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8.5
"Kids In A Ghost Town" ist wohl eines der heißest erwarteten Alben des Jahres, denn spätestens nach der Videopräsentation ihres überaus cremigen "On The Run" Anfang dieses Jahres, waren und sind Nestor fast in aller Munde. Sowohl die traditionelle, melodisch orientierte Metalwelt, wie auch Freunde geschmeidiger Hard Rock- , AOR- und Plüschsounds haben die Schweden für ihre Sahnegitarren, ihr astreines 80er Flair und einen schlicht sauguten Melodic Song gefeiert.
Zurecht, denn wie selbstverständlich die Schweden bei diesem makellosen Hit in der nahezu perfekten Schnittmenge der allerbesten Zutaten der kreativen Höchstphase des Genres zu werke gehen, sucht schon seinesgleichen. Das und das Einfangen dieses so unfassbar authentischen 80er Jahre Flairs, das einem nicht nur volley die weißen Tennissocken anzieht, sondern auch die imaginäre Vokuhila-Matte im Handumdrehen auf die viel zu eng gewordene Lederjacke fallen lässt, liegt vielleicht daran, dass Nestor bei Gott keine junge Band sind. So haben sich die fünf Freunde aus dem hohen Norden bereits 1989 in Falköping gegründet, bevor sie ihre Karriere für Jahrzehnte auf Eis gelegt haben. Dass "Kids In A Ghost Town" nun erst jetzt erscheint, ist ob seines Hitotentials völlig unverständlich und kommerziell für die Band auch sehr schade, denn mit einem Hitfeuerwerk wie diesem, hätten Nestor in den späten 80er Jahren wohl um einige schwedische Kronen mehr verdient, als heutzutage. Uns kanns egal sein: Wir freuen uns über ein vor Spielfreude, Charme und musikalischer Klasse geradezu überquellendes Melodic Rock-AOR-Album voll gnadenloser Hooks, Stadionrefrains und superber, immer wieder anständig heavy tönenden Riffsalven und superber Instrumentalisierung. Der großartige Titeltrack ist ein perfekter 80er Jahre Melodic Rock Hit, das fabelhafte "1989" oder "Stone Cold Eyes" mit seinen herrlichen early-Europe-Keyboards und seinem Magnum‘schen Stadionrefrain, könnten für jeden Blockbuster der späten 80er Jahre als Signature-Hit herhalten. Nestor liefern absolut alles, was ein Melodic Album allererster Qualitätsgüte braucht. Saftig, aber dennoch schön traditionell produziert, überzeugen die Schweden mit superber Stimme ihres Fronter Tobias, all den arschgeilen Gitarren und Fanfaren-Keyboards und letztendlich mit all ihren großartigen Melodien und Refrains. Schlenker Richtung der Ausnahmewerke von Szenetitanen wie Bon Jovi, Journey, Dokken, Robert Tepper oder Van Halen ("These Days") , aber auch Fifth Angel oder Malmsteen, seien ausdrücklich löblich erwähnt. Mit all dieser Klasse, mit all dieser Inbrunst und all dieser unbändigen Attitüde und dem herrlichen Flair unserer Jugend, ringen Nestor ein Kind der 80er Jahre so wie ich es bin, schlicht erbarmungslos nieder. Kann gut sein, dass "Kids In A Ghost Town" sogar noch mein Album des Jahres wird. In jedem Fall wird die Scheibe von Mal zu Mal noch besser und noch cremiger anzuhören. Vielleicht gibt uns alten Säcken aber auch die aalglatte Bravo-Hits-Power-Ballade "Tomorrow" endgültig und unbewusst den Rest. Dass dieser Frauenversteher mit unserem einstigen Rennbahn-Express-Poster-Baby Samantha Fox eingedudelt wurde, spricht Bände und schmeichelt ebenso jedem Oberschenkelstrumpfbändchen, wie es das gnadenlose "We Are Not Ok" auch tut. Herrlich! Ebenso wie das poppig groovende "Perfect (Eyes Like Demi Moore)" , das vielleicht auch ein augenzwinkernder Tribut und Dank an jene Melodic Helden wie WigWam, Crazy Lixx, Billion Dollar Babies oder The Poodles sein kann, die die Fahne des skandinavischen Glam in den letzten beiden Dekaden hart im Wind gehalten haben. Nestor sind jedenfalls ein Muss und haben ein Weltklasse 80er Jahre Melodic Rock Album am Start. Zehn beinahe makellose Song, die nie zu glatt oder zu seicht klingen und mit dezentem Augenzwinkern in Bild, Ton und Text versehen, alles, aber absolut alles bieten, was die seligen 80er-Jahre bis heute so unerreicht, so großartig und so anbetungswürdig macht. Mehr Charme, mehr Flair und mehr Attitüde geht kaum! Scheißt auf das konstruierte, dumme und kalkulierte Steel Panther Perücken-Kabarett. Nestor sind besser und Nestor sind echt und JA: "One The Run" ist wahrscheinlich der unbändigste Ohrwurm des Jahres! "Call the police Call the fire squad or anyone Or get me a priest I'm a lost child on the run…." Trackliste
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