Anmeldung
Suche
SiteNews
Statistics
6688 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
7.0
Wenn man bedenkt, welch begnadete Band Giant mal waren und wie zeitlos gut ihr "Last Of The Runaway"-Überalbum (zum Classic) ist, dann ist es, wie bei den meisten anderen Helden von damals auch, immer wieder etwas enttäuschend, wenn man hört wie austauschbar die einstigen Millionenseller heute über weite Strecken vor sich hin rocken.
Für "Shifting Time" gilt das zum Glück nur bedingt, denn es ist in jedem Fall und zu jeder Sekunde verdammt gut gemacht und noch viel besser inszeniert. Natürlich ist es an vielen Stellen dann auch sowas wie der Inbegriff von guter Genre-Durchschnittskost. Es ist ein solides, ein sehr gutes Alterswerk und hört man über zwei, drei Altherrenrocker hinweg, dann ist es aber zum Glück auch ein amtliches Melodic-/AOR-Hitalbum mit Stil. Dass das nicht gleichbedeutend mit einer Höchstnote sein muss, bringt das Genre mit sich. Wer heute im Melodic-Bereich noch komplett umwerfend klingen will, der muss schon ganz groß liefern. Das tun Giant dann eben nicht immer. Schnöde, altbekannt und ohne Ecken und Kanten, liefern die US-Herren den ein oder anderen 08/15 Melodic Rock- / AOR Rocker von der Stange. Klasse gemacht plätschern dann eben solide "Classic Rock" Songs an uns vorbei, wobei das Attribut "Classic-Rock" aus meinem Munde schon immer ausdrücklich "kein" Kompliment war. Es steht für Altherrenrock. Radiorock der keinem weh tut und der Hausfrau genau so mundet, wie dem möchtegernbösen Versicherungsvertreter von Nebenan. Egal. Zurück zum Thema. Vielleicht tu ich Giant unrecht, aber gerade bei den knackigeren Hard Rock Songs ala "Highway Love", "Standing Tall" oder dem richtig altbacken klingenden Opener langweiligen mich die Amis eben. Giant sollen geschmeidig, cremig und elegant schön klingen und zum Glück schimmert die große Klasse der Protagonisten dann auch bei "Shifting Time" noch richtig durch. Getragen von sehr guten Kent Hill-Vocals, hat vor Allem die b-side was zu bieten. Das geschmeidige "Price Of Love", das feine "Don’t Wanna Lose You" und intensiven Ballade "It’s Not Over" und "Walk Alone" sind so zeitlos gut, dass es einen noch mehr ärgert, dass die Amis bei einigen Songs so lapidar vor sich hin rocken. Giant waren mal eine Ausnahmeband, eine jener Könner, die AOR für die Ewigkeit kreieren konnten und die perfekte Balance aus Hard Rock, Rock und Pop exerzierten. Diese Zeiten sind zwar vorbei, einige starke Tracks haben die Herren letztendlich aber dennoch parat und gerade bei den genannten, klingen die Amis noch immer richtig groß. So ist "Shifting Time" ein letztendlich ohne Zweifel ein feines AOR-/Melodic Rock Album. Manchmal sehr gut, manchmal etwas langweilig und wohl ohne die restlose Essenz zu wertbeständiger Langzeitwirkung. Vielleicht liegt es daran, dass unsereiner einfach die Messlatte der frühen Großtaten dieser Bands vorm geistigen Auge hat. Daran können die Protagonisten einfach nicht mehr anknüpfen und das ist ja letztendlich nicht nur bei Giant so. So ist "Shifting Time" zwar ein klasse AOR-/Melodic Album, für mich trotz aller unbestreitbarer Qualität aber auch nicht mehr als eine punktgenaue 7-Punkte Scheibe einer Band, die mal überirdisch war. Trackliste
Mehr von Giant
Reviews
26.02.2010: Promised Land (Review)30.07.2006: Last Of The Runaways (Classic) News
14.01.2010: "Promised Land" Videoclip der Platin Rocker.20.12.2009: Das "Promised Land" Comeback erscheint im Feber! |
||||||
© DarkScene Metal Magazin |