liefert und die Gemeinde wohl durchaus gut bedienen wird. Screamer setzen ein kleines, aber feines Ausrufezeichen in einem Genre, das mittlerweile seit vielen Jahren sehr viel belangloses Mittelmaß offenbart. Umso besser, wenn es auch immer wieder mal ein rau und harmonisch zugleich klingendes Heavy Metal Album wie "Kingmaker" gibt, das coole Melodien, authentische Retro-Atmosphäre und kompakte Refrains unter einen Hut bringt, ohne dabei zu langweilen oder zu nerven. Trackliste
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