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6.5
Therion haben aufgrund ihres Vermächtnisses, ihres Schaffens und ihrer Pionierrolle immer noch einen unermesslichen Stellenwert. Die Schweden sind wichtig und unsterblich und Alben wie "Theli" (zum Review), "Vovin" und das Doppeldecker-Meisterwerk "Lemuria/Sirius B" (zum Review) sind ohne Wenn und Aber unsterblichgenial.
Derartige Superlative kann man von der Kunst Christofer Johnsson’s nun halt schon lange nicht mehr erzählen. Therion haben seit Jahren nicht an ihre einstige Relevanz und Klasse anknüpfen können und haben eigentlich schon seit 2004 mit keinem richtig guten Album gepunktet. Das sogenannte, neue "Therion-Hit-Album" "Leviathan" wird daran auch nicht allzu viel ändern. Kompaktere Strukturen, schlüssigere Songs und eingängigere Melodien und Songs in Ehren. Das kann ja sicher nicht schaden. Wenn es aber in vorhersehbare Schablonen-Opern-Metal-Songs mit klassischer Prägung ausartet, die oft wie von der Stange klingen und für die es im Jahre 2021 sicher keinen Genius Marke Johnsson und schon gar keine Legende namens Therion braucht, dann darf man gerne stutzig werden. Therion klingen auf ihren 17. Album mehr denn je wie eine x-beliebige Symphonic-Klassik-Metal-Band für große Festivals. Oder sagen wir, sie klingen wie junge Therion, die viele Gutes ihrer alten Tage neu transportieren zu versuchen. Da ist im Hier und Jetzt viel Mainstream darunter und dabei hab ich noch gar nicht darüber gejammert, wie sehr mich opernhaft austauschbare Weiberstimmen im Rock und Metal schon seit Jahren nerven. Natürlich sind die Chöre teilweise sehr stark und richtig gekonnt gemacht. Das darf man bei Therion getrost erwarten. Auch, dass die Songs an sich sauber komponiert und klasse sind, muss beim Renommee des Masterminds kaum überraschen. Kitschig und vorhersehbar klingt "Leviathan" trotzdem. Egal, ob nun ex-Nightwish Stimme Marko Hietala sein Organ spendet, oder weibliche Opernstimmen zum epischen Tanze bitten, bevor eine Ballade wie "Die Wellen der Zeit" zum üppigen Kaffee- und Kuchenstelldichein lockt. Nichtsdestotrotz sind Songs wie "The Leaf on the Oak of Far", der Ohrwurm "Leviathan" oder "Ai Dhaka" natürlich richtig gute Nummern. Allem Sarkasmus zum Trotze hab ich es aber dennoch nicht ein einziges Mal geschafft, mir "Leviathan" am Stück anzuhören, ohne abzuschweifen und das Interesse zu verlieren. Zu oberflächlich, zu austauschbar und zu kitschig klingt die neue Therion. Das ist überdurchschnittlicher Symphonic-Metal. Keine Frage. Nicht mehr und nicht weniger. Letztendlich ist es aber nicht mehr als ein "Nummer-Sicher-Therion Album" für den Ottonormalmusikhörer. Weit weg von der Magie und Erhabenheit des eigenen Vermächtnisses. Trackliste
Mehr von Therion
Reviews
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