Enforced wären mir beinahe entgangen. Bei Kollege Rudi, für den im kompletten Hartwurstsektor Kreativität und Esprit schon ewig klinisch tot sind, zeigt das Metaller- bzw. Thrasher Herz also doch noch vitale Impulse. Er erhörte sein Gewissen und schickte den Vorschlag gleich anschließend in die Runde. Und ja, lieber Kollege, die Jungs aus Richmond/Virgina kommen den Senkrechtstartern von
Power Trip (Vocals!), die seit ein paar Monaten den tragischen Verlust ihres Sängers Riley Gale verdauen müssen, stilistisch tatsächlich recht nahe.
Wirft man des weiteren Kaperzunder à la
Exhorder,
Sepultura und
Demolition Hammer in den Ring, erschließt sich ein schärferes Bild. Blut, Dreck und Brutalität im einundvierzigminütigen Wechselmodus sozusagen. Die Hardcore Vibes tun ihr übriges. Diese energische Riffpower gab es Anfang der Neunziger Jahre zuhauf, als ein gewisser Scott Burns, beheimatet in Florida, Bands solchen Schlages (sowie einer ganzen Armada reinrassiger Death Metal Kapellen) im monatlichen Rhythmus diesen markant-würzigen Sound verpasste. Nun, jenen Spirit scheint Arthur Rizk (
Cavalera Conspiracy,
Power Trip) - zumindest für Mix und Mastering - verinnerlicht zu haben. Falls genau jenes Oldschool-Feeling die Vision für alle Beteiligten gewesen sein sollte, wurde verdammt viel richtig gemacht. Die Vorproduktion übernahm übrigens die Band selbst mit Bob Quirk.
Selbstverständlich müssen auch die Songs - neun an der Zahl - passen, die stimmen auf
"Kill Grid" definitiv, auch wenn das Rad mitnichten neu erfunden bzw. auf Abwechslung großzügig gepfiffen wurde. Hier knallen nicht nur die pflichtgemäßen Highspeed-Granaten (
"The Doctrine") prächtig, auch die paar wenigen Midtempo-Nummern (
"Hemorrhage") strahlen eine immense Treffersicherheit aus - wunderbar!