Lust auf eine erfrischende Mischung aus
Covenant,
Dimmu Borgir,
Cradle Of Filth und
Arch Enemy? Dann seht euch gleich das Video zu
"Rise Of The Trinity" an.
So klingt zeitgemäß inszenierter 90er Melodic-Bombast-Black-Death-Metal mit einer stilvollen Gothic-Note und cineastischer Theatralik. Ich habe vor
"The Ressurection of Lilith" noch keinen einzigen Ton von
Defacing God gehört, heute, am gefühlt ersten Regentag des frühen Herbsts, treffen die Dänen bei mir aber sinngemäß ins Schwarze.
Melodischer Death Metal, bombastisch orchestrale Wucht und cineastischer Black Metal sind die Geschmacksnoten dieses wirklich starken, höllisch düsteren und enorm atmosphärischen Debütalbums über Hexen und es sind allesamt Geschmäcker, die mein Gaumen schon immer mochte.
Inszeniert wird die Chose mit massenhaft wuchtigen Groove, die man glatt in die
Ex Deo/
Rotting Christ-Ecke drängen könnte, mit rasenden BM-Blastabfahrten, epochalen, monumental bombastischen Instrumentalisierungen Marke
SepticFlesh und mit pechschwarzen Goth-Verzierungen.
Das Grundgerüst, auf dem Defacing God ihre Klangkathedralen bauen ist keineswegs unbekannt, aber es zeugt von Klasse. Dass dabei fieses Keifen ebenso geduldet wird, wie Growls und manch mehrstimmige Chöre, passt perfekt ins okkulte Hexenkonzept des Albums. Ebenso passt es zu all den hochwertigen Referenzen und einer sehr kurzweiligen Darbietung über volle Albumlänge wohl auch, dass bei
Defacing God die vielleicht beste Growl-Maus seit Angela Gossow hinterm Mikro steht.
Stimmig ist die Sache allemal und allein eingangs erwähntes
"Rise Of The Trinity" ist ein Monument von einem großartigen Genre-Song und in seinem Profil nahezu perfekt. Die Verinnerlichung all dessen, was dieses Album und seine Idole ausmacht. Dass
Defacing God dann auch weiter brillieren können, bezeugen das episch düstere Bombast-Epos
"The Invocation Pt.I - Lilith", der klassische Metal von
"The End Of Times", die vehement bombastische Melo-Death-Kante von Songs wie
"The Resurrection", das
Therion-esk stampfende
"Echoes From Fulda", oder ein hochmelodisch treibender Bastard wie
"Death Followed Like a Plague". All diese Momente lassen die Dänen für Fans von
Old Man’s Child,
Dimmu Borgir und
Cradle Of Filth gleichermaßen interessant werden, wie für gestanden Freunde älterer
Arch Enemy-Werke oder moderner
Fleshgod Apocalypse-Soundwände.
Defacing God bedienen sich ohne Zweifel vieler hochpotenter Vorbilder und manch einer wird ihnen das vorwerfen. Dabei machen es die Dänen aber so gut, dass man ihnen einfach trotzdem größten Respekt zollen muss. Rasende Diabolik, wuchtige Death-Metal-Vibes, fette Metal-Riffs, große Melodien, treibende Rhythmen, fette Chöre und massenhaft Stimmung und Atmosphäre inklusive. Dazu hält
"The Ressurection of Lilith" nicht nur wegen seiner okkulten Geschichten des weiblichen Dämons Lillith und der zugehörig mystischen Hexenbrut-Vibes die Atmosphäre und Stimmung konstant hoch.
Gut durchdacht, perfekt umgesetzt und ein wenig clever geklaut ist eben auch halb gewonnen! In jedem Fall bietet
"The Ressurection of Lilith" melodisch symphonischen Black/Death Metal auf allerhöchstem Niveau und auf alle Fälle werden die Dänen mit dieser verdammt starken und höllisch atmosphärischen Düsterscheibe vollkommen zurecht wie eine Bombe einschlagen. Die ultrafette Jacob Hansen-Produktion, die Optik der Band und die superben Videoclips sind da nur dämonisches Beiwerk zu Teufels Beitrag….