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8.5
Mordred gehörten Anfang der Neunziger zu den Bands aus der Bay Area, die vom typischen Thrash-Sound der Region abwichen und ihren Stil immer mehr in Richtung Funk und Rap weiterentwickelten. Spätestens durch die Hinzunahme von DJ Pause und mit dem zweiten Album "In This Life" waren Mordred für den gemeinen Scheuklappen-Metaller unhörbar. Dabei war gerade jenes Album ein absoluter Game Changer, der noch heute in keiner ernstzunehmenden Sammlung fehlen sollte.
Mitte der Neunziger war dann Schicht im Schacht und es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis man mit der Single ‚The Baroness‘ wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Der Song war fünf Jahre später dann auch auf der "Volition"-EP von 2020 vertreten. Leider war dieser 4-Tracker nicht ganz überzeugend, so dass die Vorfreude auf den ersten Longplayer sich in Grenzen hielt. Die vorab veröffentlichte Single "Demonic 7", die "The Dark Parade" eröffnet, haut dann mit seinen treibenden Drums und fetten Riffs auch gleich mächtig auf die Kacke, ist aber nicht wirklich repräsentativ für das gesamte Album. Vielmehr kann man eigentlich kaum von einem repräsentativen Track sprechen, da dieses Album wild und ungezügelt durch die Genres mäandert, ohne auf irgendwelche Konventionen Rücksicht zu nehmen. Das ist in erster Linie beeindruckend, an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein wenig anstrengend. Das sind Mr. Bungle aber zum Beispiel auch und Mike Patton wird dafür in höchsten Tönen gelobt. Also ist man gut beraten, auch Mordred eine Chance zu geben. Gründe dafür gibt es auf "The Dark Parade" genug. Während beim Opener noch Aarons (DJ Pauses richtiger Vorname) Rap-Gesang dominiert, darf beim darauffolgenden ‚Malagnancy‘ Scott Holderby zeigen, dass er es noch kann. Zwar hat sich seine Stimmfarbe im Laufe der Jahre etwas verändert, aber er hat es immer noch drauf, genau wie die beiden Gitarristen White und Sanguinetti, die sich sicheren Fußes durch diesen Song riffen und solieren. Pauses Scratching und seine Samples leiten das darauffolgende ‚I Am Charlie‘ ein, welches sich genau wie danach ‚Dragging For Bodies‘ zu einem richtigen Hit entwickelt. Gleiches gilt für das völlig abgedrehte Titelstück mit seinen Bläsern und seinem Monstergroove. Spätestens hier werden typische Altmetaller sich angewidert abwenden und Mordred-erprobte Frickelfreaks ekstatisch abtanzen. Die restlichen drei Songs sind dann nicht mehr ganz so stark, aber insgesamt beeindruckt "The Dark Parade" weitaus mehr, als man es im Vorfeld für möglich gehalten hätte. Trackliste
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Reviews
16.11.2004: In This Life (Classic)News
20.08.2014: Zwei aktuelle Live-Videos online09.07.2014: Single The Baroness kommt im August |
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