Wow! Geiler Scheiss!
Während ich bekanntlich seit Jahren über blutleere und vollkommen verzichtbare Plagiate der NwoBhm referieren muss, erwischt mich dieses nostalgische US-Metal Kleinod komplett am richtigen Fuß. Sumerlands erfüllen alle Wünsche, die meine Metal-Seele einst in den späten 80er Jahren an die US-Metal Szene hatte. Der Sound ist glasklar, heavy und episch zugleich. Dabei sind Sumerlands herrlich authentisch, unkompliziert und charmant und werden damit weiten Teilen unserer einst so US-Metal-süchtigen Redaktion helle Freude bereiten.
Bereits der herrliche Opener
"Twilight Points The Way" packt mich mit seiner güldenen Gitarrenmelodie und superben Hookline fest am Arm. Raise your fist! Eine andere Parole gibt es hier gar nicht. Der Song ist heavy und harmonisch zugleich und der epische Gesang von Fronter Brendan Radigan erinnert mitsamt der Stimmung gar wage an eine Gottheit wie
Warlord‘s Jack Rucke.
Mehr Kompliment geht kaum und mehr 80er US-Metal geht eigentlich gar nicht. Sumerlands erwischen mich genau zum richtigen Moment. Die hymnischen Gesangslinien der klaren US-Metal Stimme von Brendan
spannen genau jene kongeniale Brücke zwischen "großartig" und "kultig charmant", die ich beim US-Metal schon immer so geliebt habe. Arschtretende Gitarrensalven Marke
Liege Lord treffen auf glasklare
"The Ultimate Sin"-
Ozzy-Riffs (
"Force Of A Storm" als Paradebeispiel) und duellieren sich mit astreinen Soli und elegischen Gitarrenmelodien. So geht das und gemeinsam mit der souveränen Rhythmusfraktion machen sie
"Dreamkiller" zur besten 80er-US-Metal Scheibe des Jahres.
Ich will hier keineswegs zu euphorisch sein. Wer aber wirklich weitere Referenzen zur Überzeugung braucht, dem seien
Titan Force,
Fifth Angel,
Cities oder manchmal vielleicht sogar Heiligtümer von
Q5 oder gar
Crimson Glory notiert. Natürlich klingt das überbordend und das ist es wohl auch. Die
Atmosphäre und die mitreißende Dynamik, die
Sumerlands mit ihrem überragenden Titeltrack, einem frenetischen
"Force Of A Storm", dem epischen
"Night Ride" oder der Hymne
"The Savior’s Lie" verbreiten, lassen solche Gedankenspiele aber durchaus zu. So ein authentischer Backflash tut der Seele jedenfalls durchaus mal wieder gut.
Sumerlands bieten eine halbe Stunde allerfeinster 80er-US-Gourmetkost. Das ist nicht zeitgemäß und das ist auch keineswegs revolutionär. Aber es ist so überzeugend und so perfekt auf den 80er-Punkt eines der besten Metal-Genres ever komponiert, dass man es als Kind dieser Zeit einfach mögen muss.